Fünf Wochen nach der Doping-Razzia bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld ist ein Polizist zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Dem Mann wurde vorgeworfen, ein Video der Razzia weitergegeben zu haben.
Das Landgericht Innsbruck verurteilte ihn am Mittwoch wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses zu einer Geldbusse in Höhe von 4760 Euro, die Hälfte davon auf Bewährung. Zusätzlich muss der Polizist 500 Euro Schmerzensgeld an einen österreichischen Langläufer zahlen. Dieser war auf dem Video mit einer Nadel im Arm zu sehen. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.
«Ich möchte mich bei dem Athleten entschuldigen»
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hatte dem Polizeibeamten vorgeworfen, das Video an eine private Whatsapp-Gruppe versendet zu haben, aus der es dann weiter veröffentlicht worden sei. Der Beamte hatte sich zu Beginn des Prozesses schuldig bekannt. Er habe in der Euphorie nach dem Einsatz seinen Kollegen zeigen wollen, was ihnen gelungen sei. «Ich habe mich dazu hinreissen lassen. Ich möchte mich bei dem Athleten entschuldigen», fügte er hinzu. Der Beamte war beim Einsatz unterstützend tätig.
Bei der Razzia in Seefeld wurden am 27. Februar fünf Sportler festgenommen. Zudem nahmen die Ermittler einen Erfurter Sportarzt als möglichen Drahtzieher eines mutmasslichen Doping-Netzwerkes fest. Inzwischen wird gegen 21 Athleten ermittelt, die in diese Affäre verwickelt sein sollen.