Ein angeschlagener Alexander Zverev bleibt im Halbfinal der French Open gegen Casper Ruud chancenlos und muss seine Koffer packen. Die Abreise aus Paris tritt der Deutsche aber mit vielen positiven Gefühlen an.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Alexander Zverev muss bei den French Open wie schon im Vorjahr im Halbfinal die Segel streichen und sich Casper Ruud deutlich geschlagen geben.
- Erneut macht dem Deutschen eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung.
- Dennoch zeigt sich Zverev mit dem Turnier zufrieden und rechnet sich für kommende Grand Slams gute Chancen aus.
Vor einem Jahr endete der French-Open-Halbfinal für Alexander Zverev noch im Rollstuhl. Nach einem Misstritt verletzte sich der Deutsche im packenden Duell mit Sandkönig Rafael Nadal so schwer am Knöchel, dass er in der Folge lange pausieren und sich auf steinigem Weg zurück an die Weltspitze kämpfen muss.
371 Tage nach dem folgenschweren Zwischenfall meldet sich Zverev zurück und kämpft in Frankreichs Hauptstadt erneut um den Einzug in das grosse Endspiel. Diesmal endet der Versuch für Zverev mit einer deutlichen 3:6, 4:6 und 0:6-Niederlage gegen den stark aufspielenden Casper Ruud, der in beeindruckender Manier zum zweiten Mal in Folge in den Final von Roland Garros vorstösst.
«Dass ich heute verloren habe, darüber müssen wir nicht reden, er war zehnmal besser als ich», lobt der unterlegene Zverev nach dem Spiel seinen Kontrahenten und weiss: «Ich hab natürlich wesentlich schlechter gespielt als die Matches davor.»
Im Abschlusstraining verletzt
Der Leistungsabfall ist aber erklärbar. Der 26-Jährige zieht sich gemäss eigener Aussage im abschliessenden Training eine Verletzung im Oberschenkel zu, die ihn in der Partie gegen Ruud beeinträchtigt. «Ich wollte oder konnte nicht so richtig hingehen. Das ist immer so eine Frage. Aber was der Oberschenkel für eine Rolle gespielt hat, können Sie sich selber ausmalen», sagt Zverev und ergänzt: «Ich konnte mich nicht so richtig bewegen und gegen ihn muss man das einfach machen.»
Sein Spiel sei aus diesem Grund im Verlauf der Partie hektischer geworden. «Dann versuche ich, Dinge auszuprobieren, wo ich mich normalerweise nicht wohlfühle. Und dann wird es auch einfacher gegen mich», so die aktuelle Weltnummer 27. Grundsätzlich nimmt Zverev aber viel Positives mit aus Paris: «Ich denke, bis heute habe ich hier grossartiges Tennis gespielt. Es ist definitiv etwas, auf dem ich aufbauen kann.»
Zverev sieht sich wieder auf dem Niveau wie vor der gravierenden Verletzung und traut sich zu, als einer der Mitfavoriten in die anstehenden Grand-Slam-Turniere zu steigen. «Vielleicht nicht in Wimbledon, weil es auf Gras gespielt wird, das ist schwieriger für mich. Aber generell gesprochen ist das von jetzt an meine Denkweise», macht der Olympiasieger klar und fasst zusammen: «Das Positivste ist einfach, dass ich jetzt sagen kann, dass ich zurück bin. Ich bin zurück auf dem Level, wo ich vom Tennisspielen her war.»