Erpresser-Software Ransomware-Entwickler gibt Entschlüsselungsschlüssel frei

dj

7.10.2019

Bei Ransomware kommt oft jede Hilfe zu spät.
Bei Ransomware kommt oft jede Hilfe zu spät.
iStock

Offenbar wegen Gewissensbissen hat der Entwickler der Ransomware HildaCrypt die zur Entschlüsselung nötigen Schlüssel veröffentlicht.

Der Entwickler der Erpresser-Software «HildaCrypt» hat die bei der Erstellung der Ransomware verwendeten privaten Schlüssel öffentlich gemacht. Damit wurde es bereits möglich, ein Tool zu veröffentlichen, mit dem alle HildaCrypt-Opfer ihre Dateien wieder ohne Zahlung eines Lösegelds entschlüsseln können.

Gegenüber «Bleeping Computer» erklärte der unbekannte HildaCrypt-Macher ein wenig seine Motivation. Er habe die Ransomware nur aus «Spass» entwickelt und sie nie selbst zu Erpressungszwecken eingesetzt. Falls irgendjemand anderes das Programm in die Hände bekommen würde, könnten die Schlüssel von Nutzen sein.

Dieser Fall war offenbar bereits eingetreten, denn der Sicherheitsforscher Michael Gillespie entdeckte eine Ransomware namens «STOP», die allerdings nur ein minimal verändertes HildaCrypt war.

Ransomware-Infektion meist unheilbar

Ohne Kooperation der Entwickler einer Ransomware ist es meistens unmöglich, einen durch sie verursachten Schaden rückgängig zu machen. Selbst Supercomputer können die von einer handwerklich sauberen Ransomware verschlüsselten Dateien nicht knacken.

Vom Zahlen eines Lösegelds raten Experten dennoch ab, da es keine Garantie für die Lieferung eines Entschlüsselungsschlüssels gibt. Vielfach löscht vermeintliche Ransomware Daten auch direkt. Den besten Schutz bieten aktuelle Anti-Viren-Software sowie regelmässige Software-Updates und Backups.

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