Eine HommageWas Rockstar-Spiele so einzigartig macht
Von Anatol Heib
3.6.2019
Rockstar Games schwimmt seit Jahren auf einer Erfolgswelle. Allein die «GTA»-Serie verkaufte sich über 150 Millionen Mal. Mit den Online-Modi geht man auch mit der Zeit. Doch was macht die Spiele so einzigartig? Ein Erklärungsversuch in sieben Schritten.
1. Der Duft der grossen Freiheit
Mit «GTA 3» löst Rockstar Games vor 18 Jahren einen Hype aus. Als Gangster arbeitet man Missionen ab oder geniesst ganz einfach die spielerische Freiheit. Die offene 3D-Spielwelt von Liberty City setzt Massstäbe, und Rockstar begründet das Genre der Open-World-Spiele. Die virtuelle Stadt hat ein Eigenleben: Passanten gehen ihre Wege, Autos fahren durch die Strassen, die Tageszeiten wechseln. Ich kann mein Alter Ego frei bewegen, auf Entdeckungsreise gehen, jedes Auto fahren und dabei Radio hören. Die Freiheit wird mit jedem neuen «GTA»-Spiel grösser, die Spielwelt komplexer.
Das Meisterstück gelingt den Produzenten 2002 mit «GTA Vice City». Neben neuen Spielelementen trumpft das Game vor allem mit dem Setting auf: Rockstar lässt die 80er-Jahre im pastellfarbenen Miami mit den pinken Neonröhren aufleben. Das Spiel ist auch eine Referenz an den legendären Film Scarface mit dem cholerischen Gangster Tony Montana (gespielt von Al Pacino). Hier blitzt auch erstmals Rockstars Liebe zum Detail auf.
3. Wer ein Rockstar-Game zu Ende spielt, braucht vor nichts mehr Angst zu haben
Praktisch jeder Ableger der «GTA»-Reihe hält auch die eine oder andere Hass-Mission bereit. Aufträge, bei denen man sich die Programmierer ins Pfefferland wünscht und auch mal ein Joypad drauf geht. Seit «GTA IV» komme ich aber butterweich durch die Missionen. Entweder haben die Entwickler den Schwierigkeitsgrad herruntergeschraubt oder ich bin wirklich gestählt aus der Rockstar-Schule hervorgegangen. Den neuen Soft-Faktor stelle ich auch bei «Red Dead Redemption 2» fest.
4. Die Story und die Liebe zum Detail
Rockstar ist nicht nur «GTA». Das haben die Entwickler mit «Red Dead Redemption 2» mehr als unter Beweis gestellt und gerade im Bereich Storytelling neue Massstäbe gesetzt. Wenn sich Rockstar einem Thema verschrieben hat, dann gibt's keine halben Sachen. So erfährt der Spieler sehr viel über die Zeit des Wilden Westens und speziell über die Übergangszeit in die Moderne, als das Ende der Revolver-Helden und Zigarillo rauchenden Cowboys eingeläutet wird.
In der Rolle des Helden mit rauem Südstaaten-Charme hat man bei überraschenden Ereignissen die Wahl, ob man guter oder böser Cowboy ist. In der Story von «Red Dead Redemption 2» kommt es regelmässig zu Wendepunkten. Rockstar schafft es auch dank den heutigen technischen Möglichkeiten, den digitalen Protagonisten Leben und Charakter einzuhauchen.
5. Irre Typen, Shows und TV-Werbespots: Ohne eine Prise Verrücktheit geht gar nix
Trevor, der Prolet aus «GTA V» mit dem verschmutzten Träger-Shirt, hat eine Prise zu viel Adrenalin mitbekommen und ist der Albtraum aller Schwiegermütter. Beim geringsten Anlass macht er aus einer Mücke nicht einen Elefanten, sondern einen riesigen Dinosaurier. Trevor ist nur ein Botschafter für die vielen eigenartigen Gestalten und den durchgeknallten und teils derben Humor, der «GTA»-Spiele so speziell macht. Doch nicht nur die Protagonisten haben Unterhaltungspotenzial vom Feinsten. Die Shows in der Stadt bringen einen zum Lachen, und auch die teils chrägen TV-Spots mit einer guten Portion Gesellschaftskritik heben «GTA» deutlich von anderen Spielen ab.
6. Online spielt die Musik
Die Offline-Story ist immer noch der Kern eines Rockstar-Spiels. Und das ist gut so. Mit «GTA 5» ist es Rockstar jedoch gelungen, das Gangster-Spiel in die Online-Welt zu transportieren. Hier können sich Gamer zu Gangs verbünden und gemeinsam ihr Imperium errichten und sich mit anderen Online-Spielern duellieren.
7. Vielfalt: den Rockstar-Horizont erweitern
Abschliessend noch eine persönliche Empfehlung. «GTA und «Red Dead Redemption» sind zwar die Zugpferde und gehören auch zu meinen Lieblingsspielen. Doch ich habe auch andere Rockstar-Games vergöttert. Viele davon kann man zum Beispiel im Playstation-Store herunterladen. An dieser Stelle zu nennen sind sicher alle Titel der «Max Payne»-Reihe, aber auch «L.A. Noire», «The Warriors» oder «Bully».
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