Digital-News des TagesSchwere Sicherheitslücke: WhatsApp sofort updaten
Pascal Landolt
10.10.2018
Eine schwere Sicherheitslücke gefährdet WhatsApp-Nutzer, Apple geht gegen organisierten Betrug in seinen Stores vor, Google stoppt datenhungrige Apps in seinem Play Store, Microsofts Surface-Geräte erhalten einen Akkuschutz-Modus und «Die Sims»-Spieler können jetzt auch Influencer werden – die Digital-News des Tages.
Mit einem einfachen Videoanruf könnte ein Hacker die WhatsApp-App eines Opfers zum Absturz bringen und potenziell gar das ganze Smartphone übernehmen. Die Google-Sicherheitsforscherin Natalie Silvanovich hat eine entsprechende Sicherheitslücke in den WhatsApp-Versionen auf iOS und Android bereits Ende August entdeckt und zunächst vertraulich mit den WhatsApp-Entwicklern geteilt.
Inzwischen hat Silvanovich die Details zu der Lücke veröffentlicht und gezeigt, wie man den Angriff reproduzieren kann. Ein Hacker muss nur WhatsApp auf seinem eigenen Gerät verändern und dann einen Videoanruf mit seinem Opfer initiieren. Durch das Senden korrupter Daten im Videochat-Protokoll kann das Zielgerät dann zu Absturz gebracht werden. Es wäre aber für erfahrene Hacker simpel, hier auch zusätzlichen Code einzuschleusen um etwa Schadesoftware zu installieren.
So schützen Sie sich
Durch die Vorwarnung an die WhatsApp-Entwickler konnte die Sicherheitslücke bereits geschlossen werden. Ab Version 2.18.302 auf Android beziehungsweise 2.18.93 auf iOS sind Nutzer geschützt. Es sollte also so schnell wie möglich ein Update über den entsprechenden App Store vorgenommen werden und derweil keine Videoanrufe von Unbekannten angenommen werden. Welche WhatsApp-Version auf Ihrem Handy installiert ist, können Sie in den Einstellungen unter «Hilfe» (auf iOS) respektive «Hilfe» -> «App-Info» (auf Android) sehen.
Apple geht gegen Milliarden-Betrug mit iPhones in China vor
Während Apple auf der ganzen Welt eine relativ entspannte Umtausch- und Garantiepolitik betreibt, zieht der iPhone-Konzern jetzt in China die Schraube an. Grund ist, dass im Reich der Mitte offenbar systematisch Betrug mit iPhone-Reparaturen betrieben wird.
Laut eines neuen Berichts von theinformation.com betrugen die Reparaturaufwände von Apple im Jahre 2013 satte 3,7 Milliarden, budgetiert waren 1,6 Milliarden gewesen. Ein Grossteil dieser Summe lässt sich scheinbar auf ein paar Stores in China zurückführen, wo teilweise über 2'000 iPhone-Reparaturfälle verzeichnet wurden – mehr, als in jedem anderen Store weltweit und das dreifache der Reparaturfälle, die zum Beispiel im ikonischen Apple Store an der Fifth Avenue in New York anfallen.
Teure Komponenten ausgebaut
Die Masche der Betrüger besteht darin, teure Komponenten wie Prozessor, Bildschirm oder Mainboard aus funktionierenden iPhones auszubauen, diese entweder mit billigen Kopien oder gar Kaugummipapier zu ersetzen und dann im Apple Store das «defekte» Gerät auf Garantie gegen ein neues, funktionierendes umzutauschen.
Das hat nun dazu geführt, dass Apple in China keinen Vor-Ort-Umtausch von defekten iPhones mehr anbietet, sondern die Geräte in ein spezielles Labor schickt, wo sie von Experten auf Fake-Komponenten untersucht werden. Als weitere Sicherheitsmassnahme vor Fälschungen wurden in der Folge einzelne iPhone-Komponenten von Apple vor dem Einbau mit einer speziellen Farbe bestrichen, die nur unter Speziallicht aufleuchtet.
Weitere Digital-News in Kürze
Sie wollten schon immer mal von Ihrem Smartphone befummelt werden? Dann ist eine neue Erfindung französischer Wissenschaftler vielleicht etwas für Sie. Der robotische Finger wird in den USB-Anschluss des Handys gesteckt und kann dem Nutzer dann haptisches Feedback geben. Mehr zum Roboterfinger hat «Golem».
Google implementiert auf seinem «Play Store» neue Datenschutz-Richtlinien, wie 9to5google.com berichtet. Sie sollen verhindern, dass Apps unnötig oft Berechtigungen zum Auswerten von Textnachrichten oder Telefon-Anrufen einholen.
Das neue «Pixel 3»-Smartphone mit Spitzen-Kameras, ein iPad Pro-Konkurrent und ein smarter Speaker, der auch einen Bildschirm hat: Das sind die neuen Google-Produkte, die am gestrigen Event vorgestellt wurden.
Millionen Überwachungskameras des Herstellers «Xiongmai» aus China weisen offenbar eine Sicherheitslücke auf. Warum dies eine Gefahr für das ganze Internet bedeuten kann, erklärt das Beraterunternehmen «SEC Consult» in seiner ausführlichen Analyse.
Für das Umgehen der Cookie-Sperre von Apples Browser «Safari» will ein britischer Verband einen Milliardenbetrag von Google erklagen, berichtet heise.de.
Der US-Detailshandelriese Wal-Mart hat sich offenbar ein Patent gesichert, wonach über Sensoren in den Einkaufswägen und einer Blockchain-Datenspeicherung das Einkaufsverhalten seiner Kunden erfasst werden soll.
Twitter hat angekündigt, das «Twitter Moments»-Feature aus seinen iOS- und Android-Apps zu streichen. Laut 9to5google.com wird aber Erstellen und Anschauen von Moments wird weiterhin von der Desktop-Variante von Twitter aus möglich sein.
Die neueste Erweiterung für das Kult-Spiel «Die Sims 4» heisst «Get Famous» – übersetzt «Werde berühmt» – und erlaubt dem Spieler, als Karrierepfad jetzt auch den eines Stars oder Influencers einzuschlagen, weiss kotaku.com.
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Hinter diesen Anrufen verbergen sich oft Betrugsversuche. Die Maschen sind vielfältig – von der Aufforderung, sensible Daten preiszugeben, bis hin zu Geldforderungen oder dem Versuch, Ihren WhatsApp-Account zu übernehmen.
Betroffene erkennen Ping-Calls an den Ländervorwahlen etwa für Indien (+91), den Iran (+98) oder Mexiko (+52). In keinem Fall sollte man die unbekannten Nummern zurückrufen.
Verbraucherschützerinnen und -schützer raten Betroffenen dazu, Anrufe von Unbekannt einfach in der App zu blockieren. Das klappt in den Whatsapp-Einstellungen. Danach werden nur noch Anrufe von eingespeicherten Kontakten durchgelassen.
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