Neues Album am Start Nickelback-Bassist Mike Kroeger: «Wir haben noch so viel zu tun!»

Nickelback-Bassist Mike Kroeger: «Wir haben noch so viel zu tun!»

Die kanadische Rockband Nickelback hat ein neues Album mit dem Titel «Get Rollin'» herausgebracht. Bassist Mike Kroeger im Interview.

16.11.2022

Die kanadische Rockband Nickelback hat ein neues Album mit dem Titel «Get Rollin'» herausgebracht. Bassist Mike Kroeger im Interview.

Von Valérie Passello

17.11.2022, 19:16

03.07.2024, 08:27

Valérie Passello

Elf neue Songs, die von Hardrock über Country Rock bis hin zu Pop reichen: Das ist das neue Album «Get rollin'» der Band Nickelback.

Anlässlich der Veröffentlichung des neuen Albums beantwortet der Bassist Mike Kroeger, Halbbruder des Sängers Chad Kroeger, die Fragen von blue News.

Chad Kroeger, nach 25 Jahren ist Nickelback immer noch am Leben. Wie erklären Sie sich diese Langlebigkeit?

Mike Kroeger: Ich glaube, alles, was Nickelback getan hat, war, nie aufzuhören (lacht). Ich kann nicht erklären, warum wir immer weitermachen, es ist so ein Luxus und ein Geschenk ... ein Segen! Es ist schwer zu glauben, dass wir schon so lange dabei sind.

Die Karrieren meiner Lieblingskünstler haben nicht einmal halb so lange gedauert wie unsere, das ist beeindruckend. Ich betrachte mindestens die letzten zehn Jahre als Bonus. Jeden Tag mache ich das, es ist sonnig und macht Spass. Es ist immer noch schwierig für mich, mir zu sagen, dass das meine Arbeit ist. Tatsache ist, dass die Leute unserer Musik immer noch Aufmerksamkeit schenken, das ist ein Glück.

Glück und vielleicht Talent?

(Lacht) Wie alle Kanadier habe ich Schwierigkeiten, Komplimente anzunehmen. Vielleicht liegt es daran, dass ich Kanadier bin, aber ich denke, wir haben noch nicht alles erreicht und können Komplimente nicht annehmen, solange unsere Karriere noch nicht beendet ist. Wir haben noch so viel zu tun!

Wenn man sich euer neues Album anhört, fällt einem die Vielfalt der Stile auf. Würden Sie sagen, dass Nickelback viele Gesichter hat und Sie sich nicht für eines davon entscheiden wollen?

Es gab schon immer eine Vielfalt auf unseren Alben. Aber man hört immer die Songs von Nickelback, die im Radio gespielt werden, sodass man denken könnte, dass sie nur eine «Radioband» sind. Aber wir machen Titel aller Art, wir lieben es, zu erforschen, viele Gesichter zu haben, wie Sie sagen.

Wie schwierig ist es, neue Lieder zu schreiben und zu komponieren, wenn man weiss, dass man nicht jedes Mal denselben Erfolg haben kann?

Wenn Sie beim Komponieren eine Idee haben, folgen Sie ihr einfach?

Jeder von uns hört viele verschiedene Musikstile. Das ist etwas, das Sie verstehen können: Sie leben in einem Land, in dem viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. Wir machen das Gleiche mit unserer Musik.

Nickelback: "San Quentin" - le clip

Extrait de l'album "Get rollin'" de Nickelback, le clip de la chanson "San Quentin".

07.11.2022

Man kann Nickelback nicht erwähnen, ohne an «How You Remind Me» zu denken. Wie sind Sie mit diesem enormen Erfolg umgegangen?

Ich glaube, der Schlüssel ist ehrlich gesagt, dass man ihn nicht zu ernst nimmt. Es macht Spass, es ist gut, wir mögen es, aber ich denke, es ist ein Fehler, zu viel Zeit damit zu verschwenden, über das nachzudenken, was wir getan haben, anstatt uns auf das zu konzentrieren, was wir tun werden.

Zugegeben, es ist unrealistisch zu glauben, dass so viele Menschen Ihre Lieder jedes Mal hören werden. Das ist in einer Künstlerkarriere selten. Aber alles, was man tun kann, ist, die bestmöglichen Songs zu schreiben und aufzunehmen, der Rest liegt nicht in unserer Hand. Manchmal klappt das, manchmal weniger. An guten Tagen hat man seinen besten Song geschrieben und die Leute warten darauf.

Wir haben im Studio immer unser Bestes gegeben und die grosse Frage ist: Ist die Welt bereit, unsere Songs zu hören? Wir haben so viele Momente des Zweifels ... Ich fühle Dankbarkeit, denn wenn das passiert, ist es immer ein sehr guter Moment.

Und ist die Welt bereit für «Get Rollin'»?

Es sieht so aus. Die Leute scheinen begeistert zu sein, sie freuen sich auf die Songs, die wir bereits veröffentlicht haben. Die Vorfreude auf das kommende Album ist gross. Vielleicht sogar grösser als bei den beiden Vorgängern. Aber noch einmal: Wir haben im Studio unser Bestes gegeben, jetzt werden wir es der Welt präsentieren und dann hängt alles von den Leuten ab! Die Entscheidung liegt bei ihnen.

Die Leute sind jedoch nicht immer nett. Obwohl Sie grosse Mengen an Platten verkaufen, haben Sie viele «Haters» (d. h. Leute, die Sie hassen): Wie analysieren Sie dieses Phänomen?

Ich denke, es ist ein Gesamtbild. Je grösser das Spektrum der Menschen ist, die Sie erreichen, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Menschen erreichen, die nicht mögen, was Sie tun. Es gibt dieses seltsame Phänomen der negativen Offenheit, das heute existiert, wissen Sie. Es passiert, wenn Sie einen grossen Teil der Menschheit erreichen, also denke ich tatsächlich, dass es ein Zeichen dafür ist, dass Sie gewinnen.

Ich kenne niemanden, der eine grosse Karriere gemacht hat, der keine Hater hatte. Wir selbst hatten keine, bis wir erfolgreich waren. Am Anfang waren wir überrascht und es hat uns vielleicht verletzt, aber mittlerweile haben wir gelernt, es zu akzeptieren. Es ist wie mit der Frage, ob das Publikum unsere Songs mag oder nicht: Wir haben keinen Einfluss darauf.

Sind Sie lieber auf der Bühne oder im Studio?

Ich mag beides. Im Studio versucht man, spontan zu klingen und gleichzeitig präzise zu sein. Auf der Bühne ist man spontan und versucht, präzise zu klingen. Das sind zwei unterschiedliche Erfahrungen. Bei Live-Auftritten liegen Ihre Fehler immer hinter Ihnen und Sie müssen sich nicht mehr darum kümmern, während Sie sie im Studio aufspüren und korrigieren müssen. Für uns war das Live-Spiel immer sehr wichtig. Wir wollen nicht diese Art von Band sein, die gute Songs schreibt und gute Alben herausbringt, aber es nicht schafft, sie live zu spielen.

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Extrait de l'album "Get rollin'" de Nickelback, le clip de la chanson "Those days".

07.11.2022

Die Bühne ist ein Energieaustausch mit dem Publikum: Können Sie beschreiben, wie sich das anfühlt?

Oh, ich weiss nicht, ob es eine richtige Antwort gibt (lacht)! Wie Sie sagen, es ist ein Energieaustausch mit dem Publikum ... Es gibt kein vergleichbares Gefühl auf der Welt! Ich würde es Ihnen gerne erklären, aber ich kann es nicht. Sie erhalten diese positive Energie genauso, wenn Sie in einem kleinen Pub spielen wie in einem Theater, einem Club, einer Arena oder einem Stadion, es ist das Gleiche. Es ist pure Liebe, ich liebe es!

Ist es schwer, wieder runterzukommen?

Oh ja! Man will einfach nicht, dass es aufhört. Nach der Show treffen wir uns in der Garderobe und reden über alles, was während des Konzerts passiert ist. Die Musik, die Fans, die Reaktionen des Publikums ...

Werden Sie auf Ihrer Tournee auch durch die Schweiz kommen?

Absolut, da gibt es keinen Zweifel. Die Schweiz ist einer der Orte, an denen wir auf jeder Tournee unbedingt vorbeikommen müssen. Nickelback hat sehr gute Erinnerungen an die Schweiz. Jedes Mal, wenn wir in der Schweiz waren, waren es unvergessliche Konzerte! Die Schweizer Fans sind fantastisch.

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