Letzter Strohhalm? Neues Finanzierungsmodell von «The Culling» sorgt für rote Köpfe

Von Fabian Gilgen

15.5.2020

Wie beim Flipperkasten muss man bei «The Culling» für fast jedes Match Geld einwerfen.
Wie beim Flipperkasten muss man bei «The Culling» für fast jedes Match Geld einwerfen.
Bild: Xaviant

Das Battle-Royale-Game «The Culling» ist zurück, aber mit einem neuen, fragwürdigen Finanzierungsmodell. Das ist jedoch bei weitem nicht das erste Mal, als es sich «The Culling» mit seinen Fans verscherzt hat.

«The Culling» ist einer der früheren Battle-Royale-Titel. Anders als bei den meisten Konkurrenten treten hier nur 16 Spieler gegeneinander an und kämpfen auf einer Insel ums Überleben. Hierbei gilt es, nicht nur Waffen zu finden, sondern diese auch selbst zu bauen. Trotz diesem sich von anderen abhebenden Konzept konnte sich dann «The Culling» aber nicht gegen «PUBG» und «Fortnite» behaupten.

Xaviant kündigt Wiederbelebung von «The Culling» an.

Video: Youtube

Doch nach dem Abschalten der Server im Mai 2019 will Entwickler Xaviant das Spiel nun wiederbeleben, weil es nach eigenen Angaben immer noch von vielen Spielern nachgefragt würde. So kann «The Culling» seit dem 14. Mai wieder gespielt werden. Die grosse Änderung, die Xaviant hierbei am Spiel vornimmt, ist nicht etwa ein bahnbrechendes Grafik- oder Gameplay-Update, sondern ein Finanzierungsmodell, das dem einer Arcade-Spielhalle gleicht.



Denn zusätzlich zum Kaufpreis von umgerechnet sechs Franken muss der Spieler bis auf ein Match pro Tag für jedes weitere Match draufzahlen. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, ein Wochen- oder Monatsabo für zwei beziehungsweise sechs Franken zu lösen. Es ist höchst fragwürdig, wie man sich mit einem solchen Finanzierungsmodell gegen ein komplett kostenloses «Fortnite» durchsetzen will. So ist auch die Reaktion der Community verständlich, die auf das Ankündigungsvideo mit 20'000 Dislikes gegenüber 450 Likes reagiert.

Die schwierige Vergangenheit von «The Culling»

«The Culling» startete 2016 mit seiner Early-Access-Phase vielversprechend. Das Spielkonzept war spannend, die Spieler interessiert und das Entwickler-Team hörte auch auf deren Feedback. Xaviant hörte so sehr auf ihr Feedback, dass sie die Spieler mit ihren Updates verunsicherten. Denn «The Culling» veränderte sich so sprunghaft, dass Spieler nicht mehr wussten, woran sie waren.



Im Oktober 2017 wird «The Culling» schliesslich für PC und Xbox One veröffentlicht. Doch nur zwei Monate später gab Xaviant den Stop der Entwicklung von «The Culling» bekannt, was ihnen mehr Zeit geben würde, an einem weiteren Titel zu arbeiten, der im Mai 2018 als «The Culling 2» angekündigt wurde.

Der Nachfolger, der dann im bereits gesättigtem Battle-Royale-Markt veröffentlicht wurde, wurde so schlecht von der Community aufgenommen, dass Xaviant bereits acht Tage nach Release die Server von «The Culling 2» wieder abschaltete. Dafür wurde den Fans versprochen, mit dem kostenlosen «The Culling: Origins» zum Original zurückzukehren. Aufgrund zu geringen Umsatzes wurden aber auch hier bereits wenige Monate später, im Mai 2019, die Stecker gezogen.

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