Mancher Zuschauer rümpfte die Nase, als sich Deontay Wilder auf den langen Weg in Richtung Ring machte. Offenbar hatte der Amerikaner selbst seine liebe Mühe mit seinem extravaganten Kostüm.
Die Aufarbeitung nach dem verlorenen WM-Boxkampf gegen Tyson Fury ist für Deontay Wilder in vollem Gang. Dabei soll auch sein auffälliges Kostüm eine Mitschuld an der Niederlage tragen. «Es gab viele Dinge, die falsch liefen in den Minuten vor dem Kampf», sagt der «Bronze Bomber» zu ESPN.
«Ich habe einen gewaltigen Preis gezahlt, meine Beine waren wegen der Uniform in keinem guten Zustand. Sie war viel zu schwer. Sie wog mehr als 40 Pfund (ca. 18 Kilogramm, Anm. d. Red.). Ich hatte sie zehn oder 15 Minuten vor dem Walk-in an, und bevor wir den Helm angelegt haben», so Wilder. «Dann der Gang zum Ring und die Stufen hoch. Das war wie ein Work-out für meine Beine. Als ich das Kostüm abgelegt habe, wusste ich sofort, dass die Voraussetzungen sich geändert haben.»
Wohl auch zu wenig Sauerstoff unter der Maske
Dumm gelaufen, kann man da nur sagen. Weshalb sich Wilder nicht dagegen wehrte, als man ihm das Kostüm aufdrückte, ist eine andere Frage. Besser machte es bei seinem Walk-in Gegner Tyson Fury. Der Brite liess sich auf einem Thron und einer Krone auf dem Haupt zum Ring tragen – oder besser gesagt: fahren.
Furys Team hat sich augenscheinlich auch über die Aufmachung Wilders gewundert. Co-Promoter Bob Arum sagt: «Ich weiss nicht, ob die Beine unter der Performance gelitten haben, aber er musste sehr nachlässig sein, als er mit dieser Kopfbedeckung kam. Sie schnürte seinen Sauerstoff ab und ich bin sicher, dass das eine Wirkung hatte.»
Die «Trilogie» soll zustande kommen – im Sommer
Deontay Wilder gab im Interview mit ESPN zudem an, dass er die Klausel ziehen werde, einen weiteren Kampf gegen Fury zu bestreiten. «Wir werden das tun. Wir freuen uns darauf. Ich bin ein Kämpfer und wahrer Champion und ich werde den ganzen Weg dafür kämpfen. Das ist sicher. Irgendwann im Sommer.» Das bedeutet auch: Ein Vereinigungskampf mit dem Halter der anderen WM-Gürtel, Anthony Joshua, wird frühestens Ende des Jahres zustande kommen. Dem Vernehmen nach soll dieser Kampf dann wieder in Saudi-Arabien stattfinden. Ein Vorgeschmack auf die Stimmung, die sich den Boxfans dann bieten wird, bot der letzte Kampf zwischen Joshua und Ruiz Jr. im letzten Dezember.
Boxen: Tyson Fury vs. Deontay Wilder – der Kampf in Bildern