Unfall bei Western-DrehAlec Baldwin nach Todesschuss am Filmset angeklagt
dpa/lab
1.2.2023 - 04:32
Nach Todesschuss: Alec Baldwin soll angeklagt werden
Die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico will gegen den Schauspieler Alec Baldwin Anklage erhebe Auch die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed muss sich vor Gericht verantworten.
19.01.2023
Auf den Tod einer Kamerafrau bei einem Western-Dreh folgt ein Strafprozess. Hollywood-Star Alec Baldwin und eine junge Waffenmeisterin müssen wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht.
DPA, dpa/lab
01.02.2023, 04:32
01.02.2023, 08:54
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Schwere Vorwürfe gegen einen Hollywood-Star und eine junge Waffenmeisterin:
Die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico hat gegen beide Anklage erhoben. Die Behörde reichte die Klage offiziell beim Gericht in Santa Fe ein. Im Falle eines Schuldspruchs mit erschwerenden Umständen drohen beiden bis zu fünf Jahre Haft.
Die Kamerafrau Halyna Hutchins war bei Dreharbeiten zu dem Western «Rust» auf einer Filmranch in Santa Fe im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte eine Waffe bei der Probe für eine Szene bedient, als sich ein Schuss löste.
In vieler Hinsicht «extrem» fahrlässig gehandelt
Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Baldwin und die Waffenmeisterin hatten die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen.
Entsprechende Schritte für eine Anklage hatte die Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies bereits Mitte Januar angekündigt. Am Dienstag nun gab sie die Gerichtsdokumente mit den schweren Vorwürfen bekannt. Baldwin habe in vieler Hinsicht «extrem» fahrlässig gehandelt. Als Schauspieler und als Produzent des Films habe er zahlreiche Sicherheitsvorschriften missachtet.
Ihm wird vorgeworfen, nur ein minimales Waffentraining absolviert zu haben. Er habe entgegen den Richtlinien mit der Waffe auf Menschen gezielt. Die Anklageschrift stellt auch Baldwins Äusserung in Frage, dass sich der Schuss ohne sein Zutun einfach gelöst habe. Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass er den Finger am Abzug hatte und die Waffe bediente.
Mit Gutierrez-Reed hätten die «Rust»-Produzenten eine unerfahrene und nicht qualifizierte Waffenmeisterin angeheuert. Die junge Frau hätte viele Sicherheitsvorkehrungen missachtet, etwa sei sie bei der Schuss-Szene nicht mit Baldwin im selben Raum gewesen. Trotz ihrer Aufsicht sei scharfe Munition ans Set gelangt. Ermittler hätten am Drehort fünf echte Patronen vorgefunden, sowie die Hülle des tödlichen Geschosses, hiess es.
Die beiden Angeklagten müssen nun innerhalb von 30 Tagen vor dem Haftrichter erscheinen, allerdings ist dies auch per Videokonferenz möglich.
«Wir werden uns gegen diese Vorwürfe wehren»
Baldwin werde sich gegen die Vorwürfe wehren, teilte sein Anwalt Luke Nikas Mitte Januar mit. Baldwin habe nicht wissen können, dass sich scharfe Munition in der Waffe oder irgendwo am Drehset befand.
Er habe sich auf die Mitarbeiter verlassen, die ihm versichert hätten, dass keine scharfe Munition in der Waffe steckte, hiess es in einer Mitteilung von Nikas. «Wir werden uns gegen diese Vorwürfe wehren und wir werden gewinnen».
Regieassistent David Halls, der Baldwin auf dem Filmset die Waffe angereicht hatte, hat sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Handhabung einer Waffe schuldig bekannt. Er könnte nach Zustimmung des Richters mit einer Bewährungsstrafe davonkommen, hiess es.
Hutchins Tod sei ein «schrecklicher Unfall» gewesen
Halyna Hutchins hinterliess einen Ehemann und einen Sohn. Eine Zivilklage von Matthew Hutchins, dem Witwer der Kamerafrau, gegen Baldwin und andere Beteiligte der «Rust»-Produktion war im vorigen Oktober aussergerichtlich beigelegt worden.
Ihr Tod sei ein «schrecklicher Unfall» gewesen, betonte der Witwer damals. Auch gaben sie Pläne bekannt, den eingestellten «Rust»-Dreh fortzusetzen, um damit die letzte Arbeit der Kamerafrau zu würdigen.
Das erscheint nun fraglich. Sie würden gänzlich hinter der Anklage wegen fahrlässiger Tötung stehen und mit der Staatsanwaltschaft kooperieren, teilte die Familie vor knapp zwei Wochen mit.
Nach tödlichen Schüssen am Filmset: «In einen Schreckschussrevolver passt keine echte Patrone»
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