Ein zu harter Aufstieg Betrug beim Baby-Giro – zwei Dutzend Fahrer disqualifiziert

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15.6.2023

Hier läuft alles so, wie es sollte: Keiner der Fahrer lässt sich von einem Begleitfahrzeug den Berg hochziehen.
Hier läuft alles so, wie es sollte: Keiner der Fahrer lässt sich von einem Begleitfahrzeug den Berg hochziehen.
Bild: Keystone

Die harten Wettbewerbsbedingungen beim «Baby-Giro» führten zu einem dramatischen Ergebnis: 24 Fahrer wurden aus dem Wettbewerb ausgeschlossen, nachdem sie sich an Begleitfahrzeugen hatten ziehen lassen.

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Die Welt des Radsports wurde am Dienstag von einem unerwarteten Skandal erschüttert. Bei der aktuellen Ausgabe des «Baby-Giro», einer der wichtigsten Nachwuchsrundfahrten der Welt, wurden 24 Teilnehmer disqualifiziert. Der Grund: Sie hatten sich auf dem schwierigen Anstieg zum Stilfserjoch an Begleitfahrzeugen festgehalten und sich so ziehen lassen.

Der Aufstieg, der zu viel war

Die vierte Etappe des Giro Next Gen, wie der «Baby-Giro» offiziell genannt wird, führt über 119 Kilometer zum Stilfserjoch. Der Anstieg von der Südseite aus Bormio, nicht der berühmte Anstieg über den Passo dello Stelvio von Prad, war für die Fahrer eine Herausforderung. Mit mehr als 1500 Höhenmetern auf 21,5 Kilometern für einige eine zu grosse.

Zwei Dutzend Teilnehmer hatten für den harten Anstieg nicht genug Kräfte. Sie griffen zu unlauteren Mitteln und klammerten sich an Begleitfahrzeuge, um zur Passhöhe chauffiert zu werden. Ein Betrug, der im Zeitalter von Smartphones nicht lange verdeckt werden konnte.

Konsequenzen für die Beteiligten

Früher hätten die Rennkommissare vielleicht ein Auge zugedrückt, aber nicht dieses Mal. Sie disqualifizierten 24 Fahrer und verhängten Strafen gegen vier sportliche Leiter, die ihre Autos als Schlepplift zur Verfügung gestellt hatten. Darüber hinaus müssen die betroffenen Teams für den Rest des Baby-Giro mit einem Begleitfahrzeug weniger auskommen.

Der Vorfall wirft nun auch ein besonderes Licht auf die Herausforderungen und den Druck, denen junge Radfahrer in solchen Wettbewerben ausgesetzt sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation auf den weiteren Verlauf des Wettbewerbs und die Zukunft der jungen Fahrer auswirken wird.