Eine Mixed-Reality-Brille von Microsoft, die für US-Soldat*innen im Kampfeinsatz bestimmt ist, muss überarbeitet werden, nachdem sich die Truppen über Kopfschmerzen und andere Probleme beschwert hatten.
Dirk Jacquemien
17.01.2023, 09:49
Dirk Jacquemien
Der US-Kongress hat eine Bestellung von Mixed-Reality-Brillen im Wert von 400 Millionen Dollar gestoppt. 6900 Stück einer angepassten Version der Microsoft Hololens waren eigentlich für den Einsatz von US-Soldat*innen bestimmt, doch nach teils desaströsen Testergebnissen wurde Microsoft nun aufgefordert, das Integrated Visual Augmentation System (IVAS), wie die Militärvariante der Brille genannt wird, zu überarbeiten, berichtet «The Register».
Probleme mit der Brille tauchten bei einem dreitägigen Manöver im Juni auf. Hierbei trugen 70 Infanterist*innen das IVAS während simulierten Kampfeinsätzen. Danach berichteten sie von Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen und Augenschmerzen. Ausserdem befürchteten sie, dass die Lichtabstrahlung der Brille bei Nacht dem Feind die eigene Position verraten könnte.
Eigentlich soll die Brille die Soldat*innen an der Front unterstützen. Auf dem Display könnten sie etwa die Bewegungen ihrer Kamerad*innen verfolgen, Befehle erhalten oder die aktuellen Missionsziele und geplante Laufroute angezeigt bekommen. Nebenbei ist es auch noch ein Nachtsichtgerät und soll die Steuerung von Drohnen ermöglichen.
Statt 400 Millionen Dollar Steuergeldern bekommt Microsoft nun nur noch ein Zehntel davon, und soll damit eine neue Version der Brille entwickelten. Version 1.2 des IVAS soll eine neue Form bekommen, um sich mit dem «menschlichen System» besser zu integrieren, wie es die Army formuliert. Dafür soll etwa ein Gegengewicht im Headset eingebaut werden, um den Tragekomfort zu erhöhen.