Robo-TaxisLyft setzt auf selbstfahrende Waymo-Autos
dj
8.5.2019
Der Ridesharing-Dienst Lyft und die Google-Schwester Waymo arbeiten zusammen und starten einen Taxi-Dienst mit selbstfahrenden Autos.
Im Grossraum Phoenix im US-Bundesstaat Arizona können bald auch Nutzer des Ridesharing-Dienst Lyft ein fahrerloses Auto von Waymo bestellen, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Waymo ist wie Google eine Tochter von Alphabet und hat bisher bisher schon unter dem Namen Waymo One einen eigenen fahrerlosen Ridesharing-Dienst angeboten. Zur Sicherheit sitzt allerdings immer noch ein Mensch im Fahrersitz, der im Notfall die Kontrolle übernehmen könnt.
Auch Lyfts grösster Konkurrenz Uber war im Grossraum Phoenix mit fahrerlosen Taxis unterwegs. Bei einem Strassentest im März 2018 wurde allerdings eine Fussgängerin bei einer Kollision mit einem selbstfahrenden Uber-Fahrzeug getötet. Uber stellte das Programm in Arizona daraufhin ein, seit Dezember versucht man es in Pittsburgh nochmal.
Ridesharing-Zukunft hängt am autonomen Fahren
Die Lyft-Waymo-Kooperation ist in mehrfacher Hinsicht interessant. So wurde angenommen, dass Waymos Ziel ist, einen eigenen Taxi-Dienst zu etablieren. Nun ist man offenbar zumindest bereit zu testen, wie eine Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Plattformen funktionieren könnte. Alphabet hält Anteile sowohl an Lyft als auch an Uber.
Lyft ist letzten Monat an die Börse gegangen, hat seitdem aber schon knapp ein Viertel seines Wertes verloren. Genauso wie bei Uber ist noch nicht klar, ob das Unternehmen je profitabel sein wird. Viele Beobachter gehen sogar davon aus, dass mit menschlichen Fahrern ein Ridesharing-Dienst nie wirtschaftlich betrieben werden kann.
Das gilt besonders bei einer guten Wirtschaftslage, da dann potenzielle Uber- und Lyft-Fahrer weitaus attraktivere Arbeitsmöglichkeiten haben. Zuverlässige, selbstfahrende Autos zu entwickeln ist also essentiell für die Zukunft der gesamten Branche. Bisher deutet aber vieles darauf hin, dass es noch Jahre wenn nicht Jahrzehnte dauern wird, bis das autonome Fahren die nötige Reife erreicht hat.
Galerie: Wie funktioniert der Autopilot von Tesla?
Der Tesla Model S ist ein spezielles Auto: Nicht nur fährt es voll elektrisch, es ist auch jederzeit mit dem Internet verbunden und verfügt über umfangreiche Sicherheitssysteme, die den Fahrer unterstützen.
Bild: Tesla
Im Auto arbeiten Ultraschallsensoren (gelb), eine Kamera (grün) und ein Radar (blau) zusammen, um die Umgebung des Autos möglichst genau zu erfassen. Das ermöglicht es dem Tesla, fast autonom zu fahren.
Bild: Tesla
Tesla bewirbt seine Limousine mit der «Autopilot»-Funktion, mit der das Auto selbständig die Spur und das Tempo halten kann. Das soll den Fahrer auf langen Autobahnfahrten entlasten.
Bild: Tesla
Andere Verkehrsteilnehmer werden vom Tesla ebenfalls erkannt. Versperrt ein Hindernis den Weg, bremst Model S automatisch ab oder hält gar vollständig an.
Bild: Tesla
Der Fahrer bewacht das Autopilot-System von seinem Sitzplatz aus. Auf dem grossen Bildschirm in der Mittelkonsole ist die Navigation eingeblendet, auf dem Armaturenbrett alle fahr-relevanten Informationen.
Bild: Tesla
So sieht der Fahrer den aktivierten Autopiloten: Auf dem Bildschirm zeigt das Auto an, was es «sieht». Blau ist die Fahrspur nachgezeichnet, der Tempomat ist auf 65 eingestellt, zudem erscheint das vorausfahrende Auto als Silhouette.
Bild: Tesla
Zwölf Sensoren, die rund ums Auto eingebaut sind, vermessen den Abstand zu den nächsten Verkehrsteilnehmern und warnen den Fahrer, wenn Kollisionsgefahr besteht. Im Notfall bremst das Auto selbständig ab oder hält gar an. Hier ist etwas zu nahe am Heck rechts.
Bild: Tesla
So sind die Sensoren gemäss Bedienungsanleitung des Model S verteilt: Rundherum die Ultraschallsensoren, dazu noch nach vorne gerichtete Kamera und Radar.
Bild: Tesla
Mit Hilfe dieser Sensoren können die modernen Tesla-Autos auch selbständig einparkieren. Ultraschall erkennt die Parklücke und schlägt dem Fahrer einen Parkplatz vor.
Bild: Tesla
Wenn der Fahrer den Parkplatz auf dem Bildschirm bestätigt, kann er die Hände vom Lenkrad und die Füsse von den Pedalen nehmen: Der Tesla parkiert dann selbständig seitwärts oder rückwärts ein.
Bild: Tesla
Trotz dieser technischen Sicherheitssysteme verursachte ein Tesla-Fahrer in der Nähe von Zürich einen Verkehrsunfall. Ungebremst fuhr sein Model S in einen Lieferwagen - der Fahrer hatte sich blind darauf verlassen, dass das Auto abbremsen würde.
Bild: Tesla
Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache: Das Model S ist noch kein selbstfahrendes Auto. Vielmehr sollen die Assistenzsysteme den Fahrer unterstützen und ihm - wie im Flugzeug - die monotonen Aufaben abnehmen. Entsprechend vielfältig fallen denn auch die Warnungen in Teslas Benutzerhandbuch aus.
Bild: Tesla
Doch für Tesla hat die Reise erst begonnen: Der Weg zum vollständig selbstfahrenden Auto ist noch weit. Mit dem Zusammenspiel von Hard- und Software ist jedoch der Grundstein gelegt.
Bild: Tesla
Jetzt müssen nur noch die Gesetze entsprechend angepasst und die Gesellschaft für das Thema «Selbstfahrende Autos» sensibilisiert werden. Tesla-Chef Elon Musk sieht in selbstfahrenden Elektroautos die Zukunft der Transportation: Weniger Emissionen - weniger Staus und verkehrsbefreite Innenstädte.
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