Gegen Doppelpartner und Freund Frances Tiafoe glückt Stan Wawrinka der Auftakt in die Rasensaison nach Wunsch. In der Hitze des Gefechts beweist der Schweizer seinen grossen Sportsgeist.
Im Doppel noch Seite an Seite in der ersten Runde gescheitert, liefern sich Stan Wawrinka und Frances Tiafoe am Dienstag im Queen's Club einen dramatischen Tiebreak-Krimi. Mit dem besseren Ende für den Schweizer. Nach fast drei Stunden verwandelt Wawrinka seinen vierten Matchball zum 7:6, 6:7 und 7:6. Und dies, nachdem Tiafoe im dritten Satz beim Stand von 5:4 noch zum Matchgewinn servieren konnte.
Der Auftakt in die Rasensaison glückt damit nach Wunsch. «Es war noch nie mein bester Belag, aber heute war es grossartig», sagt Wawrinka nach der Partie. «Tiafoe ist ein guter Freund, wir haben gestern Doppel gespielt. Wir liefern uns immer grosse Schlachten. Ich bin wirklich froh, dass ich das überstanden habe.»
«Teil des Prozesses»
Der 37-Jährige überzeugt aber nicht nur spielerisch, wo er vor allem mit dem Aufschlag und 22 Assen auftrumpft. Zu Beginn des dritten Satzes überstimmt der dreifache Grand-Slam-Champion den Unparteiischen, der einen Ballwechsel nach einem falschen Out-Ruf wiederholen will. Wawrinka gibt den Punkt dem Amerikaner, der sich mit einem Daumen nach oben für die tolle Geste bedankt.
Wenig später schafft Tiafoe prompt das Break, das sich Wawrinka erst im letzten Moment zurückholen kann – und sich für sein faires Verhalten doch noch belohnt. Für den Schweizer ist der Erfolg ein weiterer Schritt auf dem Weg zurück zur angepeilten Form. «Das ist ein Teil des Prozesses. Es braucht Zeit, um in meinem Alter nach mehr als einem Jahr Pause zurückzukehren», macht der Schweizer klar. «Ich geniesse die Atmosphäre. Ich geniesse es, wie heute vor den Fans zu spielen.»
