Coronavirus Der globalen Filmindustrie droht ein Milliardenverlust

Von Fabian Tschamper

6.3.2020

Sie wollen nur Werbung machen für den neuen Disneyfilm «Mulan»: Die zwei Promo-Mitarbeiter tragen Gesichtsmasken in einem fast leeren Einkaufszentrum in China.
Sie wollen nur Werbung machen für den neuen Disneyfilm «Mulan»: Die zwei Promo-Mitarbeiter tragen Gesichtsmasken in einem fast leeren Einkaufszentrum in China.
Getty

Chinas Kinos sind geschlossen, der Umsatz in Südkorea und Italien ist im Keller. Das Coronavirus macht das ohnehin schon strauchelnde Business unberechenbar. 

2019 verdiente die Filmbranche weltweit 42,5 Milliarden Dollar – so viel wie noch nie zuvor. Die Feierlichkeiten hielten aber nicht lange an, sie wurden durch eine globale Angst unterbrochen: Das Coronavirus hat sich im 2020 zu einer Pandemie entwickelt – eine Pandemie, die Bevölkerungen weltweit für Wochen oder Monate von öffentlichen Orten fern hält.

Per letzten Montag sind 90'000 Menschen infiziert und bereits 3'000 fielen dem Virus zum Opfer.

Am stärksten betroffen ist nach wie vor China. Seit dem Ausbruch des Coronavirus sollen bis zu 70'000 Kinos geschlossen worden sein – was die Branche einen Heidenbatzen kostet. Zum Vergleich: Vom 24. Januar bis 23. Februar nahm China letztes Jahr 1,76 Milliarden Dollar ein – 2020 waren es noch mickrige 4,2 Millionen.

Und das Virus ist noch nicht annähernd unter Kontrolle.

Langjährige Nachwehen?

Auch in Südkorea kämpfen die Kinos um ihre Existenz: Satte 80 Prozent verloren die Säle im Vergleich zum Vorjahr. Der Nummer-1-Film «The Invisible Man», Spitzenreiter bei Ticketverkäufen, brachte gerade mal 1,1 Millionen in die Kassen der Südkoreaner. Ein Verleiher findet gegen über dem «Hollywood Reporter» klare Worte: «Die Kinos sind zwar offen, aber sie könnten genauso gut geschlossen sein.»



Nun geografisch noch in die Nähe: Rund die Hälfte der italienischen Kinos soll geschlossen sein – alle im nördlichen, wohlhabenden Teil des Landes. Die Regierung erliess strikte Verbote, um weitere Infektionen durch den Coronavirus zu unterbinden. Italien ist das am stärksten betroffene europäische Land.

Wie es weitergeht mit den Kinos auf der Welt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Möglich sind auch Nachwehen im nächsten Jahr oder gar noch später, da auch Dreharbeiten unterbrochen werden mussten im Rahmen der Pandemie.

Und hier noch die Bilder des Tages
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