Die Kandidatur von Calgary als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2026 steht weiterhin in der Schwebe.
Die Mehrheit des Stadtrats der Metropole in der kanadischen Provinz Alberta sprach sich dagegen aus, eine Volksabstimmung soll für Klarheit sorgen.
Am 13. November wird es in der Olympiastadt von 1988 die geplante Volksabstimmung über die Bewerbung für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 geben, obwohl Calgarys Stadtrat mehrheitlich für einen sofortigen Stopp der Kandidatur und damit auch gegen eine Volksbefragung gestimmt hat. In der Sitzung am Mittwoch sprachen sich acht der 15 Mitglieder gegen die Kandidatur aus, nötig wären aber zehn Stimmen gewesen.
Calgarys Bürgermeister Naheed Nenshi befürwortet eine Bewerbung, nachdem es im Streit um die Finanzierung eine grundsätzliche Einigung über ein Rahmenabkommen mit der kanadischen Regierung und der Provinzregierung von Alberta gibt. Die Vorschläge sehen unter anderem eine Reduzierung der Gesamtkosten um 125 Millionen Dollar auf noch immer gut fünf Milliarden Dollar vor.
Beide Regierungen machen ihre Zusagen von einer Mehrheit für die Bewerbung bei der Volksbefragung abhängig. Sollten sich die Bürger gegen die Olympia-Kandidatur entscheiden, blieben nur noch Stockholm und Mailand/Cortina d'Ampezzo als Kandidaten. In Schwedens Hauptstadt gibt es ebenfalls politischen Widerstand, in Italien ist eine Finanzierung möglicher Spiele unklar. Somit droht ein Fiasko.
Nun prüft allerdings Buenos Aires und die 3000 Kilometer südlich gelegene argentinische Provinzstadt Ushuaia in Feuerland, ob sie sich nachträglich um die Olympischen Winterspiele 2026 bewerben sollen. Das bestätigte das Internationale Olympische Komitee am Donnerstag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das Nationale Olympische Komitee Argentiniens will eine Machbarkeitsstudie vornehmen. Noch nie haben Winterspiele auf der Südhalbkugel stattgefunden.
Die Spiele sollen im Juni 2019 in Lausanne vergeben werden.