AnalyseTeurer Standfuss: Warum Apple sich gegen Spott-Videos wehrt
Von Henning Steier
7.6.2019
1000 US-Dollar für den separat erhältliche Standfuss des Pro Display XDR, darüber kann man diskutieren – und sich lustig machen. Zu Recht? Eine Analyse.
Am Montag hat Apple an seiner Entwicklerkonferenz WWDC nicht nur das Pro Display XDR vorgestellt, sondern auch einen separat ab Herbst erhältlichen Standfuss. Dieser kostet 1000 US-Dollar, was im Publikum für deutlich vernehmbares Raunen sorgte. Normalerweise wird jede noch so kleine Neuerung an Apple-Keynotes von den Zuschauern im Saal beklatscht.
Wie stets nach seinen Keynotes hat Apple auch dieses Mal den Livestream gesendet und das ganze Video danach unter anderem auf YouTube gestellt. Zu Scherzen aufgelegte Zuschauer haben den Clip danach allerdings bearbeitet und etwa das Raunen des Publikums lauter gedreht oder Gelächter eingefügt.
Apple hat einige dieser Videos von YouTube entfernen lassen, was manchen Branchenbeobachter recht schnell suggerieren liess, es handle sich im klassische Zensur, ergo: Das Unternehmen habe unliebsame Meinungsäusserungen unterdrücken lassen. Theregister.co.uk stellte den Fall gar in eine Reihe mit diversen umstrittenen Löschungen oder Nichtlöschungen zum Beispiel rassistischer YouTube-Inhalte.
YouTube und Apple äusserten sich nicht. Dabei ist der Fall auch von aussen wohl klar: Beim Originalvideo, das übrigens nach wie vor in Gänze zu sehen ist, steht, dass eine Vervielfältigung und Veränderung des Quellmaterials nicht erlaubt ist. Die Rechtsdoktrin Fair Use, die man unter anderem im US-Urheberrecht findet, erlaubt zwar Parodien, aber keine Satiren. Letzgenannte arbeiten oft mit dem Mittel der Übertreibung. Das war auch in den erwähnten Fällen so.
Man kann natürlich darüber diskutieren, ob die 1000 US-Dollar für den Standfuss angemessen sind. Das wird man aber erst nach ausführlichen Tests seriös tun können. Eines lässt sich aber nicht wegdiskutieren: Früher waren die Standfüsse bei Apple-Displays in der Regel im Preis enthalten.
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