Papperlapapp Nun will ChatGPT Geld, obschon er sich immer wieder irrt

Dirk Jacquemien

2.2.2023

ChatGPT ist derzeit oft überlastet.
ChatGPT ist derzeit oft überlastet.
IMAGO

Jetzt soll der aufsehenerregende Chatbot ChatGPT auch Geld verdienen. Betreiberin OpenAI will zudem Unis und Schulen dabei helfen, künstlich generierte Texte zu erkennen – ist dabei aber bislang wenig zuverlässig.

Dirk Jacquemien

2.2.2023

OpenAI, das inzwischen milliardenschwere Start-up hinter dem Chatbot ChatGPT, will nun auch Geld mit seinem Produkt verdienen. Für privilegierten Zugang zu ChatGPT werden bald 20 Dollar im Monat fällig, wie «TechCrunch» berichtet.

ChatGPT war Ende vergangenen Jahres in eine öffentliche Beta-Phase gestartet. Durch den grossen Andrang war dessen Website aber vielfach überlastet und nicht benutzbar. Für zahlende Abonnent*innen garantiert OpenAI dagegen den permanenten Zugang, ausserdem sollen sie neue Features zuerst ausprobieren können.

Ebenfalls ChatGPT zu Geld machen will OpenAI-Grossinvestor Microsoft. Wie «Semafor» schreibt, plant der Tech-Gigant, eine aufgemotzte Version des Chatbots in seine Suchmaschine Bing zu integrieren.

Die Befürchtungen der Unis

ChatGPT kann auf Anfrage komplexe Texte zu jedem vorstellbaren Thema erzeugen. Dadurch, dass es der erste Textgenerator ist, dessen Qualität zumindest meistens nicht von menschlichen Autor*innen zu unterscheiden ist, wurden vielerorts Bedenken angemeldet. So befürchten etwa Universitäten, dass Studierende ihre Hausarbeiten in Sekundenschnelle mit ChatGPT erledigen lassen würden.

Um diese Sorgen aus der Welt zu schaffen, hat OpenAI ein weiteres Tool veröffentlicht, den «Classifier». Dieser soll in der Lage sein, von Menschen und von Computern erschaffene Texte auseinanderzuhalten. OpenAI gibt allerdings zu bedenken, dass der «Classifier» nicht vollkommen zuverlässig sei. Das ist in der Tat so.

Gott war die erste KI

So kam der «Classifier» zu einem Ergebnis, das die grösste Religion der Welt bis ins Mark erschüttern dürfte. Denn Genesis, das 1. Buch Mose, wurde «wahrscheinlich» von einer künstlichen Intelligenz geschrieben, heisst es dort.

Zu weiteren Texten, die OpenAI für KI generiert hält, zählt etwa die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Thomas Jefferson würde sich wohl im Grabe umdrehen, wäre er nicht wie alles andere auf dieser Erde (siehe oben) ebenfalls von einer KI erschaffen worden.