Rauer Umgangston Wüste Beschimpfungen: Daran müssen eSportler dringend arbeiten

Martin Abgottspon

18.2.2019

Die «FIFA»-Profis von Bayern Leverkusen beleidigten ihre Gegner weit unter der Gürtellinie.
Die «FIFA»-Profis von Bayern Leverkusen beleidigten ihre Gegner weit unter der Gürtellinie.
Bild: Youtube

Mehr und mehr stehen eSportler im Rampenlicht. Dass auch für sie gewisse Verhaltensgrundregeln gelten, müssen viele von ihnen noch verinnerlichen –das zeigt auch ein aktuelles Beispiel aus der virtuellen Bundesliga.

Manchmal kommen die Emotionen einfach hoch. Und mitunter muss der Frust raus. Doch wenn Gamen eben nicht mehr nur Hobby ist und man stattdessen in einer exponierteren Rolle eine Art Vorbildfunktion übernimmt, muss man lernen, mit diesen Emotionen umzugehen. 



Das hat insbesondere auch für die «FIFA»-Esportler Marvin Hintz und Fabian DeCae zu gelten. Beim letzten Gruppenspiel der virtuellen Bundesliga beschimpften die beiden Leverkusener ihre Gegner wüst. Wie in der Übertragung zu hören ist, bezeichneten sie ihre Gegner aus Kiel beispielsweise als «Mongo» und provozierten sie mit Verbalinjurien wie «Ich f**** euch!».

Auslöser für die Beschimpfungen war ein Zeitspiel der Kieler. Doch das ist natürlich kein rund, ausfällig zu werden. Das war den Leverkusenern im Anschluss auch bewusst – der Verein reagierte zügig mit einer Entschuldigung: «Aus der Emotion heraus haben sich unser Spieler hier zu Äusserungen hinreissen lassen, die selbstverständlich inakzeptabel sind. Das werden wir intern aufarbeiten. Wir haben uns nach dem Spiel umgehend bei den Kielern entschuldigt.»

Die «Bild» rollte den Beleidigungsskandal in der virtuellen Bundesliga auf.

Bild: Youtube

Publisher greifen vehementer durch

Der jüngster Vorfall in der virtuellen Bundesliga ist im Vergleich mit anderen verbalen Aussetzern in der eSports-Szene fast noch harmlos. Praktisch täglich lassen selbst gestandene Profis ihrem Frust freien Lauf.

Für einen der prominenteren Fälle sorgten im letzten Jahr die «League of Legends»-Profis Mithy und Nukeduke. In Trainingsspielen beleidigten sie ihre Gegner immer wieder auf übelste Weise. Über 60 Prozent ihrer Gegner und Mitspieler beurteilten ihr Verhalten als «toxisch». Spielepublisher Riot Games entschied sich deshalb, die beiden Profis, die damals zum Team Unicorns of Love gehörten, für ein halbes Jahr zu sperren.

Ein mutiger und dennoch wichtiger Schritt von Riot Games. Immerhin zählten die beiden Spieler zu den bekanntesten Gesichtern der Szene und waren auch wichtige Influencer für das Spiel. Trotzdem misst man dem Umgang unter den Spielern mit diesem Schritt eine wichtige Bedeutung bei, was auch nötig ist, wenn man langfristig einen professionellen Umgangston anstrebt, den der eSport auch verdient.

Die «TAG Heuer Virtual Bundesliga» läuft jeden Donnerstag und am Freitag in der Wiederholung auf Pro 7 Maxx CH. Die Sendung findet man auch in der Themenwelt «eSports & Gaming» auf Swisscom TV.

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