Erschöpft und verwirrt. So trat Stefanos Tsitsipas vor die Presse, nachdem er einen atemberaubenden Kampf über fünf Stunden gegen Stan Wawrinka verloren hatte. Ein verrücktes Spiel, das Spuren hinterlässt.
Nicht weniger als 22 Breakchancen wehrte Stan Wawrinka Spiel ab. Alleine im fünften Satz geriet der Schweizer unzählige Male bei eigenem Service unter Druck, während Tsitsipas bei seinem Aufschlag keine Probleme hatte – bis zum Stand von 6:7 aus Sicht des Griechen. Dann kam Wawrinka zu seinen ersten Breakmöglichkeiten, die gleichzeitig Matchbälle waren. Der Schweizer nutzte seine zweite Chance und gewann den heroischen Kampf schliesslich nach fünf Stunden und neun Minuten.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Für Tsitsipas ist das Ausscheiden natürlich eine bittere Pille. Der Grieche vergiesst nach dem Match Tränen und versucht, Worte für die Niederlage zu finden. Ausserdem fordert der 20-Jährige, dass auch in Paris das Hawk Eye eingeführt wird.
Auszüge aus der Pressekonferenz:
Beim Matchball waren Sie sich sicher, dass der Ball im Aus war. Glauben Sie das immer noch? Sollte auf bei den French Open das Hawk Eye eingeführt werden?
Der Ball war im Feld. Und ja, es (Hawk Eye) sollte eingeführt werden. Es würde das Spiel einfach fairer machen.
Wie fühlen Sie sich körperlich und emotional?
Ich bin sehr erschöpft. Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben erlebt. Ich bin sehr enttäuscht, es ist lange her, dass ich nach einem Spiel geweint habe. Emotional war das nicht einfach, aber ich werde versuchen, so viel wie möglich aus diesem Spiel zu lernen.
Sie sind von der Niederlage gezeichnet, aber Sie können trotzdem stolz auf Ihre Leistung sein, oder?
Ich war so nahe dran. Ich hatte so viele Breakchancen, aber dann habe ich aufgehört zu spielen, und ich gab ihm Raum, er konnte tun, was er wollte. Es fühlte sich so an, als würde jemand anderes für mich spielen.
Was können Sie aus dieser Niederlage mitnehmen?
Ich habe keine Ahnung. Ich fühle mich gerade so leer. Ich kann noch gar nicht richtig nachdenken.
Beschreiben Sie, wie es ist, mehr als fünf Stunden lang auf so hohem Niveau zu spielen und stets die Konzentration behalten zu müssen.
Es ist das schlimmste Ding im Tennis, das schlimmste Gefühl überhaupt. Besonders wenn du verlierst. Niemand will jetzt in meiner Haut stecken.