Marina Gilardoni schafft die Sensation nicht ganz: Die St. Gallerin fällt im letzten Durchgang der Skeleton-WM auf den 2. Platz zurück, gewinnt aber die erste Schweizer Medaille seit 2009.
Die deutsche Titelverteidigerin Tina Hermann machte im 4. Lauf ihren grossen Rückstand auf Gilardoni mit neuem Bahnrekord wett und distanzierte die 32-jährige Schweizerin noch um 22 Hundertstel. Bronze holte die Österreicherin Janine Flock.
Gold verloren oder Silber gewonnen? Die Frage wird sich Gilardoni durchaus noch stellen, obwohl sie vor der WM für jede Medaille mit Sicherheit unterschrieben hätte. Am ersten Tag war die ehemalige Bob-Anschieberin zweimal Bestzeit gefahren, auch nach dem dritten Durchgang und der zweitbesten Zeit lag sie mit 66 Hundertsteln Vorsprung auf Hermann deutlich in Führung. Die Nerven hielten angesichts der unverhofft guten Ausgangslage aber nicht ganz. Im letzten Lauf resultierte nur noch sie siebte Zeit.
Mit etwas Abstand wird Gilardoni aber die Medaille sicher zu schätzen wissen. Nach ihrer EM-Silbermedaille war Gilardoni auf einer ihrer Lieblingsbahnen als Mitfavoritin an den Start gegangen. Der in Siebnen im Kanton Schwyz wohnhafte «Adrenalin-Junkie», wie sich selber bezeichnet, hatte aber die deutsche Konkurrenz auf deren Heimbahn in Altenberg als zu stark eingestuft. Am Ende war aber nur eine schneller.
Gilardonis vorheriges WM-Bestresultat war der 4. Platz von 2016. Die letzte Schweizer Medaille an Welt-Titelkämpfen hatte Gregor Stähli vor elf Jahren bei seinem dritten und letzten Weltmeistertitel geholt.