Nordirlands Golfprofi Rory McIlroy macht den Organisatoren des Omega European Masters in Crans-Montana Freude. Der Superstar steigt mit nur einem Schlag Rückstand auf die Spitze ins Wochenende.
Die Spitze wird von dem für Malaysia spielenden amerikanischen Aussenseiter Gavin Green allein gehalten. Also stehen die Chancen des vierfachen Majorturnier-Gewinners McIlroy, das Turnier auf dem Walliser Hochplateau im vierten Anlauf erstmals zu gewinnen, noch umso besser.
Im Finish der zweiten Runde zündete der 30-Jährige ein Feuerwerk. Innerhalb von vier Löchern spielte er drei Birdies und einen Eagle (doppelter Schlaggewinn), sodass er den Rückstand von sechs Schlägen auf einen Schlag reduzierte.
Für die Organisatoren unter Turnierdirektor Yves Mittaz zeichnete sich in der Hochrechnung vom Freitag ein Zuschauerrekord (bisher 55'000 im Jahr 2015) ab. Da McIlroy wie auch der zweite Superstar am Turnier, der Spanier Sergio Garcia, um den Sieg mitspielen, dürfte der Rekord deutlich verbessert werden. Garcia, der US-Masters-Sieger 2017, liegt vier Schläge hinter McIlroy, was aber über zwei Runden gut wettzumachen wäre. Einen Schlag vor Garcia liegt Miguel Angel Jimenez, der Publikumsliebling schlechthin am Schweizer Turnier der Europa-Tour.
Vorjahressieger Matthew Fitzpatrick qualifizierte sich für die Finalrunden. Der Engländer hat mit einem Rückstand von neun Schlägen jedoch keine realistischen Chancen mehr, das Turnier zum dritten Mal in Folge für sich zu entscheiden.
Schweizer Profis erneut distanziert
Wie schon im letzten Jahr wurden die Auftritte der Schweizer zum schieren Desaster. Erneut überstand keiner der vier gestarteten Profis den Cut. Raphaël de Sousa vergab die ausgezeichnete Möglichkeit, sich in seiner zwölfte Teilnahme auf dem Walliser Hochplateau erstmals für die beiden Finalrunden zu qualifizieren. An einem einzigen Loch machte er sich alles zunichte. Er ging nach einem missratenen Abschlag ein hohes Risiko ein. Dafür büsste er mit einem dreifachen Schlagverlust (Triplebogey). De Sousa belegte den 92. Platz. Nur 2012, 2014 und 2018 war der beste Schweizer Profi in den letzten 30 Jahren noch schlechter klassiert.
Traumrunde eines Argentiniers
Dem 38-jährigen Argentinier Andres Romero – er ist mit dem zweifachen Crans-Sieger Eduardo Romero nicht verwandt – glückte eine Runde von 61 Schlägen. Es ist die beste Runde seit dem markanten Umbau des Platzes im Jahr 1999. Nur Jimenez bei seinem Sieg 2010 und der Schotte Craig Lee 2013 zeigten ebenfalls Umgänge mit 61 Schlägen. Andres Romero unterbrach seinen tollen Lauf (acht Birdies, dazu ein Eagle am 6. Loch) mit einem einzigen Schlagverlust.
Romero gehörte vor zehn bis zwölf Jahren zu den vielversprechenden Spielern weltweit. Nach einer langen Durststrecke gewann er 2017 auf der European Tour in München.