Plage an falschen Profilen LinkedIn wirft eine Viertelmillion Apple-Mitarbeiter raus

Von Dirk Jacquemien

26.10.2022

Auf LinkedIn gibt es mehr Apple-Angestellte als in der echten Welt.
Auf LinkedIn gibt es mehr Apple-Angestellte als in der echten Welt.
Getty Images

Auf LinkedIn gibt es plötzlich knapp 250'000 Apple-Mitarbeiter*innen weniger. Dabei kam es nicht zu Massenentlassungen beim Tech-Giganten. Stattdessen hat LinkedIn Fake-Profile gelöscht.

Von Dirk Jacquemien

Anfang Oktober gab es knapp 567'000 LinkedIn-Nutzer*innen, die auf dem Berufsnetzwerk angaben, bei Apple zu arbeiten. Jetzt sind es nur noch knapp 285'000, wie «Krebs on Security» berichtet. Denn das sich im Eigentum von Microsoft befindliche LinkedIn hat offenbar massenhaft gefälschte Profile gelöscht.

Allerdings hat Apple weltweit nur knapp 154'000 Angestellte, sodass davon auszugehen ist, dass immer noch eine signifikante Anzahl von vermeintlichen Apple-Mitarbeiter*innen auf LinkedIn Fakes sein müssen.

Auch andere Tech-Giganten mussten einen erheblichen Mitarbeiterschwund auf LinkedIn verkraften. Bei Amazon gab es etwa ein Minus von knapp 30 Prozent an vermeintlichen Angestellten.

Fakes werden automatisch erstellt

LinkedIn hat schon seit einiger Zeit ein massives Problem mit Fake-Accounts. Diese werden automatisiert zu Tausenden erstellt. Das Profilfoto wird dabei oft durch Künstliche-Intelligenz-Software generiert und zeigt noch nicht einmal einen echten Menschen. Der Lebenslauf wird dann einfach von anderen Profilen kopiert.

Sehr häufig werden diese Fake-Profile für Phishing- oder Spionage-Angriffe verwendet. Nordkorea ist beispielsweise auf LinkedIn sehr aktiv. Ein vermeintlicher Apple oder Amazon-Angestellter schreibt dabei echte LinkedIn-Nutzer*innen an und verspricht etwa einen gut bezahlten neuen Job bei den Tech-Giganten.

Ransomware und Datendiebstahl sind die Ziele

Bei einem vorgetäuschten Bewerbungsprozess wird dann üblicherweise versucht, die Opfer dazu zu bringen, Schadsoftware auf ihren Geräten zu installieren. Diese kann dann genutzt werden, um in die Systeme der aktuellen Arbeitgeber der Opfer einzudringen und sensible Daten zu stehlen oder Ransomware zu installieren.

LinkedIn sagt, man arbeite ständig daran, die Plattform von gefälschten Profilen zu befreien. 96 Prozent der gefälschten Accounts werde von LinkedIns Sicherheitssystem erkannt und gesperrt.