Kolumne am Mittag The Rock gegen Trumpelstilzchen: «Wo sind Sie?»

Von Fabian Tschamper

4.6.2020

Dwayne Johnson verlangt, dass Donald Trump im Sinne des Volks handelt.
Dwayne Johnson verlangt, dass Donald Trump im Sinne des Volks handelt.
Screenshot Twitter

Die USA sind nach dem Tod von George Floyd in Aufruhr. Und wo steckt Donald Trump in dieser Krisensituation? Das fragt sich ein sehr wütender Dwayne Johnson – wie er trotzdem versucht, sachlich zu bleiben.

Proteste mitsamt Plünderungen prägen dieser Tage die USA. Das Militär, das dem amerikanischen Volk doch dienen und es beschützen soll, wird eventuell gegen selbiges eingesetzt. US-Präsident Donald Trump lässt Demonstranten vor dem Weissen Haus brutal entfernen und versichert dann in einem Video: Ich habe es unter Kontrolle.

Weit gefehlt, findet manch einer.

Dwayne Johnson verlangt vom amtierenden Präsidenten, dem amerikanischen Volk die Hand zu reichen, anstatt ihm die Faust zu bieten.

«Wo sind Sie?», fragt The Rock in einem Video, welches er auf Twitter hochgeladen hat. Das Land sei gespalten, brauche Rückhalt, sagt er. «Wir sind auf unseren Knien und betteln darum, gehört zu werden. Wir sind wütend und verletzt. Wir beten für Veränderung. Wo ist unser mitfühlender Präsident?»

Doch Donald Trump scheint mit der Situation masslos überfordert. Die Amerikaner, darin dürfte Einigkeit bestehen, brauchten nun allerdings wirklich eine starke Figur an ihrer Spitze.

«Reichen Sie uns die Hand. Stehen Sie mit uns auf! Versuchen Sie alles, dass Gleichberechtigung zur Normalität wird. Because black lives matter.»

Johnson ist sichtlich sehr wütend und sorgt sich um seine Mitmenschen, er ist enttäuscht über die Vorkommnisse der letzten Tage. Und ist es nicht so: Erst in einer solchen Situation wird einem bewusst, wie bedrohlich ein Mann seiner Statur wirklich sein kann.

«Wo sind Sie?», wiederholt Johnson die Frage schon fast wie ein Mantra.

Weiter bedankt sich der Schauspieler für die weltweite Unterstützung der #blacklivesmatter-Bewegung und dafür, dass einflussreiche Leute ihre Plattform für diese wichtige Botschaft nutzen.

«Ich bin frustriert, wütend und enttäuscht. Aber ich gebe mir alle Mühe, fokussiert zu bleiben: Solange sich unser Präsident nicht dafürhält, das Volk und unser Land zu unterstützen, müssen wir selber die Zügel in die Hand nehmen. Also lassen Sie mich nochmals fragen: Wo sind Sie?»

Dwayne Johnson ist kein Politiker und wird dies wohl auch nie werden. Bei seiner «Rede zur Nation» kristallisiert sich jedoch heraus: Integrität und Charisma sind Eigenschaften, die einem Schauspieler zugutekommen. Für einen Präsidenten sind sie aber unbedingt notwendig.

Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

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