Mein Jahres-Highlight Esports ist endlich in der Schweiz angekommen

Martin Abgottspon

26.12.2019

Postfinance Helix holte den ersten Swisscom-Hero-League-Titel bei «League of Legendcs».
Postfinance Helix holte den ersten Swisscom-Hero-League-Titel bei «League of Legendcs».
Bild: Swisscom

Mit der Swisscom Hero League haben wir dieses Jahr gelernt, dass eSports auch in der Schweiz längst nicht mehr nur ein Phänomen ist. Warum der erste Saisonfinal in der Halle 622 ein Meilenstein und mein persönliches Highlight war.

ESports ist immer noch ein Trendthema. Kein Sportmarkt wächst schneller, es wird ein junges Zielpublikum erreicht, und die Umsätze liegen bereits im Milliardenbereich. 

Gerade weil eSports aber ein solches Hype-Thema ist, lässt sich der Laie gern schnell etwas blenden. Natürlich füllen Weltmeisterschaften in «League of Legends» oder «CS:GO» ganze Fussballstadien. Doch das sind Ausnahme-Events mit einer extremen Ausstrahlung und einer noch grösseren Marketing-Maschinerie dahinter. Deshalb zu erwarten, dass auch eine nationale eSports-Austragung locker ein Hallenstadion füllt, ist falsch.

Das waren die Highlights vom Final der Swisscom Hero League

Das waren die Highlights vom Final der Swisscom Hero League

Sieger, Verlierer, Tänzer und jede Menge Emotionen. Das erste Final der Swisscom Hero League hatte nicht nur für Gamer so einiges zu bieten.

12.05.2019

Von der Welt in die Schweiz

ESports ist ein globales Phänomen. Die jungen Fans blicken in erster Linie nach Europa, Nordamerika oder Asien und nicht nach Italien, Deutschland oder Frankreich. Erst allmählich etablieren sich professionelle Szenen und Ligen auch auf nationaler Ebene. Ganz so, als hätte es im Fussball immer nur die Champions League gegeben und erst jetzt würden langsam die Bundesliga, die Premier League oder die Super League eingeführt.

Mit der Gründung der Swisscom Hero League wollten wir zu Beginn des Jahres genau hier ansetzen und dem Schweizer eSports die Chance geben, aus dem Schatten hervorzutreten. Die Liga soll professionelle Strukturen schaffen, die es ambitionierten eSportlern ermöglichen, sich mit den besten Gegnern der Schweiz zu messen. Der Schweizer eSports soll ein Gesicht bekommen, mit all seinen Athleten und Spielen. Nur so kann das Thema langfristig in der Gesellschaft etabliert werden.

Startschuss geglückt

Da wir im Mai dieses Jahres erst ganz am Anfang dieser grossen Reise standen, hatten wir vor dem ersten Offline-Final in Zürich keine Ahnung, was uns erwarten würde. Uns kamen verschiedene Fragen in den Sinn: Und wenn am Ende plötzlich nur 50 Leute dastehen? Wenn die Eltern der jungen Fans den Event vielleicht doch nicht toll finden? Glücklicherweise stellten sich all unsere Sorgen als unberechtigt heraus.

Trotz schönsten Frühlingswetters strömten Hunderte von Fans in die Halle 622 nach Oerlikon und wollten ihre Idole in «Clash Royale», «Hearthstone» und «League of Legends» in Aktion sehen. Niemand wurde enttäuscht. Denn nebst spannenden Matches und einer gigantischen Bühne sorgten die stimmungsvollen Fans gleich selber dafür, dass sie dieses Stück Schweizer eSports-Geschichte nie vergessen werden.



Es war ein tolles Fest. In den Pausen wurde über Spielestrategien gefachsimpelt oder man bot seinem Vater einen etwas vertiefteren Einblick in die digitale Welt. Das geschah alles wie selbstverständlich. Denn wer an diesem Final war, der wusste: ESports und Gaming sind einfach cool.  

Wahrscheinlich füllen wir auch 2020 und 2021 und selbst 2030 noch kein Hallenstadion mit eSports. Doch der Trend hat die Schweiz definitiv erreicht. Ein Phänomen, das gekommen ist, um zu bleiben. Das macht mich als grosser Gamer und eSports-Fan nicht nur glücklich, sondern auch unheimlich stolz.

Die besten Bilder vom Herofest in Bern

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