Smartphones Oppo: Flaggschiffe landen erstmals auch in der Schweiz an

Henning Steier

24.4.2019

Das Oppo Reno 10x Zoom setzt sich die Zoom-Krone auf.
Das Oppo Reno 10x Zoom setzt sich die Zoom-Krone auf.
Bild: «Bluewin»

Der chinesische Hersteller will 2021 die beliebteste Smartphone-Marke in Europa sein. Daher bringt er seine drei diesjährigen Top-Geräte Reno 5G, Reno 10x Zoom und Reno bald auch hierzulande auf den Markt.

Der chinesische Hersteller Oppo, der im Besitz von BKK ist, hat heute an einer Medienveranstaltung in Zürich die Marktstarttermine seiner diesjährigen Top-Smartphones Reno 5G, Reno 10x Zoom und Reno bekanntgegeben. Das Oppo Reno kommt am 10. Mai für 500 Euro auf den Markt, das Opoo Reno 10x Zoom Anfang Juli zu einem Preis von 800 Euro. Schweizer Preise wurden noch nicht genannt. In der Schweiz wird das Oppo Reno 5G ab Ende Mai für 1000 Franken zu haben sein – das wurde verraten. Letzgenanntes ist das erste hierzulande erhältliche 5G-Gerät im Netz von Swisscom.

Neben der 5G-Konnektivität unterscheiden sich die Gerät im Wesentlichen wie folgt: Es gibt mit dem Reno einer in puncto Hardware etwas abgespeckte Version; diese steht den Flaggschiffen mit einem System-on-Chip vom Typ Qualcomms Snapdragon 855 und einer Dreifachkamera mit Zehnfach-Teleobjektiv gegenüber.

Nicht rein optisch

Dieser Zoom ist allerdings nicht rein optisch. Man kennt das Prinzip vom unlängst präsentierten Huawei P30 Pro, das sich im «Bluewin»-Test die Kamerakrone aufsetzen konnte: Wie beim Konkurrenzgerät wurde das Teleobjektiv periskopartig verbaut, um das Gerät nicht allzu dick werden zu lassen. Das Tele liefert eine sechsfache optische Vergrösserung; in Kombination mit dem 48-Megapixel-Sensor ist eine vergleichweise verluste Interpolierung auf eine zehnfache Vergrösserung möglich. 

Folglich setzt sich Oppo vorerst die Zoom-Krone auf. Das Reno hat übrigens kein Tele, sondern nur eine 48-Megapixel-Hauptkamera; die zweite Digicam löst mit 5 Megapxixeln auf.  Das dritte Objektiv des Highend-Modells hat hingegen einen 8-Megapixel-Sensor und ein Superweitwinkelobjektiv.

Ausfahrbare Kamera

Ungewöhnlich ist, dass Oppo in beiden Geräten eine ausfahrbare Selfie-Kamera verbaut. Diese liess sich im kurzen Test wie versprochen innert 0,8 Sekunden aus dem Gehäuse bringen. Der Hersteller verspricht 200'000 Auffahrvorgänge; die Konstruktion sollte also bei normaler Nutzung mindestens fünf Jahre halten.

Einen ähnlich ungewöhnlichen Weg geht Samsung mit dem kürzlich präsentierten Galaxy A80: Es hat eine ausfahr- und drehbare Triple-Kamera. Beiden Lösungen gemein: Ein Notch, also die typische Einkerbung im Display ist nicht nötig. Dementsprechend wirbt Oppo damit, dass die Vorderseite seiner Geräte zu 91,3 Prozent aus Bildschirm besteht. 

Dieselbe Auflösung

Die technischen Auflistungen abschliessend, sei noch angemerkt, dass das Reno mit einem Snapdragon 710 und einem 6,46-Zoll-OLED-Display zum Kunden kommt. Der Bildschirm der grossen Brüder ist 6,6-Zoll gross. Alle Displays bieten eine Auflösung von 2340 x 1080 Bildpunkten. Wie gut sich etwa auch der an der Veranstaltung gross beworbene Nachtmodus im Alltag schlägt, auch das kann naturgemäss erst ein ausführlicher Test zeigen.

Bei schlechten Lichtverhältnissen ist momentan auch Huaweis Kameratechnologie das Mass aller Dinge. Wohl auch deshalb wird Oppo in diesem Jahr 1,5 Milliarden US-Dollar für Forschung und Entwicklung ausgeben – nicht nur für Kameratechnologie, sondern unter anderem auch für künstliche Intelligenz.

Europa im Visier

Dass Oppo mit dem 5G-Gerät hierzulande vorprescht, ist bezeichnend für die Strategie der Chinesen: Sie wollen Europa erobern, wie heute fast jedes Mitglied ihres Managements auf der Bühne verlauten liess. In zwei Jahren wolle man die beliebteste Smartphone-Marke in Europa sein, sagte etwa Vincent Huang, der fürs Europageschäft Verantwortliche.

Weltweit sind sie bereits in den Top 5, in China nach Huawei die Nummer 2. 2018 hat Oppo laut dem Marktforschungsunternehmen Canalys 120 Millionen Geräte abgesetzt. Das Unternehmen ist in 40 Ländern präsent und zählt nach eigenen Angaben 250 Millionen Nutzer. 

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