Mitarbeiter wussten früher BescheidCambridge-Analytica-Skandal: Facebook wieder in Erklärungsnot
tafi
22.3.2019
Facebook soll viel früher als bisher angenommen vom Datenskandal um Cambridge Analytica gewusst haben. Bereits im September 2015 tauschten sich Mitarbeiter über die Daten-Sammelpraxis der Analysefirma aus.
Der «Guardian» selbst hatte im Dezember 2015 erstmals über den Vorfall berichtet, der sich 2018 zum Skandal auswuchs. Cambridge Analytica hatte dem Cambridge-Professor Aleksandr Kogan heimlich die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern abgekauft und sie unter anderem im Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump benutzt. Kogan hatte die Daten mit seiner Persönlichkeits-Quiz-App gesammelt.
Facebook gab laut «Guardian» zu, einige Monate vor dem Bekanntwerden der Datenerhebung Bedenken hinsichtlich Cambridge Analytica gehabt zu haben. Das Unternehmen besteht jedoch darauf, dass es «absolut niemanden irregeführt hat». Ein Sprecher sagte, die Angestellten hätten sich in dem jetzt bekannt gewordenen E-Mail-Verkehr über ein anderes Problem ausgetauscht.
«Im September 2015 hörten die Mitarbeiter Gerüchte, dass Cambridge Analytica Daten abgreift, was leider bei Internetdiensten üblich ist», wird der Sprecher im «Guardian» zitiert. «Im Dezember 2015 haben wir erstmals durch Medienberichte erfahren, dass Kogan Daten an Cambridge Analytica verkauft hat, und wir haben Massnahmen ergriffen. Das waren zwei verschiedene Dinge.»
Alles eine Frage der Einstellung(en): Ihr Facebook lässt sich gut schützen.
Bild: Getty Images
Es gibt keinen Grund, warum irgendwelche Inhalte von Ihnen auf Facebook für andere Personen als Ihre Freunde sichtbar sein sollen. Deshalb hier in den Privatsphäre-Einstellungen unter «Wer kann deine zukünftigen Inhalte sehen» auf «Freunde» gehen.
Bild: Bluewin/Dirk Jacquemin
Wenn Sie nicht wollen, dass jeder Fremde, der zufällig Ihre E-Mail-Adresse kennt, auch Ihr Facebook-Konto finden kann, sollte hier mindestens «Freunde von Freunden» ausgewählt werden.
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Sie können zu grossen Teilen verhindern, dass Ihre persönlichen Informationen für Werbung genutzt wird. Bei «Werbeanzeigen basierend auf deiner Nutzung von Webseiten und Apps» und «Werbeanzeigen in Apps und auf Webseiten, die nicht zu Facebook gehören», sollte jeweils «Nein» ausgewählt werden.
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Zum Schutz Ihres Account gibt es «Anmeldewarnungen». Wann immer Sie sich auf einem neuen Gerät auf Facebook anmelden, bekommen Sie bei per Mail eine Benachrichtigung. So bekommen Sie sofort mit, wenn sich ein Fremder in Ihren Account einloggt und Sie können Gegenmassnahmen einleiten.
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Noch umfangreicher ist der Schutz mit «Two-Factor Authentication». Hierbei ist zum Login auf einem neuen Gerät die Eingabe eines Codes erforderlich.
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Unter «Bekannte Geräte» können Sie sehen, welche Geräte autorisiert sind, sich ohne zusätzliche Bestätigung in Ihren Account einzuloggen.
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Unter «Wo du derzeit angemeldet bist» sieht man zudem, wo man gerade auf Facebook angemeldet ist. Findet sich dort ein Gerät, dass man nicht benutzt sollte schnell «Aktivität beenden» gewählt und das Passwort geändert werden.
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Falls Sie doch mal aus Ihrem Facebook-Account ausgesperrt werden, gibt es noch einen Weg, wieder hereinzukommen. Dieser nennt sich «Kontakte deines Vertrauen». Hierbei lassen sich drei bis fünf Freunde nominieren. Verliert man nun den Zugriff zu seinem Facebook-Account, kann man diese Freunde persönlich kontaktieren.
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Schliesslich haben Sie auch die Möglichkeit einen «Nachlasskontakt» zu benennen. Nach Ihrem Tod kann dieser noch Beiträge auf Ihrer Chronik verfassen, um beispielsweise all Ihren Freunde Infos zu einer Gedenkveranstaltung mitzuteilen. Alternativ können Sie auch festlegen, dass nach Ihrem Ableben das Facebook-Konto komplett gelöscht wird.
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