Keine Zensur Huawei löscht keine Fotos 

Henning Steier

22.1.2019

Huawei Mate 20 Pro: Die Chinesen löschen keine Twitter-Bilder.
Huawei Mate 20 Pro: Die Chinesen löschen keine Twitter-Bilder.
Screenshot: PD

Die Chinesen entfernen keine Bilder, die Nutzer von Twitter auf ihre Handys geladen haben. Ausserdem öffnet sich das Unternehmen weiter für externe Kontrollen.

Huawei löscht keine Fotos, die Nutzer mit ihren Smartphones des Herstellers von Twitter heruntergeladen haben. Dies hat das chinesische Unternehmen in einer Stellungnahme klargestellt. Hintergrund ist, dass diverse Anwender entsprechende Vermutungen geäussert hatten

Huaweis Benutzeroberfläche EMUI zeigt hingegen eine Meldung an, das Bild sei gelöscht worden. Dabei wird es nur an einen anderen Speicherort verschoben. Die Fotos befinden sich hier: File Manager/picture/Twitter. Betroffen seien die Versionen 7.78.0 and 7.77.0 der Twitter-App. Huawei ist nach eigenen Angaben mit Twitter daran, das Problem zu beheben. Wann es so weit sein soll, teilten die Chinesen nicht mit. 

Dass die Nutzerbeschwerden so ein lautes Echo erzeugt haben, liegt auch daran, dass Huawei seit Längerem unter Verdacht steht, dem chinesischen Staat nahe zu sein. Einige Länder, etwa die USA, verzichten daher beispielsweise auf die Mobilfunkinfrastruktur des Unternehmens. Bisher haben sich die Spionagevorwürfe jedoch nicht erhärtet.

Trotzdem gehen die Chinesen nun unter anderem in Deutschland in die Offensive – sie haben in Bonn ein Labor eröffnet. Dort können Mitarbeiter des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) und Netzbetreiber Quellcodes von Huawei-Lösungen überprüfen. In Australien hatte man dies bereits 2012 angeboten.

Gebracht hat es offenbar wenig, denn das Land hat sich entschieden, auf 5G-Technologie von Huawei zu verzichten. Ebenfalls 2012 offerierte Huawei US-Behörden, den Source Code diverser Produkte zu kontrollieren. Auch die Amerikaner lehnten das Anegbot ab.

Huawei hat immer wieder betont, keine Daten zu speichern. Man liefere nur die Netzwerkausrüstung. Hingegen lägen die Daten bei den Providern in den jeweiligen Ländern. 

Bilder des Tages 

Zurück zur Startseite