Nicola Spirig bei «Lässer» «Es ist so, ich habe viele Selbstzweifel»

Redaktion blue Sport

27.5.2023

Nicola Spirig: «Ich darf ja immer noch Sport machen»

Nicola Spirig: «Ich darf ja immer noch Sport machen»

26.05.2023

Nicola Spirig beendete im letzten Herbst ihre eindrückliche Karriere. Wie es der Triathlon-Olympiasiegerin von 2012 heute nach ihrem Rücktritt vom Profisport geht, verrät sie bei «LÄSSER – die Talkshow».

Redaktion blue Sport

27.5.2023

Nicola Spirig hat ihre Karriere mit einem schönen Ergebnis abgeschlossen. Die Triathlon-Olympiasiegerin von London 2012 wurde Mitte September  starke Zweite am Greifensee-Lauf, einem Halbmarathon.

Die Zürcherin, zu deren Palmarès auch Olympia-Silber von 2016 gehört, holte noch einmal das Letzte aus sich heraus. Sie stellte sogar eine persönliche Bestleistung in einem Halbmarathon auf.

Wohl auch deshalb kann die heute 41-Jährige resümieren: «Ich hatte eine wunderschöne Karriere.» Sie habe den Zeitpunkt und die Art und Weise ihres Rücktritts selber wählen können, zeigt sich Spirig im Gespräch mit Claudia Lässer dankbar. 

Die Ausnahmekönnerin, die 25 Jahre lang zur Triathlon-Weltspitze gehörte und ihren Sport prägte, konnte nach dem Rückzug aber problemlos loslassen. «Mein Leben bestand nie nur aus Sport», hält sie fest und ergänzt: «Ich bin nie in ein Loch gefallen.»

Selbstzweifel als Antrieb

Kein Wunder, schliesslich hat sie zuhause drei Kinder, die ihre Mutter fast den ganzen Tag über in Beschlag nehmen. Doch etwas Zeit für sich schaufelt sich Spirig auch frei. «Ich mache täglich noch eine Stunde Sport.» Einerseits wolle sie ihren Körper nicht von Hundert auf Null runterfahren, andererseits fühle sie sich mental auch besser, wenn sie sich noch etwas draussen an der frischen Luft bewegen könne, erläutert Spirig. Meistens beginnt sie ihre Freizeit-Einheit frühmorgens um sechs Uhr.

Nicola Spirig: «Ich habe viele Selbstzweifel»

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26.05.2023

Die so erfolgreiche Sportlerin gibt zu, dass sie stets Selbstzweifel begleitet haben. Die Eigenschaft hat sie aber auch angetrieben: «Im Training sind Selbstzweifel gut», findet Spirig. So sei man nie zufrieden und suche stets nach Optimierungspotenzial. «‹Wo kann ich mich verbessern?›, habe sie sich ständig gefragt», verrät Spirig. Auf die Nachfrage, woher die Selbstzweifel herrühren, glaubt Spirig, die Ursache liege in der Kindheit. «Ich war die kleinste von drei Geschwistern, deshalb konnte ich es zwangsläufig weniger gut», erzählt Spirig. 

Ungewöhnliche Familien-Konstellation

Im Sport hatte sie später noch eine andere Sache, die ihr Erfolg brachten: «Ich hatte Zuversicht, dass ich in den wichtigen Momenten immer Glück habe.» Das Vertrauen auf einen positiven Ausgang sei fatalistisch begründet. Es sei nicht das Vertrauen «in mich selber» gewesen, hält sie fest. 

Spirigs Ehemann Reto Hug war selbst ein erfolgreicher Triathlet (u.a. Europameister, Vize-Weltmeister und mehrfacher Olympiateilnehmer). Er hat seine sportliche Karriere auch wegen seiner Frau einst zurückgefahren. «Das rechne ich ihm hoch an», so Spirig. Die Konstellation trug aber Früchte. «Es hat funktioniert», hält sie fest. Um an der Weltspitze zu bleiben, habe es die Harmonie gebraucht. «Es muss für alle stimmen», betont sie. Nun könne sie hoffentlich ihren Mann unterstützen, so Spirig. 

Nicola Spirig: «Ich bin wahnsinnig dankbar für Retos Unterstützung»

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26.05.2023

Spirig, die erfolgreich ein Jura-Studium absolviert hat, wird es trotz Karriereende sicher nicht langweilig werden. So führt sie eine Stiftung, die Kinder zu mehr Bewegung und Aktivität verhelfen will. Passend dazu hat sie auch eine Kinder-Triathlon-Serie ins Leben gerufen. Mehr dazu erfährst du hier

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LÄSSER – mit Nicola Spirig

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25 Jahre lang gehörte Nicola Spirig zur Weltspitze im Triathlon. Mit ihren Erfolgen hat sie Sportgeschichte geschrieben. Wie es ihr nach ihrem Rücktritt vom Spitzensport geht, erzählt das Ausnahmetalent bei Claudia Lässer.

26.05.2023