Extremsport Der Schweizer Seriensieger, den keiner kennt

Tobias Benz

26.6.2019

Christian Maurer ist sechsfacher Sieger des vielleicht härtesten Rennens der Welt.
Christian Maurer ist sechsfacher Sieger des vielleicht härtesten Rennens der Welt.
Bild: Getty

Das X-Alps ist eines der spektakulärsten Rennen überhaupt. Der Berner Christian Maurer gewann es am Dienstag zum sechsten Mal. Beachtung findet die Sportart leider viel zu wenig.

Das Gleitschirmrennen X-Alps von Salzburg nach Monaco gilt als einer der härtesten Wettkämpfe der Welt. Die Athleten müssen den gesamten Alpenbogen durchqueren und dabei verschiedene Check-Points in Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz passieren – dafür haben sie mindestens elf Tage Zeit. Erlaubt ist dabei einzig die Fortbewegung zu Fuss oder mit dem Gleitschirm. Entsprechende Ausrüstung fürs Übernachten, Fliegen und Laufen muss dabei stets mit sich getragen werden.

Maurer erreichte auf seinem Weg von Salzburg nach Monaco Höhen von bis zu 3'800 Meter.
Maurer erreichte auf seinem Weg von Salzburg nach Monaco Höhen von bis zu 3'800 Meter.
Bild: Keystone

Christian Maurer gewann den Wettbewerb, der seit 2003 zum neunten Mal ausgetragen wurde, am Dienstag bereits zum sechsten Mal. Mit seiner Bestzeit von neun Tagen und drei Stunden verwies er den Franzosen Maxime Pinot auf Rang zwei und setzte gleichzeitig eine Limite für alle anderen Teilnehmer. 24 Stunden nach Eintreffen des Siegers wird das Rennen nämlich beendet. Am Mittwochmorgen waren weiterhin erst zwei Athleten im Ziel.

Der Franzose Benoit Outters und der Österreicher Paul Guschlbauer liefern sich zurzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz drei. Knapp dahinter folgt der nächste Schweizer, Patrick von Känel, der das Rennen wohl auch noch rechtzeitig beenden wird.

Können die Athleten die atemberaubende Aussicht auf ihren Flügen überhaupt geniessen?
Können die Athleten die atemberaubende Aussicht auf ihren Flügen überhaupt geniessen?
Bild: Keystone

Maurer: «Ich bin mega stolz»

Insgesamt legte Maurer 1'979 Kilometer zurück, über 1'550 davon fliegend. Fast 40 Stunden verbrachte der 36-Jährige in der Luft. «Ich bin mega stolz, dass ich nach neun Tagen das Ziel in Monaco erreicht habe und dass ich mich dabei auch noch körperlich sehr gut fühle», schreibt der Seriensieger am Mittwoch auf Facebook. Und obwohl Maurer gerade mehr als eine Woche lang alles von seinem Körper abverlangte, will er in zwei Wochen bereits wieder an der Eigertour starten. Ein Teufelskerl.

Neben Maurer und Känel ist mit Adrian Keller noch ein dritter Schweizer am Rennen mit dabei. Der 40-Jährige wird das Ziel aber nicht mehr rechtzeitig erreichen. Zurzeit befindet er sich in der Nähe von Leukerbad und hat erst knapp zwei Drittel der Strecke hinter sich gebracht. Dass Athleten das Ziel nicht erreichen ist bei den X-Alps alles andere als aussergewöhnlich, es wird dann einfach die fehlende Distanz zum Ziel gewertet.

Das Rennen kann per Live-Tracking auf der Webseite des X-Alps verfolgt werden. Insgesamt starteten 32 Athleten.

Christian Mauerer auf seinem Flug durch die Alpen.
Christian Mauerer auf seinem Flug durch die Alpen.
Bild: Keystone
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