Fön im Test Ein Drittel Ersparnis, zwei Drittel Ärger 

dj

1.6.2019

Dyson Supersonic: Das Original kostet 400 Franken.
Dyson Supersonic: Das Original kostet 400 Franken.
Bild: PD

Der Dyson Supersonic ist ein einer der besten, aber auch einer der teuersten Haartrockner. Wer sich daher nach Alternativen aus China umsieht, sollte vorsichtig sein.

Seit es Dyson gibt, hat der Hersteller mit Plagiaten zu kämpfen. Man denke etwa an den Ventilator Multiplier, von dem der britische Hersteller einst in Deutschland publikumswirksam 800 Kopien chinesischer Anbieter zerstören liess. Produziert in China, verkauft zu einem Drittel des Originalpreises, im Web problemlos erhältlich. Das Problem für Dyson: Optisch sehen die Plagiate den Originalen sehr ähnlich. 

Bis damals nach dem Launch des Multiplier die ersten Kopien erhältlich waren, brauchten die chinesischen Techniker nur sechs Monate. Am Ende gab es 100 verschiedene Nachahmerprodukte aus 20 Ländern. Dyson hatte einige Millionen Franken in die Entwicklung des Ventilators investiert. 

Davon ist auch beim Dyson Supersonic auszugehen, dem 400-Franken-Fön der Briten, der im kurzen Bluewin-Test überzeugen konnte: Weil der Motor im Griff steckt, lässt sich das Gerät ohne Ermüdung auch über dem Kopf problemlos und dichter am Körper halten als Konkurrenzprodukte. Dysons bekannte Air-Multiplier-Technologie sorgt für einen gleichmässigen Wärme- und Luftstrom. Der übliche Propeller? Überflüssig. Daher werden auch keine Haare eingesogen.

Glänzende Ergebnisse

Ebenfalls haarschonend: Statt hoher Temperaturen bietet der Dyson-Fön einen recht starken Luftstrom. Dank Ionentechnologie wird die oberste Schicht der Haarstruktur, wie von Dyson versprochen, geschützt. Tester der Redaktion wurden zudem auf ihre glänzenden Haare angesprochen. Nicht zuletzt verhindert die Technologie das statische Aufladen des eigenen Schopfes.  

So weit, so lobenswert: Der Preis von 400 Franken dürfte aber auch manchen Interessenten nach Alternativen Ausschau halten lassen. Und da sind wiederum die Chinesen nicht weit. Nicht ohne Grund ist AliExpress bereits der sechstgrösste Online-Shop hierzulande. Auch Anbieter wie Wish erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

Plagiat auf Plakat

Wie es der Zufall wollte, war zum Zeitpunkt des Tests eine Redaktionskollegin im Reich der Mitte unterwegs. Wir haben also nach dem Zufallsprinzip drei Dyson-Nachbauten getestet, die jeweils rund 130 Franken kosteten. Von der Aufmachung her dem Original täuschend ähnlich – in China wurde ein Modell gar auf Werbeplakaten öffentlich angepriesen – wurde im Alltagstest aber schnell klar, dass Dyson sich zumindest vor diesen Geräten nicht zu fürchten braucht.

Allzu schnell wurden die Qualitätsmängel offensichtlich: ein schwacher, ungleichmässiger Luftstrom und ein viel zu hohes Gewicht. Zudem wurden die Geräte im Vergleich zum Dyson-Fön viel zu heiss, auch an der Aussenseite. Öffentlichkeitswirksam geshreddert wurden sie also von der Redaktion nicht, sondern dezent im Container eines Recyclinghofes verschwinden gelassen.   

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