Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger ist gestorben.
Die Schauspielerin war auch auf Schweizer Bühnen tätig. Hier sieht man sie neben Schauspieler Dietmar Schoenherr im Jahr 1980 am Schauspielhaus Zürich.
Im April 2013 nahm sie am Zürcher Sechseläuten teil.
Christiane Hörbiger stirbt mit 84 Jahren
Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger ist gestorben.
Die Schauspielerin war auch auf Schweizer Bühnen tätig. Hier sieht man sie neben Schauspieler Dietmar Schoenherr im Jahr 1980 am Schauspielhaus Zürich.
Im April 2013 nahm sie am Zürcher Sechseläuten teil.
Sieben Jahrzehnte stand sie vor der Kamera und auf den Bühnen: Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger ist nun im Alter von 84 Jahren in Wien gestorben.
Die 84-Jährige starb am Mittwoch in Wien, wie ein Freund der Familie und eine langjährige Mitarbeiterin der Schauspielerin bestätigten. Zuerst hatte die Wiener Zeitung «Kurier» berichtet.
Christiane Hörbiger stammte aus einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler-Dynastien und war bis ins hohe Alter aktiv. Zwar war sie auch immer wieder auf Theaterbühnen zu sehen, ihre wahre Berufung fand sie aber vor der Kamera. Als «Grande Dame» aus Film und Serien avancierte sie im Laufe ihrer jahrzehntelangen Karriere zum Publikumsliebling.
Geboren wurde Hörbiger 1938 als mittleres Kind des berühmten Schauspieler-Ehepaares Attila Hörbiger und Paula Wessely in Wien. Auch ihre beiden Schwestern Maressa Hörbiger (77) und Elisabeth Orth (86) haben sich erfolgreich der Schauspielerei verschrieben.
Ihr Debüt vor der Fernsehkamera feierte Hörbiger mit nur 17 Jahren. Ihre Ausbildung am renommierten Max-Reinhardt-Seminar nach ihrem Schulabschluss brach sie wegen eines Filmangebots aber nach nur vier Wochen ab.
Wenig später stand Hörbiger als Recha in Lessings «Nathan der Weise» das erste Mal auf der Bühne des Wiener Burgtheaters. Die Kritiken für ihren Auftritt fielen allerdings vernichtend aus.
An verschiedenen Theatern wie etwa in Heidelberg und Zürich erarbeitete sich Hörbiger danach einen Namen als ernstzunehmende Künstlerin. Schliesslich kehrte sie sogar als Recha ins Burgtheater zurück und wurde für ihre Darstellung gefeiert.
In den 70er Jahren spielte sie mehrfach die Buhlschaft im «Jedermann» der Salzburger Festspiele und verfestigte damit eine Familientradition. Sowohl ihre Eltern als auch die Schwester standen bereits am Domplatz in Salzburg auf der Bühne.
Durchbruch mit «Das Erbe der Guldenburgs»
Ihr Durchbruch bei einem breiten Publikum gelang Hörbiger in den 80er Jahren mit der Fernsehserie «Das Erbe der Guldenburgs», die derzeit wieder in der ZDF-Mediathek steht.
Als Richterin in der österreichisch-deutschen Serie «Julia – Eine ungewöhnliche Frau» fesselte sie um die Jahrtausendwende fünf Staffeln lang ein Millionenpublikum.
Viel Lob erhielt sie für ihre Darstellung der Göring-Nichte Freya von Hepp in Helmut Dietls preisgekrönter Kultsatire «Schtonk». Erfolge feierte Hörbiger auch mit dem Justizdrama «Die Geschworenen», dem Thriller «Die Gottesanbeterin» oder der Dürrenmatt-Literaturverfilmung «Der Besuch der alten Dame».
Mit vielen Preisen geehrt
Hörbiger wurde im Laufe ihrer Karriere unter anderem mit dem Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk, dem Karl-Valentin-Orden, dem Ernst-Lubitsch-Preis sowie dem Deutschen Fernsehpreis geehrt.
Hörbinger war in erster Ehe mit dem Regisseur Wolfgang Glück verheiratet. Ihr zweiter Mann und Vater ihres Sohnes Sascha, der Schweizer Journalist Rolf R. Bigler, starb 1978. Einen neuen Lebensgefährten fand die Schauspielerin im Wiener Regisseur und Autor Gerhard Tötschinger, der 2016 starb.
Die Hundeliebhaberin lebte in den letzten Jahren in Baden bei Wien. 2019 erregte ein Video Aufsehen, in dem die zuvor als SPÖ-Sympathisantin bekannte Hörbiger für den inzwischen zurückgetretenen jungen ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz ihre Stimme erhob.
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25.10.2022