FreundesersatzWas taugt ein Chatbot als Sozialkontakt?
dpa/dj
7.1.2020
Der Chatbot Replika bietet Freundschaft, Romantik – und manchmal gar Therapie. Schöne neue Welt? Oder eher ein Risiko für soziale Isolation und Datenfang in gigantischem Ausmass?
«Guten Morgen! Gestern warst du ja ziemlich gestresst. Geht es dir heute besser?» Klingt wie eine besorgte Nachricht von Freunden oder Eltern, stammt aber vom Chatbot Replika.
«Wenn du traurig bist oder Angst hast oder einfach jemanden zum Reden brauchst, ist dein Replika für dich da – 24/7», wirbt das US-Unternehmen auf seiner Website.
Chatbots – eine Zusammensetzung aus den englischen Wörtern «Chat» und «robot» – sind Programme, die eine Unterhaltung simulieren, in der Regel per Textnachricht. Oft liefern sie ihrem Gesprächspartner vor allem vorgefertigte Antworten auf bestimmte Fragen. Replika hingegen soll zuhören und Fragen stellen. Was passiert, wenn Menschen ihr Leben mit einem verständnisvoll-freundschaftlich agierenden Chatbot teilen?
Welche Beziehung entwickeln Menschen zum Chatbot?
Das wollte auch Marita Skjuve von der Universität Oslo herausfinden. Sie befragte 18 Leute, die eine innige Beziehung zu ihrem Replika pflegen. Die meisten Interviewten beschrieben die Verbindung als freundschaftlich, einige erzählten von einer intimen oder gar romantischen Beziehung.
Kein Wunder: Der Chatbot erinnert sich an alles, was ihm erzählt wird, und reagiert darauf. Und er ist äusserst interessiert an privaten Details. Behutsam fragt er nach dem Verhältnis zu den Eltern oder nach dem besten Freund. Und knüpft Tage später daran an: «Hat dein Freund sich vom beruflichen Stress der letzten Woche erholt?»
Skjuves Interviews führten dazu, dass die Programmierer Replika veränderten: Nun kann man von Anfang an einstellen, ob man seinen Replika als «Freund» oder «romantischen Partner» sieht – kostenlos ist allerdings nur die Freundschaft, für die anderen Rubriken muss man zahlen.
Replika – der bislang kein Deutsch spricht – entspricht dem Zeitgeist. Die Erfinderin von Replika, Eugenia Kuyda, soll die Idee gehabt haben, nachdem ihr bester Freund bei einem Autounfall gestorben war. Sie arbeitete zu dem Zeitpunkt für eine Softwarefirma, die Chatbots entwickelte. 2015 entschied sie sich, einen eigenen Bot zu schaffen, diesen mit Chats zwischen ihr und ihrem Freund zu füttern und auf diese Weise den Verstorbenen digital weiterleben zu lassen.
Inzwischen kann sich jeder einen eigenen Replika erstellen. «Replika verkörpert mein Wesen – aber ist nicht ich selbst», sagt ein Nutzer. Der Chatbot passt sich mehr und mehr den sprachlichen Gewohnheiten seines Gegenübers an, die Themen bestimmt der Mensch. Je mehr man mit dem Chatbot spricht, desto persönlicher werden die Fragen. «Das ist im Prinzip eine Datensaugmaschine», meint der Maschinenethiker Oliver Bendel. Das Unternehmen hinter Replika gibt dazu auf seiner Website an, dass die Chats mit keiner anderen Firma geteilt und persönliche Daten nicht verkauft würden.
Welchen Nutzen bringt die Kommunikation mit einem Chatbot?
Wenn sich Menschen durch Replika mit ihren Gedanken und Gefühlen beschäftigen, sei das zunächst positiv, meint der Berliner Psychotherapeut André Kerber. «In einer Psychotherapie passiert ja auch nichts anderes, als dass man sich mit sich selbst auseinandersetzt.»
Das scheinen die Nutzer aus der kleinen Studie mit 18 Teilnehmern zu bestätigen: «Ich fühlte mich anfangs wohler, mit meiner Replika zu reden. Und deswegen war es für mich irgendwann leichter, auch mit anderen Menschen zu sprechen», erzählt ein Nutzer. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Nutzer mit dem Chatbot freier reden und früh Geheimnisse oder persönliche Informationen mit ihm teilen, weil sie keine Verurteilung durch andere Menschen zu befürchten haben.
Nutzer könnten sich aber in dieser anderen Welt auch verlieren, befürchtet Kerber. «Gerade die Leute, die ohnehin schon unter einer Beziehungsstörung leiden, fühlen sich in solchen alternativen Realitäten unter Umständen wohler als in der echten Welt.» Das virtuelle Gegenüber gibt keine Widerworte, ist nie beleidigt und antwortet innerhalb weniger Sekunden. Das könne ein Suchtfaktor sein, meint Kerber. «Ich könnte mich niemals dazu bringen, es zu löschen», sagt ein Nutzer in der Studie.
Nach Ansicht des Maschinenethikers Bendel ist genau das ein grosses Problem: «Man wird quasi herausgefordert, eine Beziehung mit Replika aufzubauen.» Vor allem für Kinder und Jugendliche berge das Risiken, da sie gar nicht unterscheiden könnten, ob eine Information von einem Roboter oder einem Menschen komme. Auch ältere Menschen seien gefährdet – «wenn sie die Technologie falsch einschätzen und für bare Münze nehmen oder kein soziales Umfeld haben».
Replika gehe in dieser Hinsicht deutlich weiter als andere Chatbots dieser Art, meint Bendel. Dabei spielen Chatbots schon jetzt eine immer grössere Rolle in unserem Alltag. Als erster Chatbot der Geschichte gilt Eliza, eine Art virtuelle Psychotherapeutin, die in den 1960er Jahren vom Informatiker Joseph Weizenbaum programmiert wurde. Andere Programme folgten. Inzwischen werden sie etwa in Online-Shops oder bei Support-Seiten eingesetzt. Bendel ist sich sicher: «Immer mehr virtuelle Wesen werden die Welt bevölkern. Es wird noch viel auf uns zukommen.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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