Vier Schweizer Boote qualifizieren sich an den Europameisterschaften auf dem Rotsee in Luzern für die A-Finals. Damit wird ein erstes Ziel von Swiss Rowing erreicht.
Bezüglich der zwei angestrebten Medaillen sieht es ebenfalls gut aus. Skifferin Jeannine Gmelin und der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen mit Frédérique Rol und Patricia Merz waren auch in den Halbfinals die Schnellsten. Der Doppelzweier Roman Röösli/Barnabé Delarze belegte in seiner Serie Rang 2.
Die Titelverteidigerin Gmelin setzte mit ihrem Auftritt ein Ausrufezeichen. Die 28-jährige Zürcherin lag bei sämtlichen Zwischenzeiten in Führung und distanzierte die zweitplatzierte Niederländerin Lisa Scheenaard um 1,43 Sekunden. Auf die österreichische WM-Dritte Magdalena Lobnig, auf die sie vor drei Wochen in Duisburg am ersten Wettkampf der Saison noch mehr als acht Sekunden verloren hatte, ruderte sie einen Vorsprung von 2,14 Sekunden heraus. Sie war auch schneller als die Tschechin Miroslava Topinkova Knapkova, die Siegerin des zweiten Halbfinals.
Gmelin: «Ich habe nichts zu meckern»
Dementsprechend gross war Gmelins Freude nach dem Rennen. «Ich konnte das umsetzen, was ich mir vorgenommen und an was ich im Training gearbeitet hatte. Ich habe nichts zu meckern», sagte die Weltmeisterin von 2017 und letztjährige WM-Zweite. Dennoch sieht sie noch Steigerungspotenzial für den Final: «Ich bin überzeugt, nochmals einen Schritt vorwärts machen zu können. Ich freue mich mega.»
Rol/Merz lagen auf den ersten 1500 m hinter den Italienerinnen Valentina Rodini/Giulia Mignemi, die sie am Ende um 45 Hundertstelsekunden hinter sich liessen. «Wir konnten unseren Rhythmus fahren», sagte Rol. «Dass wir gewonnen haben, gibt uns eine gute Ausgangslage für den Final.» Die beiden streben die zweite EM-Medaille in Serie an, nachdem sie vor einem Jahr Bronze geholt haben. Merz betonte aber, dass es nicht helfe, wenn man sich zu stark auf eine Medaille fokussiere. Rol ergänzte: «Wenn wir uns (am Sonntag) verbessern, ist es schon mal gut.»
Röösli/Delarze mussten sich um 1,1 Sekunden den Polen Fabian Baranski/Miroslaw Zietarski geschlagen geben, obwohl sie nach dem ersten Streckenviertel in Führung lagen. Sie holten allerdings noch nicht das Letzte aus sich heraus. Sie verfügen gemäss Röösli im Endspurt noch über Reserven. «Wir liessen uns nicht nervös machen. Der Input stimmte mit dem Output überein.»
In der nicht-olympischen Disziplin Leichtgewichts-Einer der Frauen erreichte Sofia Meakin den A-Final der besten sechs Boote. Die 21-jährige Westschweizerin schaffte dies dank des Sieges im Hoffnungslauf.