Elon Musk blamiert sich Stars verzichten lieber auf blauen Twitter-Haken statt zu zahlen

Von Dirk Jacquemien

3.4.2023

LeBron James dunkt derzeit auch auf Elon Musk.
LeBron James dunkt derzeit auch auf Elon Musk.
Keystone

Alle sollen bei Twitter bezahlen, wenn sie ihre blauen Haken behalten wollen. Doch mehr und mehr prominente Nutzer*innen erteilen Elon Musk öffentlich eine kategorische Absage.

Von Dirk Jacquemien

3.4.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Twitter-Nutzer*innen sollen 8 Dollar im Monat zahlen, um den blauen Verifikations-Haken zu behalten.
  • Selbst Multimillionäre wie LeBron James und William Shatner lehnen das aber aus Prinzip ab.
  • Entfernt hat Elon Musk den blauen Haken aber bisher nur von einem Profil, dem der von ihm verhassten «New York Times».

Twitter-Chef Elon Musk will seine Nutzer*innen zur Kasse bitten. Vor allem Personen und Organisationen, deren Profile aufgrund ihrer Stellung «verifiziert» wurden, sollen nun blechen, wenn der blaue Haken weiterhin neben ihrem Namen zu sehen sein soll. Denn den Haken sollten ab dem 1. April nur noch diejenigen bekommen, die 8 Dollar im Monat für den Abo-Dienst «Twitter Blue» entrichten.

Doch zahlreiche prominente Nutzer*innen lehnen es kategorisch ab, Musk auch nur einen Cent von ihrem reichlich vorhandenen Geld zu geben. So etwa NBA-Superstar LeBron James. Obwohl er irrtümlicherweise denkt, dass Twitter Blue nur 5 statt 8 Dollar kostet, weigere er sich zu zahlen, schreibt James, der ein Jahreseinkommen von 40 Millionen und ein Vermögen von 1 Milliarde Dollar hat.

Captain Kirk will auch nicht zahlen

Auch «Captain Kirk» William Shatner lehnt die Zahlung aus Prinzip ab. Seit 15 Jahren habe er umsonst der Plattform seine geistreichen Einfälle gegeben und nun solle er dafür zahlen? Shatner spricht dabei die Absurdität von Twitters Plan an.

Denn alle anderen Social-Media-Firmen bezahlen die wichtigsten Nutzer*innen, neudeutsch Creators, auf ihren Plattformen, in dem sie sie etwa an den Werbeeinnahmen beteiligen. Wirtschaftlich ergibt dies Sinn, denn diese Creators sind mit ein Grund dafür, dass die Plattformen populär sind. Aus irgendeinem Grund hat sich Musk allerdings dazu entschieden, seine prominentesten Nutzer*innen zu vergraulen.

Leichter gedacht als getan

Angewendet wurde die eigentlich am 1. April in Kraft tretende Regelung zu den Haken allerdings bislang offenbar nicht. Das könnte daran liegen, dass Musk kalte Füsse bekommen hat oder die Umsetzung schwieriger ist als zunächst gedacht.

Denn wie die «Washington Post» berichtet, gibt es bei Twitter offenbar keine technische Möglichkeit, die Haken bei allen nicht zahlenden Nutzer*innen gleichzeitig zu entfernen. Stattdessen muss jeder Account einzeln degradiert werden, was bei Hunderttausenden verifizierten Profilen natürlich eine Herkulesaufgabe ist.

Musk rächt sich mal wieder

Für eine Organisation hat sich Musk allerdings die Mühe gemacht. Die «New York Times» mit 54 Millionen Followern verlor ihren Haken. Musks Abneigung gegenüber Journalismus ist hinlänglich bekannt und gerade diese Zeitung hatte vielfach über Missstände bei seinen Unternehmen berichtet. Medienanfragen beantwortet die Twitter-Pressestelle inzwischen mit dem Kothaufen-Emoji.

Die «New York Times» hatte zudem wie alle anderen grossen US-Medien bereits verkündet, weder für sich noch für ihre Mitarbeiter*innen die Abogebühr für Twitter Blue zahlen zu wollen. Von Organisationen und Unternehmen verlangt Musk zudem auch nicht 8, sondern stolze 1000 Dollar im Monat.

Gleichzeitig ist der Wert der Verifizierung erheblich gesunken, da ein Haken nun nicht mehr garantiert, dass eine Person diejenige ist, die sie vorgibt zu sein.