ATP Wien Turnierboss Straka kritisiert Djokovic: «Das sagt man in keiner Pressekonferenz»

lbe

1.11.2020

Wiens Turnierchef Herwig Straka zeigt sich wenig erfreut über die Aussagen von Novak Djokovic nach dessen Viertelfinal-Aus.
Wiens Turnierchef Herwig Straka zeigt sich wenig erfreut über die Aussagen von Novak Djokovic nach dessen Viertelfinal-Aus.
Bilder: Getty

Am Freitag kassiert Novak Djokovic beim ATP-Turnier in Wien die höchste Klatsche seit 15 Jahren, der Frust hält sich aber in Grenzen. Seine Aussagen an der Pressekonferenz stossen insbesondere Turnierdirektor Herwig Straka sauer auf.

Gegen den Lucky Loser Lorenzo Sonego hat Novak Djokovic in seinem Viertelfinal in Wien nicht den Hauch einer Chance. Nur drei Games kann der Saisondominator für sich entscheiden, es ist die höchste Niederlage des Serben seit 15 Jahren.

Dennoch hält sich die Enttäuschung in Grenzen. «Ich komme mit dem Ergebnis gut klar und schaue nach vorne», gibt Djokovic nach der Pressekonferenz zu Protokoll. Schliesslich habe er sein Ziel erreicht. «Ich bin hergekommen, um den Platz an der Weltranglistenspitze zum Ende des Jahres zu fixieren, das habe ich auch geschafft. Ich habe erreicht, wofür ich hergekommen bin.»



«Man denkt eigentlich schon nicht so»

Es sind Aussagen, die nicht bei allen gut ankommen. Insbesondere dem Wiener Turnierchef Herwig Straka stossen die Worte der Weltnummer 1 sauer auf. «Ich finde solche Aussagen entbehrlich, auch wenn man so denken würde, sagt man das in keiner Pressekonferenz», sagt Straka der «APA». Zudem gebe es nach seiner persönlichen Rechnung ohnehin noch Szenarien, die Djokovic im Ranking noch vom Thron stossen würden. «Aber egal wie du es drehst und wendest, man denkt eigentlich schon nicht so.»

Gleichzeitig seien solche taktische Rechnereien in Zeiten von Corona nicht zu verhindern – vor allem auch aufgrund des angepassten Ranking-Reglements. Demnach zählt bei doppelter Teilnahme am gleichen Turnier (2019 und 2020) bloss das bessere Resultat. «Mit dem muss man leben. Corona ist eine besondere Zeit. Ich beschwere mich nicht drüber», betont Straka. «Wir sind sehr froh, dass wir stattfinden.»

Statt Djokovic oder Lokalmatador Thiem, der in der österreichischen Hauptstadt ebenfalls im Viertelfinal scheiterte, krönt sich Andrej Rublev am Sonntag zum Turniersieger. Der Russe besiegt im Endspiel Djokovic-Schreck Sonego in zwei Sätzen. Es ist bereits der fünfte Turniersieg im laufenden Jahr für den 23-Jährigen.




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