Der ehemalige ukrainische Tennisprofi Sergej Stachowski kritisiert Rafael Nadal für dessen Aussagen in der Disskussion um den Wimbeldon-Auschluss russischer Spielerinnen und Spieler.
Im Vorfeld des Sandplatzturnieres in Madrid nimmt Rafael Nadal am Sonntag ungewohnt deutlich Stellung zum Wimbledon-Ausschluss russischer und belarussische Profis, die wegen der russischen Invasion in der Ukraine nicht beim prestigeträchtigen Grand-Slam-Turnier teilnehmen dürfen. Nadal hat dafür überhaupt kein Verständnis. «Es ist sehr unfair gegenüber meinen Kollegen. Was können die Armen dafür?», hinterfragt der Spanier.
Schliesslich seien Medvedev und Co. die Hände gebunden. «In diesem Sinne ist es nicht ihre Schuld, was in diesem Moment im Krieg passiert», sagt Nadal und vertritt so eine ähnliche Ansicht wie der Weltranglistenerste Novak Djokovic. «Ich denke, es ist nicht fair, es ist nicht richtig, aber es ist, wie es ist», so der Serbe.
Angesprochen auf die Problematik der möglichen Auswirkungen auf die Weltrangliste meint der 34-Jährige: «Es liegt jetzt am Spielerrat oder an den Organisationen der ATP-Tour, gemeinsam mit den Spielern zu entscheiden, was in dieser Situation die beste Lösung ist.»
Stachowski wendet sich an Nadal
Der Ukrainer Sergej Stachowski, ehemalige Weltnummer 31 und derzeit an der Seite des Militärs im Kampf gegen Russlands Invasion in seiner Heimat, kann die Aussagen von Nadal nicht nachvollziehen.
Am Montag wendet er sich direkt an den diesjährigen Australian-Open-Sieger. «Rafa Nadal, wir haben auf der Tour gegeneinander gespielt. Bitte sag mir, wie es fair ist, dass ukrainische Spieler nicht in ihre Heimat zurückkehren können? Wie ist es fair, dass ukrainische Kinder kein Tennis spielen können? Wie ist es fair, dass Ukrainer sterben», schreibt Stachowski.