Politiker dürfen auf Facebook weiterhin ungestraft lügen. Das Unternehmen wird wie erwartet auch im US-Wahljahr 2020 keine signifikanten Änderungen bei politischer Werbung vornehmen
Politiker auf Facebook dürfen auch 2020 weiterhin ungestraft lügen und sogar manipulierte Videos über politische Gegner verbreiten. In einem Blogpost machte Facebook nochmals klar, dass es keinerlei Absicht habe, hier irgendwas an seinen Richtlinien zu ändern. Auch das Mikrotargeting, also ganz kleine Gruppen von Wählen gezielt anzusprechen, bleibt weiterhin erlaubt.
Diese Entscheidung hatte sich abgezeichnet. Obskure «Herr der Ringe»-Analogien von Spitzen-Managern und Berichte über die interne Macht-Dynamik machten klar, dass Facebook dem massiven öffentlichen Verlangen nach Änderungen nicht nachgeben würde. Laut der «New York Times» habe der Druck CEO Mark Zuckerberg und COO Sheryl Sandberg nur noch weiter in ihren Überzeugungen bekräftigt. Damit steht Facebook ziemlich alleine da. Twitter und TikTok haben politische Werbung ganz verboten und Google hat zumindest das Mikrotargeting stark eingeschränkt.
Um zu dieser Entscheidung zu kommen, habe man sich mit zahlreichen Interessenvertretern beraten, so auch den Republikanischen und Demokratischen Parteien in den USA, sagt Facebook. Aber Fakt ist auch, dass die nun beibehaltenen Richtlinien exakt den Wünschen der Republikaner entsprechen. Die Trump-Kampagne hatte Facebook öffentlich vor Änderungen gewarnt. Die Demokraten hingegen hatten sich durch die Bank für ein stärkeres Vorgehen gegen Desinformation auf Facebook ausgesprochen. Facebook hat allerdings ein klares finanzielles Interesse daran, dass die republikanische Politik mit niedrigen Unternehmenssteuern und laschen Regulierungen fortgesetzt wird.
Facebooks Position ist, dass man sich nicht zum Hüter über Wahrheit oder Lüge machen will — eine Leitschnur, die freilich sehr selektiv angewendet wird. Statt Werbung einzuschränken, wolle man stattdessen für mehr Transparenz sorgen. So soll die Werbebibliothek mehr Features bekommen, mit denen man politische Anzeigen strenger untersuchen kann. Ausserdem könnten Nutzer bald auch festlegen, einfach insgesamt weniger politische Werbung angezeigt zu bekommen.
Gerade beim Thema Transparenz zeigte Facebook allerdings erst gestern erneut Schwächen. Die Zeitschrift «Teen Vogue» veröffentliche auf ihrer Website ein Kuschelinterview mit fünf Facebook-Mitarbeiterinnen, die für «Wahlsicherheit» bei dem Unternehmen zuständig seien. Zunächst fehlte ein Hinweis, dass Facebook für die Platzierung dieses Interviews gezahlt hatte. Dieser Hinweis wurde zunächst hinzugefügt, später wurde der Artikel dann ganz gelöscht. Zuvor hatte Sandberg das Interview noch auf ihrer Facebook-Seite gepostet und es als einen «grossartigen» Artikel bezeichnet.
Mit diesen Tipps und Tricks bleiben Sicherheit und Privatsphäre auf Facebook gewährt.
Bild: Keystone
Beste Methode zum Schutz des Zugangs zum eigenen Facebook-Account ist die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentisierung. Einrichten lässt sich das in den Einstellungen unter «Sicherheit und Login» --- «Verwende die zweifstufige Authentifizierung».
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Hier kann man etwa die Google Authenticator-App verwenden. Mit dieser muss ein QR eingescannt werden.
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Die App erzeugt nun ständig neue Codes.
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Die man dann zum Anmelden bei Facebook zukünftig eingeben muss.
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Ebenfalls hilfreich sind die Vertrauenskontakte. Wurde das eigene Facebook-Konto von Fremden übernommen, können drei bis fünf zuvor festgelegte Freunde Sicherheitscodes schicken, mit denen man ein Facebook-Konto zurückbekommen kann. Diese Option gibt es in den Einstellungen unter «Sicherheit und Login».
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Dort gibt es auch eine Übersicht, auf welchen Geräten man gerade bei Facebook eingeloggt ist. Entdeckt man hier etwas Verdächtigtes, lässt sich der Login dieses Geräts beenden.
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Schliesslich sollte man auch noch Anmeldewarnungen aktivieren. Hier gibt es eine Benachrichtigung per E-Mail, wenn man sich auf einem neuen Gerät bei Facebook einloggt.
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In regelmässigen Abständen sollte auch die Liste der autorisierten Logins überprüft werden. Finden sich hier längst nicht mehr genutzte Geräte, sollten diese entfernt werden.
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Auch welchen Apps man Zugriff auf das Facebook-Konto gestattet hat, sollte regelmässig kontrolliert werden. Das geht in den Einstellungen unter «Apps und Websites». Hier sollte man nicht nur auf die aktiven Apps schauen, sondern auch die Verbindung zu abgelaufenen Apps kappen.
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Es muss doch nicht sein, dass Facebook die eigenen persönlichen Daten für Werbung verwendet. In den Einstellungen unter «Werbeanzeigen» lässt sich das unterbinden.
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Die Gesichtserkennung mag man etwas verstörend finden. Sie lässt sich in den Einstellungen unter «Gesichtserkennung» abschalten.
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Auch für die Privatsphäre sollte man etwas tun. In den Einstellungen im entsprechenen Reiter kann man etwa bestimmen, wer einen wie auf Facebook finden kann. «Freunde» ist hier immer die sicherste Lösung.
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Gleiches gilt für Einträge auf der Chronik.
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Schliesslich schadet es auch nicht, ein Facebook-Testament zu erstellen. In den Einstellungen unter «Allgemein» --- «Konto verwalten» kann man einen Nachlasskontakt bestimmen. Dieser kann entscheiden, was nach dem eigenen Tod öffentlich auf dem Facebook-Profil sichtbar ist.
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Alternativ kann man auch festlegen, dass das Facebook-Konto nach dem eigenen Ableben restlos gelöscht wird.
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