Prozessbeginn wegen Todesschuss Alec Baldwin holt sich den Anwalt von Elon Musk

fts

8.7.2024

Alec Baldwin hantierte mit der Waffe, besteht jedoch darauf, den Abzug nicht gedrückt zu haben.
Alec Baldwin hantierte mit der Waffe, besteht jedoch darauf, den Abzug nicht gedrückt zu haben.
Santa Fe County Sheriff's Office/Zuma Press/dpa

Schauspieler Alec Baldwin muss sich drei Jahre nach dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau vor Gericht dafür verantworten. Dem 66-Jährigen blühen dabei 18 Monate Gefängnis, dieselbe Strafe, die die «Rust»-Waffenmeisterin momentan absitzt.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Alec Baldwin steht wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht, da er 2021 bei den Dreharbeiten zu «Rust» versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins erschoss.
  • Der Prozess wird sich auf die chaotischen Zustände am Filmset und die Nutzung einer italienischen Requisitenwaffe konzentrieren.
  • Baldwins Verteidigung argumentiert, dass es nicht seine Verantwortung sei, die Sicherheit der Requisitenwaffe zu überprüfen; der Prozess wird live im Fernsehen übertragen.

Knapp drei Jahre ist es her, seit Kamerafrau Halyna Hutchins beim Set-Unfall des «Rust»-Films ums Leben gekommen ist. Der tödliche Schuss wurde von Schauspieler Alec Baldwin abgegeben. Nun beginnt der Prozess am Dienstag, 9. Juli.

Alec Baldwin muss sich vor dem Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Sollte ihn die Jury einstimmig verurteilen, könnten dem 66-Jährigen bis zu 18 Monate Haft blühen.

Baldwin richtete während einer Probe einen Revolver in Richtung Kamera und somit auf Halyna Hutchins, dabei löste sich ein Schuss, der sie tödlich getroffen hat. Regisseur Joel Souza wurde dabei leicht verletzt. Baldwin hatte nach dem Unfall versichert, er habe nur den Hahn gespannt – den Abzug aber nicht betätigt. Die Schusswaffe feuerte dennoch.

Waffenmeisterin sitzt schon im Gefängnis

Der Prozess wird sich in Bezug auf den tödlichen Unfall auf zweierlei fokussieren: die chaotische Atmosphäre eines Filmsets und den klassischen Revolver, der in Italien angefertigt worden ist.

Auch drei Jahre nach dem Vorfall auf der Bonanza Creek Ranch im US-Bundesstaat New Mexico ist noch nicht klar, wer scharfe Munition auf das Set des Westerns gebracht hat. Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed ist in einem früheren Prozess für den laschen Umgang mit den Handfeuerwaffen verantwortlich gemacht worden. Sie sitzt nun für 18 Monate wegen fahrlässiger Tötung im Gefängnis – genau diese Strafe erwartet auch Alec Baldwin.

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Laut CBS verfolgen die Staatsanwälte zwei Strategien, um die Anklage zu beweisen. Es geht dabei einerseits um die fahrlässige Nutzung einer Handfeuerwaffe und andererseits wollen sie feststellen, ob Baldwin ohne Rücksicht auf Sicherheit – oder aus Gleichgültigkeit – gehandelt habe.

Zwölf Einwohner*innen des Santa Fe County werden in der Jury sitzen und bestimmen, ob der Schauspieler schuldig ist oder nicht. Dabei soll der Prozess voraussichtlich etwa neun Tage dauern, Richterin Mary Marlowe will «die Anwälte an einer kurzen Leine halten» und «den Zeitplan respektieren».

Anwalt von Elon Musk hilft Baldwin

Um sich in diesem Fall zu verteidigen, hat Alec Baldwin ein Team von Anwälten aus New York angeheuert. Unter anderem komme der 41-jährige Alex Spiro, der schon Elon Musk oder auch Rapperin Megan Thee Stallion vor Gericht vertreten hat. Dabei ist das Ziel der Verteidigung relativ simpel: Sie will beweisen, dass es nicht die Aufgabe der Schauspieler ist, sicherzustellen, ob in einer Requisitenwaffe echte Munition steckt. Mit selber Strategie hatte auch die US-amerikanische Union der Schauspieler*innen Baldwin verteidigt.

Baldwin beharrte mehrfach darauf, den Abzug des Revolvers nicht betätigt zu haben.

Der Prozess wird in den USA live im Fernsehen übertragen, so wie es bei Donald Trump oder im Verleumdungsprozess zwischen Amber Heard und Johnny Depp der Fall war.


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