Spielekritik «Dreams» ist das Youtube für Games und noch viel mehr

Von Fabian Gilgen

28.2.2020

In «Dreams» können Träume wahr werden.
In «Dreams» können Träume wahr werden.
Bild: Sony

Wer schon immer sein eigenes Spiel programmieren wollte, ist bei «Dreams» genau richtig. Es bietet eine Plattform für alle möglichen Kreationen, die mit dem Editor in «Dreams» erstellt wurden. Seien das Spiele, Kurzfilme oder einfach 3D-Kulissen.

«Dreams» ist nicht wirklich ein Spiel. Vielmehr ist es eine Plattform und Editor für Spiele und andere 3D-Kreationen, die von Spielern erschaffen wurden. So ist «Dreams», eben wie ein Traum, das, was die Spieler daraus machen.

Der Trailer zu «Dreams».

Video: Youtube

Und wenn man die Bibliothek von «Dreams» durchstöbert, wird ersichtlich, dass die Community bereits sehr viel gemacht hat. Von simplen Kulissen bis hin zu ausgearbeiteten Spielen ist alles vertreten. Einige versuchen sich an «Mario»- und «Sonic»-Spin-offs und wieder andere versuchen, ganze Games detailgetreu nachzubauen, wie ein User mit einem beeindruckenden kleinen «Fallout 4»-Klon zeigt.

Nicht zuletzt zeigt auch Entwickler Media Molecule mit eigenen Kreationen, was mit dem Editor von «Dreams» alles möglich ist. So zum Beispiel mit «Arts Traum», bei dem der Spieler in die Rolle vom verzweifelten und von Albträumen geplagten Musiker Art schlüpft. In dieser rund zweistündigen Kampagne zeigt Media Molecule auf beeindruckende Weise, was vor allem visuell möglich ist.



Auch mit den regelmässigen Community Jams versucht Media Molecule, die Kreativität der Community immer wieder anzuheizen. Hier bekommen die Spieler eine gewisse Zeit, zu einem Thema eine Kreation einzureichen. Schliesslich wird dann durch die Community abgestimmt, wessen Kreation auf das Siegertreppchen darf. Durch einen solchen Community Jam ist zum Beispiel eine Reihe von Kreationen zum Thema Essen entstanden, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Kreativität fordert Geduld

Nachdem man all diese wunderschönen Kreationen gesehen und ausgefeilten Spiele gespielt hat, fragt man sich: «Wie um alles in der Welt soll ich fähig sein, so etwas selbst zu erschaffen?». Genau mit dieser Frage sah ich mich bei den ersten Schritten im Editor konfrontiert.

Die Steuerung ist am Anfang doch sehr kompliziert und ich habe mir häufig gewünscht, ich hätte eine Maus und Tastatur zur Hand. Denn der PS4-Controller wirkt nicht nur zu Beginn wie eine Einschränkung, selbst wenn «Dreams» versucht, mit der Bewegungssteuerung des Controllers Mausbewegungen nachzuahmen. Das ist vor allem dann spürbar, wenn man Objekte exakt im 3D-Raum platzieren will. Da kam ich als Feinmotorik-Muffel immer wieder an meine Grenzen.



Hatte ich aber diese erste Phase der Ungeduld überwunden, halfen die zahlreichen und hilfreichen Tutorials, zu sehen, wie ich Schritt für Schritt etwas erschaffen kann. So habe ich gelernt, Objekte zu bewegen, einzufärben und mit Texturen zu versehen. Und schliesslich klappte es dann auch, meine erste Figur zu erschaffen.

Der Spieler muss aber nicht jedes Mal das Rad neu erfinden. Denn ganz einfach kann er bereits auf Objekte zugreifen, die entweder vom Entwickler oder von anderen Spielern erschaffen wurden. Diese können dann auch nach Bedarf verändert werden. So sind schlussendlich dem Traum der eigenen Kreation kaum Grenzen gesetzt.

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