Herzschmerz Die schlimmsten Trennungen, welche die Schweiz in der Saison 2020/21 verkraften musste

Von Syl Battistuzzi

23.6.2021

Während Jahren waren Stefan Bürer und Heinz Günthardt als Duo für das «SRF» bei grossen Tennis-Events im Einsatz.
Während Jahren waren Stefan Bürer und Heinz Günthardt als Duo für das «SRF» bei grossen Tennis-Events im Einsatz.
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Auch Prominente sind wie wir Normalsterbliche auf der Suche nach der Liebe des Lebens. Einige haben sie auch gefunden – doch Glück ist vergänglich, wie diese Trennungen leider zeigen. 

Von Syl Battistuzzi

Bürer / Günthardt

Am Dienstag blieb die Schweizer Medienwelt kurz still: Sportkommentator Stefan Bürer nimmt nach 28 Jahren Abschied von SRF. Wie die Medienabteilung in einem Communiqué mitteilte, «folgt er seinem Herzen». Sein Organ führt ihn von Leutschenbach nach Rapperswil. Ab 1. Oktober übernimmt der 57-Jährige dort beim SC Rapperswil-Jona Lakers die Rolle als Leiter PR und Kommunikation.



Für den gebürtigen Rapperswil-Joner ist es eine Rückkehr. Für Heinz Günthardt ein Drama. Seit 1995 bilden die beiden ein legendäres Duo. Als Tennis-Kommentatoren begleiteten sie mit viel Fachwissen und einer Portion Schalk die Karrieren von Martina Hingis, Roger Federer und Stan Wawrinka. Bald alles Geschichte. Dabei wirkten die beiden Tennis-Experten trotz ihrer langen Beziehung noch frisch verliebt wie in den Flitter-Wochen. Es herrschte blindes Verständnis, welches der Zuschauer sogar ohne Bild fühlte. Das Ur-Vertrauen in die Liebe ist mit der angekündigten Trennung jetzt bei allen Romantikern flöten. Bürer hat seine erste Liebe – trotz der zahlreichen Treuebezeugungen in Richtung Günthardt nie vergessen. Nicht mal der bevorstehende Rücktritt von Federer fühlt sich so schmerzhaft an.

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Taminique

Seit Herbst 2016 war Tamy Glauser mit Dominique Rinderknecht liiert. Das Model und die ehemalige Miss Schweiz waren so was wie das erste LGBTQ-Promi-Paar in der Schweiz. Die Boulevardpresse verpasste den beiden Turteltauben gleich den Spitznamen «Taminique». Und das ungewöhnliche Duo lieferte fast im Wochentakt tolle Schlagzeilen («Ach, was meine Freundin schon alles verloren hat ... aber noch nie etwas von mir»). Irgendwann ging doch etwas verloren, wie ihre schockierten Fans im letzten November erfahren mussten.

Auf Instagram – wo sonst? – gaben die zwei Power-Frauen ihre Trennung bekannt. Das Liebes-Aus begossen sie feierlich mit einer Flasche Champagner. «Wir gehen nun als beste Freundinnen durchs Leben», hielten sie unisono fest. Immerhin spendeten sie uns auch Trost (oder Kummer): «Wir werden weiterhin als DJ-Duo und an verschiedenen anderen Projekten zusammenarbeiten, also keine Sorge». Ein anderes Projekt hat Rinderknecht tatsächlich dann rasch in Angriff genommen. Nach einem Reise-Trip hat sie sich im Mai mit dem südafrikanischen Musiker Drew Gage verlobt – gut möglich also, dass an der nächsten Street-Parade statt «Tamynique» neu «Drewminique» auflegt.


Patty Boser / Mister X

Jahrelang verkuppelte die charmante Zürcherin auf «Tele Züri» Singles in ihrer TV-Show «Swissdate». Sie selbst musste leider in der Vergangenheit einige Rückschläge verdauen. Die Ehe mit Geschäftsführer Beat Ludin ging in die Brüche. Weitere Liaisons fruchteten nicht. Die Gründe für das Ende der Beziehungen waren so vielseitig («unsere Beziehung war doch zu früh» – «wir einfach zu verschieden») wie ihre Persönlichkeit, das Resultat lief am Ende aufs Gleiche hinaus.

Aus heiterem Himmel kam deshalb auch die jüngste Botschaft nicht: Im Mai gab die 53-Jährige nach ein paar Monaten die Trennung vom Bündner Unternehmer Jon Peer bekannt. «Unsere gemeinsamen Monate waren schön und intensiv wie ein Vulkan. Dafür bin ich dankbar. Nun gehen wir getrennte Wege», hielt Boser fest. Bisheriges Fazit für die Männerwelt: «Die Kupplerin der Nation» ist gefährlich wie Lava – ihre Liebhaber werden schnell zu Asche.


Lehmann / Bachmann

Um mit einem Vergleich zu starten: Stellen Sie sich vor, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri würden sich nicht nur auf dem Feld die Pässe zuspielen, sondern auch im Privatleben den Doppelpass machen. Eine solche Lovestory gab es in der Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen. Alisha Lehmann und Ramona Bachmann waren drei Jahre lang das kickende Traum-Paar. 

Die beiden Fussballerinnen zelebrierten ihr Glück in den sozialen Medien. Kein Tag verging, ohne einen Post der Zweisamkeit. Umso grösser war dann der Schock, als die Liebe verschwand wie ein Abseitstor nach VAR-Intervention. «Wir schätzen einander sehr und werden auch weiterhin Freundinnen und Teamkolleginnen bleiben», gaben sie bekannt. Damit hielten sie immerhin die Hoffnung aufrecht, in der Nati weiterhin zusammen auf Torejagd zu gehen. Weniger optimistisch stimmt, dass die beiden alle ihre gemeinsamen Fotos von ihren Profilen löschten. 

Ramona Bachmann (r.) und Alisha Lehmann gehen getrennte Wege.
Ramona Bachmann (r.) und Alisha Lehmann gehen getrennte Wege.
Bild: Keystone

Rottaris / Billeter

Das staatsnahe Fernsehen verlor bereits vor Stefan Bürer ein Aushängeschild. Stolze 24 Jahre war Jann Billeter dem SRF treu. Der bekannte Sport-Moderator und -Kommentator wechselt zum privaten Medienkonzern MySports. Dort darf der 49-Jährige sich auf seine Kernkompetenz fokussieren: «100 Prozent Eishockey», begründete der gebürtige Davoser seinen Transfer. 100 Prozent enttäuscht ist sicher Mario Rottaris. Der frühere Stürmer von Fribourg-Gottéron bildete mit Billeter ein kongeniales Experten-Duo. 

Billeter schwang bei Publikumsumfragen regelmässig oben aus. Auch bei Rottaris bleibt er die Nummer 1: «Billy ist kein Kollege, er ist viel mehr als das, er ist ein Freund. Deshalb verliere ich jetzt zwar einen Arbeitskollegen, aber keinen Freund», so der 53-Jährige. Der heutige Golfklub-Manager macht ihm im «Blick» noch eine öffentliche Liebeserklärung: «Es gibt nichts Schöneres für mich, als mit ihm zusammen Live-Eishockey zu machen.» Es tönt, als würden die beiden Turteltauben eines Tages wieder im gleichen Schlag zusammen moderieren.


Schönbächler / FCZ

Schönbächler kam 2002 als 12-Jähriger vom FC Urdorf zum FCZ, für den er seither immer gespielt hat. In 14 Saisons als Profi bestritt «Schönbi» 353 Wettbewerbsspiele für den Klub, in denen er 54 Tore erzielte. 

Laut Präsident Ancillo Canepa hat die Trennung von der Identifikationsfigur nach 19 Jahren mit dem geplanten Umbruch der Mannschaft zu tun. «Ich gebe das zu, es schmerzt mich» vergoss er Krokodilstränen. Auf der Webseite des Vereins bekommt man mit, wie gross der Herzschmerz ist: «Dies war das Profil von Marco Schönbächler, welcher von 2002 bis 2021 beim FC Zürich tätig war. Es wird nicht mehr aktiv gepflegt und bewirtschaftet.»

Marco Schönbächler und der FC Zürich waren eins.
Marco Schönbächler und der FC Zürich waren eins.
Bild: Keystone