Boxen «Propaganda» – Amnesty kritisiert WM-Kampf in Saudi-Arabien

DPA / wer

6.12.2019

Amnesty International kritisiert die Wahl von Saudi-Arabien als Austragungsort des WM-Kampfes zwischen Anthony Joshua und Andy Ruiz jr. scharf.

«Es wäre besser, wenn sich die Veranstalter im Vorfeld über die Situation der Menschenrechte in den Ländern informieren, als später zu sagen: Politik geht uns nichts an. Gerade so ein Event wird ja bewusst von Regierungen für politische Propaganda missbraucht, um das Thema der Menschenrechte in den Hintergrund zu schieben», sagt Nahost-Expertin Regina Spöttl von Amnesty International der «Abendzeitung». Innerhalb von Saudi-Arabien habe man «die gesamte Palette an Menschenrechtsverletzungen».



Joshua und Weltmeister Ruiz kämpfen am Samstag (22 Uhr live mit Teleclub Sportpaket via RMC) in Dirijah, einem Vorort von Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad, zum zweiten Mal gegeneinander. Das erste Duell hatte Ruiz Anfang Juni in New York überraschend gewonnen. Für den Rückkampf wurde in Dirijah eigens ein 15'000 Zuschauer fassendes Stadion errichtet.

Kritik auch von Ruiz' Team

Laut Ruiz-Trainer Manny Robles wurde der Kampfort von der Joshua-Seite gewählt. «Wir müssen in Saudi-Arabien antreten und uns nach den Anweisungen von Joshuas Promoter richten. Sie sagen, es sei ein neutraler Austragungsort, aber in Wahrheit ist alles für Joshua ausgelegt», meint Robles. Ruiz müsse im Vergleich zu seiner Heimat Kalifornien elf Stunden Zeitunterschied bewältigen, der Brite Joshua hingegen nur drei.


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