Sarah Atcho-Jaquier entglitt bei der EM-Sprintstaffel in Rom wenige Meter vor der Ziellinie der Stab aus den Händen. Nun hat die 29-Jährige ein erstes Mal über die Disqualifikation gesprochen.
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- Sarah Atcho-Jaquier spricht zwei Tage nach der EM-Sprintstaffel ein erstes Mal über den Verlust ihres Stabes auf der Zielgeraden.
- In Rom hätte sie nach dem Rennen das Shirt ihres Mannes vollgeweint. «Ich habe das Gefühl, dass ich ein ganzes Land enttäuscht habe.» Sarah Atcho-Jaquier erhält von ihrem Umfeld volle Unterstützung. «Die aufbauenden Nachrichten tun wirklich gut.»
- In wenigen Wochen stehen die Olympischen Spiele in Paris an. Atcho-Jaquier hält fest: «Vielleicht bin ich nicht die Richtige als Schlussläuferin.»
Sarah Atcho-Jaquier brach am Mittwochabend nach der Sprintstaffel an der Leichtathletik-EM in Rom in Tränen aus. Der 29-Jährigen flutschte auf der Zielgeraden der Stab aus den Händen – Disqualifikation. Einziger Wermutstropfen: Für eine Medaille hätte es ohnehin nicht gereicht. Schlussläuferin Atcho-Jaquier erreichte – ohne Stab – als Vierte das Ziel.
«Ich fühle mich, als würde ich endlich aus diesem Alptraum erwachen», sagt Atcho-Jaquier zwei Tage nach dem Ereignis bei «Blick». «Ich habe das Gefühl, dass ich ein ganzes Land enttäuscht habe.» Sie könne sich nun ein wenig von den Schuldgefühlen befreien.
Unterstützung von allen Seiten
Dutzende aufbauende und wohlwollende Nachrichten erreichten Atcho-Jaquier. «Die aufbauenden Nachrichten tun wirklich gut. Ich wäre am Boden zerstört gewesen, wenn ich Nachrichten mit Beschimpfungen gekriegt hätte.» Bisher habe ihr aber niemand etwas Negatives gesagt.
Auch von ihren Teamkolleginnen erhält Atcho-Jaquier von Beginn weg Unterstützung. «Ich war erleichtert, als ich merkte, dass sie alle hinter mir standen.» Sie hätten alle versucht, sie davon abzuhalten, sich die Schuld in die Schuhe zu schieben. «Das war supersüss.»
«Zum Glück war mein Mann da»
Dass auch ihr Mann in Rom mit vor Ort war, hat ihr offenbar geholfen. «Nach dem Rennen habe ich sein T-Shirt vollgeweint. Zum Glück war er da, denn es ist sehr persönlich, so sehr zu weinen und so enttäuscht zu sein. Wäre er nicht da gewesen, hätte ich mich nicht so fallenlassen können, das wäre ein zusätzlicher Frust gewesen.»
Jetzt ist für Atcho-Jaquier erstmal Erholung angesagt. Für die Olympischen Spiele in Paris sei alles noch offen. Die Trainer hätten viele Optionen. «Vielleicht bin ich nicht die Richtige als Schlussläuferin.» Sie habe in Rom aber alles gegeben.