«Fall Guys» Diese Böhnchen stellen grad die Gaming-Welt auf den Kopf

Von Martin Abgottspon

12.8.2020

«Fall Guys» ist bei Spielern und Zuschauern aktuell der Hit.
«Fall Guys» ist bei Spielern und Zuschauern aktuell der Hit.
Bild: Devolver Digital

Erfrischend anders und doch so witzig: Warum «Fall Guys» der Sommer-Spiele-Hit ist und wie sein kometenhafter Aufstieg zustande kam.

Auf den ersten Blick möchte man bei «Fall Guys» denken, das Spiel richte sich an Kinder im Vorschulalter. Kunterbunte Böhnchen rennen Hügel hinauf, versuchen, ein Ball ins gegnerische Tor zu buxieren oder rempeln sich ganz einfach über den Haufen. Doch dieses Spielprinzip findet offenbar auch bei Erwachsenen grossen Anklang.

Sowohl was Spielerschaft wie Zuschauer betrifft, hat «Fall Guys» schon am Tag seiner Markteinführung eingeschlagen wie eine Bombe. 1,5 Millionen Mal wurde es an Tag 1 heruntergeladen. Auf Twitch sehen Millionen anderen beim Spielen zu. Sogar Topgames wie «Fortnite» & Co. haben da das Nachsehen.

«Takeshi's Castle» neu interpretiert

Man könnte nun meinen, dass hinter einer solchen Aktion ein grossartiger Marketing-Coup eines Topstudios steckt. Doch weit gefehlt. «Fall Guys» ist vom kleinen Indie-Entwicklerteam Mediatonic. Grosse Werbegelder sind hier definitiv nicht geflossen, viel mehr verbreitet sich die Bekanntheit des Spiels ganz natürlich, weil es einfach jeder spielt.

Doch was macht denn nun den Reiz des Spiels aus? Und warum springen plötzlich auch alle bekannten Streamer auf den Hypetrain mit auf? Um hier Antworten zu finden, schauen wir «Fall Guys» doch mal etwas genauer an.
Die Entwickler selber sprechen von einem «Takeshi's Castle» als abgedrehte Battle-Royale-Party. Diese Beschreibung bringt es eigentlich schon ziemlich gut auf den Punkt. Und wer sich nicht mehr an «Takeshi's Castle» erinnern kann, schaut am besten das nachfolgende Video zu diesem Stück TV-Geschichte.

Einfach zu lernen, hart zu meistern

Man startet bei «Fall Guys» also als eines von 60 Böhnchen und stellt sich fortan verschiedenen Minispielen. Bei diesen geht es beispielsweise darum, Hindernisparcours so schnell wie möglich zu durchqueren oder anderen den Fuchsschwanz zu klauen. Ab und zu kommt es auch zu Teamspielen, bei welchen man möglichst viele Eier für den eigenen Korb sammeln muss oder einen Ball ins gegnerische Tor befördern soll.
Am Ende jedes Minispiels fliegt eine gewisse Zahl der anfänglichen Teilnehmer raus, bis ein Sieger feststeht. So banal das klingt, ist es tatsächlich auch. Man braucht sich auch nur drei Fähigkeiten zu merken: Springen, Hechten und Greifen.



Aus diesen Gründen richtet sich das Spiel wirklich an jeden und es macht ganz einfach unheimlich Spass, auch mit Freunden zu wetteifern, wer es wohl weiter schafft.

Wie lange hält der Hype?

So ist «Fall Guys» inzwischen ganz einfach zum Selbstläufer und Sommer-Hit avanciert. Streamer sorgen nicht für die Bekanntheit des Spiels, sondern das Spiel sorgt für die Bekanntheit der Streamer. So schaukelt sich das hoch und der Hype ist kaum zu stoppen.



So schnell wie «Fall Guys» aus dem Nichts aufgetaucht ist, könnte es schon in den nächsten Wochen oder Monaten aber auch wieder von der Bildfläche verschwinden. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Entwickler neue Minispiele integrieren und die Spielerschaft mit verschiedenen Errungenschaften oder Kostümen für die putzigen Böhnchen bei Laune halten. Gelingt ihnen das, hat «Fall Guys» aber auf jeden Fall das Potenzial, auch über den Sommer hinaus für spassige Stunden zu sorgen.

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