Hommage Monarchin und Gangsterbraut – Berlinale ehrt Mirren für Lebenswerk

dpa

28.2.2020

Helen Mirren erhielt den Ehrenbären für ihr Lebenswerk an der Berlinale 2020.
Helen Mirren erhielt den Ehrenbären für ihr Lebenswerk an der Berlinale 2020.
Keystone

Seit mehr als 50 Jahren ist Schauspielerin Helen Mirren auf Theaterbühnen und Kinoleinwänden zu Hause. Actionrollen liebt sie mittlerweile besonders. Das hat auch mit einem bestimmten Mann zu tun.

Sie trägt den britischen Adelstitel «Dame», hat vom Golden Globe über den Emmy bis hin zum Oscar jeden wichtigen Filmpreis gewonnen und wird bei der Berlinale mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet – Helen Mirren gehört zu den grössten Schauspielerinnen der Gegenwart. Mirren habe seit jeher als starke Persönlichkeit mit kraftvollen Interpretationen sehr beeindruckt, hatte die Geschäftsführerin des Filmfestivals, Mariette Rissenbeek, die Entscheidung begründet.

Seit Mirrens Karrierestart vor mehr als 50 Jahren präsentierte sie ihre schauspielerische Bandbreite in zahlreichen Genres von Kriminalfilm bis Arthouse und übernahm Rollen von Gangsterbraut bis Monarchin. Ihren grössten Erfolg feierte die Grande Dame des Theaters und Kinos mit ihrer oscargekrönten Rolle als unnahbare Königin Elisabeth II. im Geschichtsdrama «The Queen» (2006).



Ihre Figuren verkörpern starke, energiegeladene Frauen mit scharfem Verstand, ruhiger Selbstsicherheit und einem gewissen Mass an Selbstironie. So auch ihre Rolle als pensionierte CIA-Agentin Victoria an der Seite von Bruce Willis im Actionfilm «R.E.D. – Älter. Härter. Besser.» (2010) oder als freche Provinz-Anführerin Chris in der Komödie «Calendar Girls» (2003).

«Früher war ich hochnäsig»

Actionrollen machen Mirren laut eigener Aussage besonders Spass. «Ich spiele sie, weil ich Vin Diesel so sehr liebe. Ich nehme jede Chance wahr, ihm nah zu sein», scherzte die Britin in einem Gespräch mit Journalisten am Mittwoch. Mirren spielte unter anderem im Actionfilm «Fast & Furious 8» (2017) an der Seite des US-Amerikaners Diesel. Früher hätte sie übrigens laut eigener Aussage nie einen Actionfilm gedreht. «Ich war viel zu hochnäsig und wollte nur experimentelles Theater in Paris.»

Nicht nur in ihren Filmrollen, sondern auch privat begegnet die 74-Jährige mit russischen Wurzeln ihren Partnern auf Augenhöhe und macht sich für ein emanzipiertes Frauenbild und Gleichberechtigung stark. «Egal welches Geschlecht du hast, sei ein Feminist», sagte Mirren 2017 in ihrer Rede an der Tulane Universität (USA). «Wenn Frauen Respekt entgegengebracht wird und sie die Chance haben, ihre Träume zu verfolgen, ist das ein Gewinn für alle.»



Die Berlinale würdigt Mirren für ihr Lebenswerk mit einer Hommage. Im Rahmen der Verleihung des Ehrenbären zeigt das Filmfestival die Oscar-Preisträgerin am Donnerstag im Berlinale Palast in ihrer Paraderolle in «The Queen». «Es ist eine grosse Ehre für mich, weil es ein Berliner Preis ist. In der Filmindustrie wissen wir alle, dass das Berliner Filmpublikum ein sehr kritisches und forderndes ist», sagte Mirren.

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