Familienersparnisse Jugendlicher verteilt 20'000 Dollar an Twitch-Streamer

Von Fabian Gilgen

13.8.2020

In nur 17 Tagen waren alle Familienersparnisse weg.
In nur 17 Tagen waren alle Familienersparnisse weg.
Bild: Trugaming

Nachdem ihr Sohn in kurzer Zeit fast 20'000 Dollar auf Twitch verprasst hat, versuchte eine Mutter, das Geld zurückerstattet zu bekommen. Bei Twitch stiess sie jedoch auf taube Ohren. Dank Reddit gab es schliesslich dennoch ein Happy End.

Twitch-Streamer verdienen ihr Geld vor allem über Abos und Spenden von Zuschauern. So wollte kürzlich auch ein Jugendlicher seine Twitch-Idole wie unter anderem die populären Streamer Tfue, Gorb und Ewokttv unterstützen. Innerhalb von 17 Tagen verprasste er so fast 20'000 Dollar für Abos, Spenden und Twitch-Bits. Dies war jedoch nicht sein Geld, sondern Ersparnisse seiner Eltern aus mehreren Jahren, wie seine Mutter gegenüber Dot Esports erzählt.



Eigentlich hatte ihr Sohn nur eine Debitkarte, auf die seine Mutter regelmässig kleinere Beträge überwies, damit er das Essen in der Schulkantine bezahlen konnte. Scheinbar habe er aber das Passwort des Kontos seiner Mutter herausgefunden und dieses für Zahlungen auf Twitch benutzt.

Die horrenden Überweisungen ihres Sohnes bemerkte sie aber erst, als das Konto geleert war. Anschliessend versuchte sie bei ihrer Bank das Geld zurückerstatten zu lassen. Diese hätten ihr aber erst dann geholfen, wenn sie Anklage gegen ihren Sohn erhoben hätte, wie die Mutter berichtet. Sie wollte ihm jedoch keine Vorstrafe zumuten.

Happy End dank Reddit

Nachdem auch der Kontakt mit Twitch und Amazon ebenfalls ins Leere ging, suchte sie Hilfe auf Reddit und schilderte dort ihren Fall. Ihr Post gelangte schnell zu viel Aufmerksamkeit und über 1'200 Kommentaren.

Einer dieser Kommentar verwies sie auf Xsolla, einem Bezahldienstleistungsunternehmen, das mit Twitch zusammenarbeitet. Tatsächlich erhielt sie schliesslich über Xsolla die Twitch-Überweisungen ihres Sohnes bis auf ein paar hundert Dollar zurückerstattet.



Im Nachhinein nimmt die Mutter die Schuld auf sich: «Ich arbeite zu viel und habe nicht genau darauf geachtet, was er online macht. Ich versuche jetzt herauszufinden, warum er das getan hat, damit ich sicher gehen kann, dass dies der einzige riesige Fehler ist, den er in seinem Leben macht. Das war eine schwierige Zeit für unsere Familie, aber wir hoffen, dass wir alle daraus wachsen und eine stärkere Familie werden.»

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