Der kalifornische Justizminister hat Facebook verklagt, weil das Unternehmen Dokumente zum Umgang mit Nutzerdaten nicht herausgeben will.
Kalifornien hat Facebook auf die Herausgabe von Dokumenten zu seiner Privatsphären-Praxis verklagt. Das Unternehmen habe dutzende Anfragen für Unterlagen ignoriert, so der kalifornische Justizminister Xavier Becerra. Darunter seien beispielsweise E-Mails zwischen CEO Mark Zuckerberg und COO Sheryl Sandberg, die das Unternehmen nicht herausrücken will.
Becerra hatte im Zuge der Enthüllungen um Cambridge Analytica im Juni 2018 eine Untersuchung von Facebook gestartet, diese aber bis jetzt geheimgehalten. Ziel der Untersuchung sei festzustellen, ob Facebook kalifornische Gesetze verletzt und seine Nutzer hinters Licht geführt habe.
Facebook setzt auf Verweigerungstaktik
Laut Becerra verwendet Facebook diese Verweigerungstaktik nicht nur gegenüber seiner Behörde. Auch schon bei der Untersuchung der US-Handelsbehörde FTC, die mit einer 5-Milliarden-Dollar-Busse endete, habe sich Facebook geweigert, Unterlagen zu seinen Führungskräften herauszugeben.
Facebook sagte, man habe «umfangreich» mit der Untersuchung von Kalifornien kooperiert, ohne auf die von Becerra bemängelten Punkte konkret einzugehen. Das Unternehmen sieht sich derzeit mit einer Vielzahl von Untersuchungen konfrontiert. So ermitteln andere US-Bundesstaaten im gleichen Bereich wie Kalifornien, ausserdem gibt es Wettbewerbsuntersuchungen vom US-Justizministerium und der EU.
Nutzerdaten wurden zu Druckmitteln
Derweil zeigen Dokumente aus einem anderen Gerichtsverfahren, dass Facebook offenbar Nutzerdaten als Druckmittel beim Kampf gegen Konkurrenten benutzte, wie «NBC News» berichtet. Unternehmen, die grosszügig Werbung bei Facebook kauften, bekamen Zugriff auf Nutzerdaten, während potenzielle Konkurrenten von diesen abgeschnitten wurden.
Gegenüber der Öffentlichkeit wurde letzteres dann in 2012 als Massnahme zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer dargestellt, obwohl Facebooks wirtschaftliche Interessen der motivierende Faktor war. Ein Facebook-Sprecher sagte zu «Reuters», die Dokumente seien «aus dem Zusammenhang gerissen».
Galerie: Das Facebook-Konto absichern
Das Facebook-Konto absichern
Mit diesen Tipps und Tricks bleiben Sicherheit und Privatsphäre auf Facebook gewährt.
Beste Methode zum Schutz des Zugangs zum eigenen Facebook-Account ist die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentisierung. Einrichten lässt sich das in den Einstellungen unter «Sicherheit und Login» --- «Verwende die zweifstufige Authentifizierung».
Hier kann man etwa die Google Authenticator-App verwenden. Mit dieser muss ein QR eingescannt werden.
Die App erzeugt nun ständig neue Codes.
Die man dann zum Anmelden bei Facebook zukünftig eingeben muss.
Ebenfalls hilfreich sind die Vertrauenskontakte. Wurde das eigene Facebook-Konto von Fremden übernommen, können drei bis fünf zuvor festgelegte Freunde Sicherheitscodes schicken, mit denen man ein Facebook-Konto zurückbekommen kann. Diese Option gibt es in den Einstellungen unter «Sicherheit und Login».
Dort gibt es auch eine Übersicht, auf welchen Geräten man gerade bei Facebook eingeloggt ist. Entdeckt man hier etwas Verdächtigtes, lässt sich der Login dieses Geräts beenden.
Schliesslich sollte man auch noch Anmeldewarnungen aktivieren. Hier gibt es eine Benachrichtigung per E-Mail, wenn man sich auf einem neuen Gerät bei Facebook einloggt.
In regelmässigen Abständen sollte auch die Liste der autorisierten Logins überprüft werden. Finden sich hier längst nicht mehr genutzte Geräte, sollten diese entfernt werden.
Auch welchen Apps man Zugriff auf das Facebook-Konto gestattet hat, sollte regelmässig kontrolliert werden. Das geht in den Einstellungen unter «Apps und Websites». Hier sollte man nicht nur auf die aktiven Apps schauen, sondern auch die Verbindung zu abgelaufenen Apps kappen.
Es muss doch nicht sein, dass Facebook die eigenen persönlichen Daten für Werbung verwendet. In den Einstellungen unter «Werbeanzeigen» lässt sich das unterbinden.
Die Gesichtserkennung mag man etwas verstörend finden. Sie lässt sich in den Einstellungen unter «Gesichtserkennung» abschalten.
Auch für die Privatsphäre sollte man etwas tun. In den Einstellungen im entsprechenen Reiter kann man etwa bestimmen, wer einen wie auf Facebook finden kann. «Freunde» ist hier immer die sicherste Lösung.
Gleiches gilt für Einträge auf der Chronik.
Schliesslich schadet es auch nicht, ein Facebook-Testament zu erstellen. In den Einstellungen unter «Allgemein» --- «Konto verwalten» kann man einen Nachlasskontakt bestimmen. Dieser kann entscheiden, was nach dem eigenen Tod öffentlich auf dem Facebook-Profil sichtbar ist.
Alternativ kann man auch festlegen, dass das Facebook-Konto nach dem eigenen Ableben restlos gelöscht wird.
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