Erfolgreich auf Twitch Streaming-Guide Teil 2: Wie ist das mit den Einstellungen?

Fabian Gilgen

7.5.2019

Mit unserem Streaming-Guide die ersten Schritte in Richtung Streaming-Karriere machen.
Mit unserem Streaming-Guide die ersten Schritte in Richtung Streaming-Karriere machen.
Bild: MSI

Im ersten Teil haben wir gezeigt, welche Hardware fürs Streamen benötigt wird. Aber was sind die richtigen Einstellungen? Und was sind Bitraten und Encoder? Diese Fragen klären wir im zweiten Teil unseres Streaming-Guides.

Fürs Streamen gibt es nicht die eine richtige und beste Einstellung. Denn die hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Ziel des Streams und der verwendeten Hardware. Es ist also wichtig, dass man weiss, wohin man mit dem Stream überhaupt will. Will man ein möglichst grosses Publikum ansprechen? Oder will man einfach Gameplay-Aufnahmen machen, um diese mit Freunden zu teilen? Ausgehend von diesen Fragen kann man die ideale Einstellung des Streams ableiten und auch klären, ob die Hardware für diesen Zweck ausreicht.

Als Aufnahme-Software empfehlen wir OBS Studio. Das Programm ist gratis, und man findet sich schnell damit zurecht. Aber auch hier wird man früher oder später auf Begriffe wie Auflösung, Bitrate oder Encoder stossen, weshalb wir diese jetzt einmal genauer unter die Lupe nehmen.



Auflösung und Bitrate

Die Qualität des Stream-Videos ist grundsätzlich von der ausgewählten Auflösung und Bitrate abhängig. Die Auflösung gibt Aufschluss darüber, durch wie viele Pixel das Bild dargestellt wird. Je mehr Pixel ein Bild hat, desto mehr Details sind erkennbar. Beim Video kommt zusätzlich noch die Framerate dazu, der Wert für Bilder (Frames) pro Sekunde. Je höher dieser Wert ist, desto flüssiger wird das Video wahrgenommen. Fürs Streamen sind 30 oder 60 Bilder pro Sekunde gängig.

Bei einer höheren Auflösung und Framerate wird mehr Speicher benötigt. Dieser wird in Bits gemessen. Die Bitrate bezeichnet schliesslich, wie viel Bits pro Sekunde gesendet werden. Folglich braucht man für bessere Bildqualität auch eine höhere Bitrate beziehungsweise Uploadgeschwindigkeit.

Vergleich der Bildqualität bei unterschiedlich hohen Bitraten.

Video: YouTube

Daraus könnte man jetzt schliessen, dass man am besten einfach die höchste Auflösung und Bitrate einstellt. Es ist aber nicht ganz so einfach. In der Schweiz sind die Internetgeschwindigkeiten zwar so gut, dass selbst die günstigen Abo-Modelle qualitativ hochwertige Streams zulassen, im Ausland ist das jedoch nicht überall der Fall.

Wenn man nun ein internationales Publikum ansprechen will, sollte man also darauf achten, dass man eher mit tieferen Bitraten streamt. So stellt man sicher, dass das Video bei allen Zuschauern flüssig läuft. Konkret empfehlen wir in diesem Fall eine Bitrate von 3 Mbit/s bei einer Auflösung von 1280x720 Pixel und eine Framerate von 30 Bildern pro Sekunde.

Diese Einstellung bildet einen guten Kompromiss zwischen Qualitätsanspruch und Rücksicht auf die beschränkte Downloadgeschwindigkeit der Zuschauer. Weiter spielt es aber auch eine Rolle, auf welcher Plattform man streamt.

Twitch versus YouTube

Der grosse Unterschied der beiden Plattformen Twitch und Youtube ist das Transcoding. Streamt man mit Transcoding können die Zuschauer die Auflösung des Streams selber einstellen. Hier muss also keine Rücksicht auf Zuschauer mit geringerer Downloadgeschwindigkeit genommen werden.

YouTube stellt die Transcoding-Funktion allen Streamern zur Verfügung. Bei Twitch jedoch erhält man diese Funktion erst mit einer Twitch-Partnerschaft. Für eine solche Partnerschaft braucht man einen bestimmten Stamm an Zuschauern.

Weiter ist zu beachten, dass Twitch Bitraten auf maximal sechs Mbit/s beschränkt, was für eine Auflösung von 1920x1080 Pixeln und einer Framerate von 60 Bildern pro Sekunde ausreicht. YouTube beschränkt die Bitrate nicht, so ist es hier auch möglich mit einer 4K-Auflösung zu streamen.

YouTube und Twitch haben selbst Empfehlungen zu Auflösungen und Bitraten herausgegeben, welche unter folgenden Links einsehbar sind: YouTube und Twitch.

Slob gibt einen Einblick in die idealen OBS-Einstellungen.

Bild: Youtube

Was gilt es beim Encoder zu beachten?

Der Encoder wandelt die analoge Video-Aufnahme in ein digitales Signal um, welches dann als Video auf einem Gerät abgespielt werden kann. Dieser Vorgang kann entweder durch den Prozessor oder durch die Grafikkarte bewältigt werden.

Generell wird fürs Streamen empfohlen, das Encoding dem Prozessor zu überlassen. Die Grafikkarte encodet zwar effizienter, ist aber in erster Linie für hohe Bitraten optimiert. Da beim Streamen grundsätzlich mit tiefen Bitraten gearbeitet wird, kann der Prozessor ein etwas besseres Bild liefern. Streamt man aber ein Spiel, das den PC an seine Grenzen bringt, kann es sinnvoll sein, auf ein Encoding durch die Grafikkarte umzuschalten. Dadurch steht dem Spiel mehr Prozessor-Leistung zur Verfügung. 

Sobald man Videos aufnimmt, die man erst später hochlädt, wird mit möglichst hohen Bitraten gearbeitet, weil hier auch nicht mehr auf die Downloadgeschwindigkeit der Zuschauer geachtet werden muss, sondern rein die Qualität im Vordergrund steht. Da empfiehlt es sich dann, auf Hardware-Encoding umzuschalten.

Ausblick auf den dritten Teil des Streaming-Guides

Im dritten Teil des Guides, werden wir euch Möglichkeiten aufzeigen, die jedem Streamer helfen können, ein grösseres Publikum für sich zu gewinnen.

Der Twitch-Kanal von Bluewin eSports & Gaming

Video: Twitch

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