Marcel Hug ist auch zum Abschluss der Paralympics nicht zu schlagen und holt im Marathon sein viertes Gold. Nach der Zieleinfahrt sucht der 35-Jährige nach Worten.
Mit einem unwiderstehlichen Schlussfurioso bei Kilometer 40 lässt Marcel Hug im paralympischen Marathon der Kategorie T54 auch seinen letzten Konkurrenten Yong Zhang aus China stehen. Solo fährt er wenig später ins Olympic Stadion in Tokio ein und gewinnt das Rennen am Ende mit rund 20 Sekunden Vorsprung souverän.
Zwischenzeitlich läuft es aber nicht ganz rund beim Schweizer. «Es ist ein unglaublicher Traum, obwohl das Rennen alles andere als perfekt war. Es war eine riesige Zitterpartie für mich», sagt Hug im Interview mit «SRF». Früh im Rennen habe er realisiert, dass sich der Gummi am Treibreifen etwas ablöse. Später habe sich die Abnutzung auch bei seinen Handschuhen bemerkbar gemacht.
«Ich war immer im Rennmodus»
«Ich musste schauen, dass ich das noch irgendwie ins Stadion bringen kann und musste etwas dosieren», so Hug. Ungläubig und leicht kopfschüttelnd fügt er nach geschaffter Zielankunft an: «Keine Ahnung, wie das möglich ist.» Aus diesem Grund sei dieser Triumph allerdings noch höher einzuschätzen.
Nach den Siegen über 800 m, 1500 m und 5000 m fährt Hug in Tokio bereits zum vierten Mal zu Gold und gehört damit zu den ganz grossen Figuren der diesjährigen Paralympics. Um diese Erfolge einordnen zu können, brauche er aber noch Zeit, betont Hug. «Ich war immer im Rennmodus, habe immer nach vorne und nicht zurückgeschaut. Es braucht jetzt einfach Zeit, vielliecht kommt es, wenn wir ausserhalb der Bubble sind.»