TikTok fasziniert mit Kurzvideos Millionen von Menschen. Längst nutzen auch Ältere die Social-Media-Plattform, womit sich auch die inhaltliche Ausrichtung verändert. Und nun setzt auch noch die Politik auf den Kanal.
Ob Brokkoli fressende Katzen oder tanzende Ärzteteams: TikTok erfreut sich nicht zuletzt wegen der Coronakrise grösster Beliebtheit. Mit den mobilen Kurzvideos vertreibt sich so manch einer die Zeit in der Isolation. Sie dauern jeweils keine Minute, sind einfach zu erstellen und können mit Effekten wie Zeitraffer oder Slow Motion bearbeitet werden.
Die endlos erscheinenden Inhalte werden mit der Community geteilt, Follower braucht man dafür keine. Der Algorithmus bestimmt die Auswahl der Beiträge, die die Nutzer sehen. Es ist die pure Unterhaltung, eine digitale Bühne für jedermann und -frau.
Doch seit das Virus die Menschen zwingt, zu Hause zu bleiben, hat sich das Zielpublikum gewandelt, ist nicht nur zahlreicher, sondern auch älter geworden. So konnte TikTok laut der Analysefirma App Annie im ersten Quartal 2020 mehr Downloads generieren als WhatsApp, Instagram und Co. Insgesamt nähert sich die Download-Zahl den zwei Milliarden.
Sie ist damit die neue Nummer eins unter den (Non-Gaming)-Downloads. In über 150 Ländern ist die App mittlerweile verfügbar. Auch die durchschnittliche Nutzungsdauer von TikTok hat laut einer Studie von Februar auf März um 27 Prozent zugenommen – ähnlich wie bei anderen sozialen Medien.
Weder Cocktailbars noch tropische Strände
TikTok passt zur Isolation, denn es handelt sich um eine Indoor-Plattform, bei der vor allem in den eigenen vier Wänden gefilmt wird, während Influencer auf Instagram vor einer Kulisse aus Cocktailbars und tropischen Stränden posieren.
«Bei TikTok ging es schon immer darum, 15 Jahre alt zu sein und zuhause zu bleiben. Das ist der Hintergrund. Und jetzt muss jeder zuhause bleiben! Also wurde TikTok für Corona gemacht. Nicht absichtlich, aber es wurde quasi dafür gemacht» sagt David Nichols von der Universität Melbourne zum «Guardian».
Auch steht bei TikTok weniger die Inszenierung im Vordergrund als authentische Inhalte und Kreativität. Es geht darum, komisch zu sein, dies wirkt für die derzeit eingesperrten Menschen wie ein Druckventil. Humor und Absurdität waren schon immer die Antwort auf existenzielle Situationen. Dies macht TikTok zur perfekten Plattform, um eine Pandemie zu bewältigen: Sie wirkt beinahe therapeutisch.
So kann auch die 30-Jährige Francesca (Name der Redaktion bekannt) ihre Finger kaum mehr von der App lassen, seit der persönliche Kontakt zu anderen Menschen wegen des Lockdowns eingeschränkt wurde. Sie sei beinahe süchtig geworden, sagt sie.
«Normalerweise erlebt man auf der Arbeit oder beim Feierabendbier lustige Momente, im Homeoffice gibt es davon kaum welche.» Da springt für sie nun TikTok in die Bresche. «Die Videos bringen mich zum Lachen – und das ist jetzt doch ganz wichtig.» Sie schwärmt von der breiten Auswahl an Beiträgen, die man auch selbst erstellen kann – ob Tanz, Comedy oder andere Formen origineller Performances.
Die Politik entdeckt die Plattform für sich
TikTok ist in der aktuellen Krise aber nicht bloss Unterhaltung und Mutmacher. Auch von der Politik wird die Plattform gerade entdeckt und zunehmend als Kommunikationskanal genutzt, um die Massnahmen auch jungen Menschen zu vermitteln. Eine Zielgruppe, die sich nicht immer an die Vorgaben hält, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) herausgegeben hat. Diese jungen Menschen erreicht man kaum über die Tagesschau von SRF, und auch auf Facebook sind sie nur noch schwer zu erwischen.
So kommuniziert auch das BAG seit Anfang April über TikTok, wie es auf Anfrage heisst. «Die Beliebtheit dieses sozialen Netzwerks nimmt rasch zu – insbesondere beim jungen oder sehr jungen Publikum.» Ziel der Kommunikation sei es, die gesamte Bevölkerung über das neue Coronavirus zu informieren. «Daher erschien es angebracht, dieses Netzwerk in unsere Social-Media-Kommunikation zu integrieren.»
TikTok arbeitet beispielsweise auch mit der WHO, der Weltgesundheitsorganisation zusammen. Diese hat mittlerweile über eine Million Follower, ihre Livestreams erreichen mehrere Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Auch mit den Rot-Kreuz-Organisationen Italiens, Frankreichs, Österreichs und Deutschlands findet eine Zusammenarbeit statt.
Und natürlich wird TikTok neuerdings auch genutzt, um sich über Politiker lustig zu machen, allen voran über Donald Trump. Einmal klingt er wie ein Betrunkener im Club, ein anderes Mal empfiehlt er beziehungsweise die TikTokkerin und Komödiantin Sarah Cooper, Desinfektionsmittel gegen das Virus zu spritzen. Die Videos wurden teils millionenfach geklickt.
Wie uncool, wenn Eltern die Party crashen
Längerfristig dürfte die politische Komponente das Image der Plattform verändern – ihr eine neue Stimme geben. TikTok war bisher nicht gerade bekannt dafür, sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.
So gab es immer wieder Berichte darüber, dass Beiträge von homosexuellen, dicken oder behinderten Menschen von der Plattform diskriminiert würden, indem deren Reichweite eingeschränkt wurde. Auch wurden immer wieder Vorwürfe laut, dass es Themen, die für China politisch sensibel seien, schwer hätten auf der Plattform. Ein Verdacht, den die Betreiber jedoch auch in Stellungnahmen an die Adresse von «Bluewin» entschieden zurückweisen.
TikTok bestritt stets jegliche politische Zensur auf Anweisung aus China. Nach dem öffentlichen Aufschrei hatte die Plattform ihr Vorgehen aber geändert und die Moderationsrichtlinen angepasst. Doch solange TikTok komplett dem chinesischen Unternehmen ByteDance gehört, das den dortigen Gesetzen und der politischen Führung unterstellt ist, ist es schwierig, entsprechende Verdächtigungen der Einflussnahme völlig zu entkräften.
Die Politisierung der Plattform dürfte denn auch zu einer neuen Herausforderung in Sachen Reichweitensteuerung oder auch Zensur werden. TikTok scheint die Auseinandersetzung damit jedoch zu scheuen – ähnlich, wie andere Social-Media-Betreiber auch.
Auf die Frage, ob es möglich ist, dass zum Beispiel Trump-kritische Inhalte besonders gepusht werden, antwortet die Presseabteilung schriftlich und eher ausweichend, dass die App ihre Mission nach wie vor in der Inspiration und Bereicherung von Menschen sehe. Sie möchte ihnen «eine kreative Heimat geben und ein authentisches, unterhaltsames und positives Erlebnis bieten». Auf TikTok seien nun mal Inhalte erfolgreich, die witzig, zeitgemäss und unterhaltsam seien. Das gelte auch für Inhalte, die sich auf Personen des öffentlichen Lebens beziehen – wie eben Trump.
Nichtsdestotrotz: Was einst eine Plattform für ungehemmtes freies Spiel war, losgelöst von den Sorgen der Aussenwelt, wird nun stärker nach aussen gerichtet. Den Jugendlichen, die zuerst da waren, wird dies kaum gefallen, möglicherweise wird die App sogar an Beliebtheit einbüssen.
Die 12-jährige Ingrid, von Beginn an ein grosser TikTok-Fan, sagt: «Wenn mein Vater damit beginnen würde, Tanzvideos zu posten, dann wäre mir das echt peinlich!» TikTok sei gemacht für Menschen unter 30 Jahren, ältere hätten da nichts zu suchen. Sollten die Erwachsenen dennoch eines Tages Überhand nehmen, so kann sich Ingrid durchaus vorstellen, dass die Jugendlichen der Plattform den Rücken kehren werden.
Es gibt ja auch nichts Uncooleres, als wenn man eine Party feiert, und plötzlich tauchen die Eltern auf. Schon immer gab es da nur eine Lösung: Weiterziehen und neue Orte suchen.
1. Dezember 2019: Ein Patient, der sich später als erster dokumentierter 2019-nCov-Fall erweisen soll, wird von Medizinern in Wuhan, China, untersucht.
Bild: Keystone (Symbolbild)
2. Januar 2020: Es wird bestätigt, dass 41 der Krankenhauspatienten in Wuhan, China, unter dem 2019-nCoV leide. 27 Patienten waren direkt dem Huanan Seafood Wholesale Market ausgesetzt.
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9. Januar.: Die Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigt, dass das neuartige Coronavirus von einer Person erfolgreich isoliert werden konnte.
Bild: WHO/www.who.int
20. Januar: Sprunghafter Anstieg der neuartigen Lungenkrankheit: Die Krankheit hat sich erstmals auch ausserhalb China verbreitet. Drei Menschen sind daran bereits gestorben. Auch Südkorea meldet den ersten Fall.
Bild: Keystone/EPA/EPA/Stringer China Out
31. Januar: Zehn Schweizer möchten China verlassen. Das BAG informiert über den «logistisch herausfordernden» Rückflug der Schweizer aus Wuhan.
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7. Februar: Der Arzt Li Wenliang stirbt. Er war bekannt, weil er offenbar schon am 30. Dezember vor der neuen Coronavirusvariante (Rückkehr von SARS) gewarnt hatte.
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21. Februar: Italien bestätigt 17 Fälle, womit sich die Gesamtzahl Infizierter auf 20 erhöht. Die Behörden meldet auch den ersten Todesfall, ein 78-jähriger Mann stirbt an Covid-19.
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25.Februar: «Es war nur eine Frage der Zeit, jetzt ist es so weit»: Ein 70-jähriger Mann aus dem Tessin ist positiv auf das neue Coronavirus getestet worden, wie die Behörden informieren.
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28. Februar: Bundesrat untersagt alle Grossanlässe: Der Bundesrat verbietet wegen des grassierenden Coronavirus alle öffentlichen Grossveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Verbot gilt laut dem Departement des Innern bis zum 15. März und wurde aufgrund der besonderen Lage verhängt.
Bild: Keystone
29. Februar: Erster Covid-19-Toter in den USA. US-Vizepräsident Mike Pence leitet den dortigen Krisenstab.
Bild: Screenshot Bluewin
1. März: Die Session der eidgenössischen Räte geht mit einigen Einschränkungen los. Nationalratspräsidentin Isabelle Moret (FDP/VD, rechts) verbietet den Ratsmitgliedern, darunter Magdalena Martullo-Blocher (SVP/GR, links) das Tragen von Masken.
Bild: Keystone/Alessandro Della Bella
5. März: Der erste Coronavirus-Todesfall in der Schweiz: Eine 74-jährige Frau, die im Universitätsspital Lausanne behandelt wurde, verstirbt. Sie litt an einer chronischen Krankheit.
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8. März: Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, erlässt Italien beispiellose Massnahmen. Im Norden des Landes gilt vorerst bis April ein grundsätzliches Ein- und Ausreiseverbot. Betroffen ist auch die Wirtschaftsmetropolen Mailand (im Bild der Hauptbahnhof der Stadt).
Bild: EPA/Mourad Balti Touati
9. März: Die Börsen befinden sich weltweit im Sinkflug, in New York wurde gar der Handel ausgesetzt. Es entstehen Verluste in Milliardenhöhe.
Bild: Keystone
11. März: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Verbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft. Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Erregers sei er «tief besorgt» über das «alarmierende Niveau der Untätigkeit» im Kampf gegen das Virus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.
Bild: Keystone
13. März: Die UEFA hat den Spielbetrieb in der Champions League und in der Europa League wegen der Coronavirus-Krise vorerst ausgesetzt. Sämtliche Partien der nächsten Woche wurden abgesagt, wie die UEFA mitteilte.
13. März: Der Bundesrat verschärft die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus deutlich. Neu sind Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmenden verboten, zudem wird in allen Schulen der Präsenzunterricht vorerst bis Anfang April gestoppt.
Bild: Keystone
15. März: Die eidgenössischen Räte brechen ihre Frühjahrssession angesichts der schnellen Ausbreitung des Virus ab.
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17. März: Nachdem der Bundesrat die Situation in der Schweiz tags zuvor als «ausserordentliche Lage» einstuft, befindet sich die Schweiz ab 0 Uhr praktisch im Ausnahmezustand. Läden, Restaurants, Bars, Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden bis zum 19. April geschlossen. Ausgenommen die Gesundheitseinrichtungen und die Lebensmittelläden. Öffentliche und private Veranstaltungen sind verboten.
Bild: Keystone
An den Schweizer Grenzen zu Deutschland, Österreich und Frankreich gibt es seit 17. März wieder Kontrollen. An den Grenzen zu Italien wurden solche bereits am Freitag, 13. März eingeführt. Auch die EU macht die Aussengrenze dicht.
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18. März: Die Abstimmung über die Zuwanderungsinitiative ist wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben worden. Der Bundesrat hat beschlossen, auf die Durchführung der für den 17. Mai geplanten eidgenössischen Volksabstimmungen zu verzichten. (Symbolbild)
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19. März: Italien hat im Zuge der Coronavirus-Pandemie mehr Todesfälle als China gemeldet und ist damit das Land auf der Welt mit den meisten offiziell gemeldeten Toten. Bisher seien 3'405 Menschen gestorben, teilte der italienische Zivilschutz am Donnerstag in Rom mit. Die Zahl der Toten in Italien stieg innerhalb eines Tages um 427.
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20. März: Im öffentlichen Raum – also etwa auf der Strasse, am Seeufer oder in Parks – sind neu jegliche Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen verboten. Bei Nichtbeachtung dieser Regelung hat man mit Ordnungsbussen zu rechnen.
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22. März: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel muss sich in der Corona-Krise selbst in häusliche Quarantäne begeben. Sie hatte Kontakt zu einem infizierten Arzt.
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23. März: Mehr als 15'000 Tote und immer striktere Ausgangsbeschränkungen für rund 1,7 Milliarden Menschen rund um den Globus – weltweit breitet sich angesichts der Coronavirus-Pandemie zunehmend ein Gefühl von Panik aus. Mehr als 50 Länder und Gebiete schränken deshalb die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger ein.
Bild: DPA
24. März: Die Olympischen Spiele in Tokio werden wegen der Corona-Pandemie ins Jahr 2021 verschoben. Darauf einigten sich das Internationale Olympische Komitee und die japanischen Gastgeber am Dienstag, wie das IOC mitteilte.
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25. März: Als zweites Land in Europa meldet Spanien mit 3'434 Fällen mehr Tote als in China erfasst wurden. Der US-Senat beschliesst ein Konjunkturpaket in Billionenhöhe, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu mindern.
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29. März: Mit über 140'000 sind in den USA jetzt mehr Infektionen bekannt als in jedem anderen Land der Welt offiziell erfasst wurden.
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5. April: Queen Elizabeth II. hat in einer Fernsehansprache ihr Volk zum Durchhalten und zu eiserner Disziplin in der Coronavirus-Pandemie aufgerufen. Abgesehen von den Weihnachtsansprachen war es erst die vierte solche Rede der seit 1952 amtierenden Königin.
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7. April: Der britische Premierminister Boris Johnson wird wegen seiner Covid-19-Erkrankung jetzt auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses behandelt.
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8. April: In der Schweiz werden die Massnahmen gegen die Pandemie um eine Woche verlängert und dauern nun bis 26. April. Für die Zeit danach stellt der Bundesrat (im Bild: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Gesundheitsminister Alain Berset) erste Lockerungen in Aussicht.
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9. April: Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Sars-CoV-2-Fälle hat die Marke von 1,5 Millionen überschritten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie mit den schlimmsten wirtschaftlichen Auswirkungen seit der Weltwirtschaftskrise 1929.
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12. April: Der britische Premier Boris Johnson ist aus dem Spital entlassen worden. «Ich habe heute das Krankenhaus nach einer Woche verlassen», berichtete er in einer über Twitter verbreiteten Videobotschaft. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) habe sein Leben gerettet.
Bild: Keystone/Pippa Fowles/10 Downing Street via AP
14. April: Österreich wagt den ersten Schritt zurück in die Normalität. Kleinere Geschäfte und Baumärkte dürfen wieder öffnen, Kunden müssen allerdings einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
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15. April: US-Präsident Donald Trump stoppt die Beitragszahlungen für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und wirft ihr «schlechte Handhabung und Vertuschung» vor.
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16. April: Einen Monat nach Ausrufen der ausserordentlichen Lage stellt der Bundesrat erste Lockerung des Lockdowns vor. Ab 27. April dürfen Spitäler wieder sämtliche Eingriffe vornehmen, Coiffeure, Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien öffnen unter Hygieneauflagen wieder.
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17. April: Die chinesische Stadt Wuhan korrigiert die Zahl der Corona-Toten überraschend um rund 50 Prozent nach oben. Demnach sind in der zentralchinesischen Metropole, in der die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, weitere 1'290 Menschen an Covid-19 gestorben. Die Gesamtzahl der Toten in Wuhan erhöht sich auf 3'896 Tote.
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18. April: Laut Experten dürften Ferien im Ausland in diesem Jahr kaum möglich sein. Christian Laesser, Professor für Tourismus an der Universität St. Gallen, geht davon aus, dass es noch bis 2021 Einschränkungen bei Auslandsreisen geben werde.
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19. April: Das Institut für Virologie in Wuhan wehrt sich gegen US-Vorwürfe, Schuld an der Coronavirus-Pandemie zu sein. Die US-Geheimdienste hegen den Verdacht, dass das Viruds nicht von einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen überging, sondern aus einem ausserhalb der Millionen-Metropole gelegenen Bio-Labor stammt.
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21. April: Nun fällt auch das Münchner Oktoberfest der Coronapandemie zum Opfer: Das grösste Volksfest der Welt wird in diesem Jahr abgesagt.
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22. April: Neu empfiehlt das BAG Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19. Bisher wurden nur Menschen mit Vorerkrankungen und Spitalpatienten getestet sowie Gesundheitspersonal. Die erweiterten Kriterien seien Teil einer neuen Teststrategie während der schrittweisen Öffnung des Lockdowns ab dem 27. April.
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23. April: Die Coronakrise brockt der Schweiz den stärksten Einbruch der Wirtschaftsaktivität seit 1975 ein. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet mit einem Absturz des Bruttoinlandproduktes (BIP) im laufenden Jahr um 6,7 Prozent, wie es mitteilt. Das wäre der stärkste Rückgang seit der Ölkrise 1975.
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24. April: US-Präsident Donald Trump ermuntert Forscher bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus unter anderem dazu, im Kampf gegen das Coronavirus Möglichkeiten zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen.
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27. April: Bereits wenige Minuten nach der ersten Wiedereröffnung nach dem Lockdown haben sich vor einigen Baumärkten in der Schweiz lange Schlangen gebildet. In Niederwangen BE musste der Zugang mit Autos zur Bauhaus-Filiale kurz nach sieben Uhr wieder gesperrt werden.
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28. April: Dass die Coronakrise die Steuerzahler noch jahrelang belasten wird, liegt fast schon auf der Hand. Für dieses Jahr rechnet Finanzminister Ueli Maurer mit einem ausserordentlichen Defizit von bis zu 55 Milliarden Franken.
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29. April: Der Bundesrat lockert im Sport die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Ab 11. Mai 2020 sind – unter Voraussetzungen wie Schutzkonzepte und Hygienevorschriften – wieder Trainings möglich. Vorgesehen ist ausserdem, in den Profiligen den Spielbetrieb unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab 8. Juni 2020 zuzulassen.
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2. Mai: Die USA erlauben den begrenzten Einsatz des Ebola-Wirkstoffs Remdesivir bei Covid-19-Patienten in Spitälern. Die Ausnahmegenehmigung sei angesichts der Coronavirus-Pandemie «in Lichtgeschwindigkeit» zustande gekommen.
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4. Mai: Die Eidgenössischen Räte beginnen die ausserordentliche Session: Sie findet aus Platzgründen auf dem Berner Messegelände statt, um die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) verordneten Abstand- und Hygieneregeln einzuhalten. Der Nationalrat genehmigte am ersten Tag Kredite im Umfang von rund 57 Milliarden Franken
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4. Mai: Eine globale Allianz gegen das Coronavirus hat 7,4 Milliarden Euro (rund 7,8 Milliarden Franken) für die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gesammelt. Die Schweiz stellte laut Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga einen Beitrag von total 400 Millionen Franken in Aussicht.
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5. Mai: Ab dem 11. Mai – und damit deutlich früher als ursprünglich geplant – können Beizen wieder öffnen. Doch müssen Schweizer Wirte und Gastrounternehmer ein striktes Schutzkonzept umsetzen und zum Beispiel sicherstellen, die Kontaktdaten der Gäste aufnehmen zu können
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7. Mai: Der Schweizer Arbeitsmarkt hat im April die Folgen der Coronakrise zu spüren bekommen. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,3 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte.Der Bund erwartet im Jahresverlauf sogar bis zu fünf Prozent.
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7. Mai: Die Stimmung in der Bevölkerung kippt offenbar nach sieben Wochen Corona-Notrechtsregierung durch den Bundesrat: Nur noch 15 Prozent der im Auftrag der SRG Befragten bezeichneten sie als gut, und die wirtschaftliche Lage beurteilten erstmals mehr als die Hälfte (57 Prozent) als schlecht bis sehr schlecht.
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11. Mai: In der Schweiz öffnen Restaurant und alle Geschäfte wieder – allerdings mit Einschränkungen. So dürfen maximal vier Personen oder eine Familie an einem Tisch sitzen, zwischen den einzelnen Gruppen muss ein Mindestabstand eingehalten werden. Manche Gastronomen behelfen sich mit Trennscheiben aus Plexiglas.
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