Totale KonkurrenzGames bald günstiger? Die Preisschlacht der Plattformen tobt
Martin Abgottspon
17.12.2018
Erst kürzlich hat Fortnite-Entwickler Epic Games den Angriff auf die Monopol-Plattform von Steam lanciert. Im Frühjahr 2019 zieht Discord nach. Zu den Gewinnern könnten am Ende die Spieler gehören.
Das Wettrüsten der Videospielplattformen hat begonnen. Dies nachdem Steam während den letzten Jahren praktisch eine Monopolstellung hatte. Wollten Spiele-Entwickler ihre Produkte einer möglichst breiten Masse zugänglich machen, kamen sie um Steam kaum herum.
Einzelne grössere Studios haben zwar immer wieder versucht, ihre eigenen Vertriebskanäle aufzubauen, um so die 30 Prozent Provisionsabgaben einzusparen. Oft erkannte man aber schnell, dass sich dieser Weg dennoch nicht lohnt. Dafür war Steam längst zu gross geworden.
Discord setzt jetzt noch einen drauf und verspricht für ihren geplanten Store ab 2019 noch attraktivere Konditionen. Bei Discord fallen sogar nur zehn Prozent Umsatzgebühren an.
Was bedeutet das jetzt im Endeffekt für die Kunden? Müssen Vielspieler in Zukunft genau wie Serienjunkies mehrere Dienste beanspruchen? Ein durchaus realistisches Szenario, wenn sich die beiden Herausforderer im Markt behaupten sollten. Das Potenzial dazu haben auf jeden Fall beide. Denn was für sie spricht, ist die breite Community, welche sie in den letzten Monaten und Jahren aufgebaut haben. Epic Games hat allein durch «Fortnite» Daten von rund 200 Millionen Spielern, bei Discord sind es etwa gleich viele, die den VoiP-Dienst nutzen.
Der Epic Games Store ist seit einigen Tagen online.
Bild: Youtube
Gibt Steam dem Preisdruck nach?
Die wichtigste Frage im Moment ist, wie Steam auf den Angriff reagieren wird. Bisher wurden noch keine Änderungen angekündigt. Es ist aber gut denkbar, dass man dem Preisdruck nachgibt und zumindest die Lücke wieder etwas kleiner macht.
So oder so gehören die Spieleentwickler bei diesem Preiskampf zu den Gewinnern und dadurch am Ende auch die Spieler. Denn ein Teil des Umsatzgewinns wird sich in tieferen Preisen für die Spiele etablieren, um die Absatzmenge noch weiter zu erhöhen. Im Gegenzug wird es für die Zocker in Zukunft womöglich nicht mehr reichen, nur Steam auf ihrem PC installiert zu haben.